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Stuttgarter unikurier Nr. 95 Mai 2005
Gute Erfahrungen beim Industriepraktikum:  
„Ich möchte das nicht missen!“

Michael Kochte studiert an der Uni Stuttgart im 9. Semester Informatik. Seit kurzem arbeitet er an seiner Diplomarbeit in der technischen Informatik. Im Sommer 2004 hätte er eigentlich einen langen Urlaub nehmen können, doch Michael Kochte schnupperte drei Monate lang Praxisluft - beim IBM-Sommerpraktikum Extreme Blue in Böblingen. Julia Alber vom unikurier hat mit ihm über seine Erfahrungen gesprochen.
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unikurier: Extreme Blue, das klingt nach Tiefseeabenteuer - hatten Sie mit Wasser zu tun?

Michael Kochte: Oh nein. Das Blue leitet sich ab vom Firmenblau von IBM. Extreme soll wohl darauf hinweisen, dass man bei diesem Praktikum mehr von den Studenten fordert, ihnen aber auch recht viel gibt. Man arbeitet mit den modernsten Produkten und Techniken, hat viele Freiheiten und wird gut bezahlt - am Schluss des Prakti-kums wird allerdings erwartet, dass ein fertiger Prototyp erstellt ist oder es Patente gibt, die in die Entwicklung einfließen können. Das ist nicht so problematisch, denn man arbeitet nicht alleine, sondern in einem Vierer-Team, und kann daher in kurzer Zeit auch relativ viel erreichen.

Man sollte solche Firmenpraktika auf jeden Fall nutzen, empfiehlt Michael Kochte (Mitte) - hier mit Teamkollegen beim Sommerpraktikum. (Foto: IBM)

unikurier: Wie sind Sie auf das Praktikum aufmerksam geworden?

Michael Kochte: Ich habe an der Uni einen Aushang gesehen, in dem „sinngemäß den besten Studenten ein super Praktikum“ angeboten wurde. Da ich mich nicht als Top-Student sehe, habe ich mich zunächst nicht angesp-rochen gefühlt. Ein Bekannter, der schon an dem Sommer-praktikum teilgenommen hat, redete mir aber zu, es auf jeden Fall zu versuchen. Als ich dann bei der Einführungs-veranstaltung sah, dass ein Projekt bearbeitet wird, das mich interessiert - da musste ich mich einfach bewerben ...

unikurier: Nach der schriftlichen Bewerbung folgte noch ein Assessmentcenter. Haben Sie sich darauf gezielt vorbereitet?
 

Michael Kochte: Eigentlich nein. Im Internet habe ich einmal nachgesehen, was da auf mich zukommen kann und habe mir dann gesagt, wenn es nicht klappt, habe ich wenigsten so etwas auch schon einmal mitgemacht. Groß vorbereitet habe ich mich nicht - wie hätte ich auch Gruppendiskussionen üben sollen?

unikurier: Drei Monate Praktikum statt Ferien, hat sich das gelohnt?

Michael Kochte: Auf jeden Fall. Wir haben eine Treibersoftware für einen Netzwerkadapter umgeschrieben und mussten uns recht schnell in die konkrete Technologie einarbeiten, da uns ja nicht viel Zeit zur Verfügung stand. Ein Teamkollege war für den Businessplan zuständig. Er hat weltweit die Angebote der Wettbewerber eingeholt. Wir anderen hatten mehr Kontakt zu einem Kollegen in der Schweiz, konnten uns aber auch weltweit Rat ein-holen. Nach den drei Monaten durften wir zunächst in Böblingen, dann in Amsterdam unser Projekt vorstellen. Dort trafen wir zusammen mit allen anderen europäischen Extreme-Blue-Teams.

 Ich habe den Arbeitsalltag zwar sicherlich mit sehr viel weniger Bürokratie als üblich kennen gelernt, aber vor allem habe ich jetzt Ansprechpartner in der Firma. Gerade bei der Abschlusspräsentation konnte ich einen Kontakt nach Toronto knüpfen. Dort werde ich mich jetzt für ein einjähriges Praktikum bewerben. Mit einer Initiativbewerbung von Deutschland aus hätte ich sicherlich schlechtere Chancen auf ein Auslandpraktikum. Auch das Feedback aus dem Assessmentcenter war recht interessant. Mich hat es zum Beispiel total erstaunt zu erfahren, dass ich bei einer Diskussionsrunde scheinbar zu passiv war.

unikurier: Was können Sie aus Ihrer Erfahrung heraus Ihren Kommilitonen raten?

Michael Kochte: Man sollte solche Firmenpraktika auf jeden Fall nutzen. Die Kontakte, die man auf diese Weise knüpfen kann, bekommt man sonst nicht. Bei Exterme Blue muss man nicht unbedingt Informatiker sein, um sich zu bewerben, sollte aber die Grundlagen der Informatik beherrschen und Interesse an der aktuellen Technologie haben. Auch Teamfähigkeit ist wichtig, wenn man sich für ein Praktikum bewirbt, bei dem - was selten ist, für mich aber das Wichtigste und auch das Positivste war - im Team gearbeitet wird. Da alle im Team Studenten waren, konnte man zudem recht frei miteinander arbeiten, das war toll. Ich möchte diese drei Monate auf keinen Fall missen.

Infos zum Programm unter
http://www-5.ibm.com/de/entwicklung/extremeblue/index.html

 

 


last change: 28.05.05 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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