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Stuttgarter unikurier Nr. 95 Mai 2005
Im Jubiläumsjahr vorgestellt:
Das „Familienbuch“ der Uni

Was eint Golo Mann, Eugen Sänger, Fritz Leonhard, Paul Schlack und Rolf Gutbrod? Den Historiker, den Weltraumpionier, den Bauingenieur, den Chemiker und den Architekten? Sie alle haben an der Universität Stuttgart gelehrt und geforscht - und mit ihnen viele andere bekannte und weniger bekannte Wissensch-aftler. 50 dieser Persönlichkeiten stellt das zweite im Jubiläumsjahr von der Universität Stuttgart heraus-gegebene Buch „Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte - Entwicklungen - Persönlichkeiten“ vor; zugleich geht es auf die Entwicklungen seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein.
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Die Universität hat das Jubiläumsjahr genutzt, um ihre jüngere Geschichte aufzuarbeiten.                                    (Foto: Eppler)

Ein gutes, ansprechendes Buch zu machen, das die Entschlossenheit des Aufbaus nach dem Krieg zeigt und viele einzelne Forscherleistungen würdigt, haben sich die Herausgeber Dr. Norbert Becker, der Leiter des Universitätsarchivs, und Prof. Franz Quarthal von der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Instituts zum Ziel gesetzt. „Die Auswahl der Biografien ist subjektiv und kann nur ungerecht sein“, räumte Becker im Dezember 2004 bei der Vorstellung des Bandes ein; und um auf die Lobhudelei noch lebender Personen zu verzichten, durften die Porträtierten nicht mehr leben. „Wir haben Leute ausgewählt, die zum Profil der Uni beigetragen haben, mit denen Stuttgart sein internationales Renommee gemacht hat“, erklärte Quarthal.

 Nach 16 Monaten intensiver Arbeit wird auf 368 Seiten Geschichte greifbar. Das Buch lädt zum Blättern und Anlesen ein. „Wir konnten das Projekt im Festjahr fertig stellen und haben das Jubiläumsjahr genutzt, um die Geschichte der letzten 60 Jahre historisch aufzuarbeiten“, bemerkte Rektor Prof. Dieter Fritsch. So bunt wie der im Sommer 2004 vorgestellte Jubiläumsband präsentiert sich das neue Werk zwar nicht, aber da es unter den 52 Autoren - der älteste ist 95 Jahre alt - auch viele Zeitzeugen gibt, ist ein Lesebuch mit persönlicher Note entstanden. Bewusst wurden Bilder ausgewählt, „die man sonst so nicht sieht“ und die die Porträtierten während ihrer Stuttgarter Zeit zeigen, betonte Norbert Becker.
 


Nicht nur für Uni-Angehörige

Das Familienbuch der Universität, das deren ganze Forschungsbreite zeigt, ist in einer Auflage von 1.000 Exemplaren erschienen. Es spricht Fachleute an, die mit der Uni verbunden sind, aber auch „Nicht-Familienangehörige“ können sich darin durchaus fest lesen. Das Einzige, was Letztere vielleicht vermissen werden, ist eine kurze Vorstellung der Autoren. Denn, nicht in der Universitäts-Familie heimisch bleibt bei den Biografien die interessante Frage offen: Schreibt hier ein Wissenschaftshistoriker, der Kollege, ein einstiger Student - oder wer?

 In englischer Ausgabe wird es das im Jan Thorbecke Verlag in Kommission erschienene und vom Redaktionsbüro Wais und Partner redaktionell betreute Buch wohl nicht geben. Eine Fortsetzung jedoch ist nicht ausgeschlossen. Weshalb wieder 25 Jahre warten? An anderen Unis, weiß Franz Quarthal, sind aus solchen Projekten Reihen entstanden, und sich der Traditionen besinnen, das mache gerade in solchen Umbruchsituationen wie heute Sinn.

Julia Alber
 


Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte - Entwicklungen - Persönlichkeiten.
Hrsg. von Norbert Becker und Franz Quarthal.
Jan Thorbecke Verlag
Ostfildern 2004; 368 Seiten,
145 Abbildungen,
€ 29,90; ISBN 3-7995-0145-2

 

 

 

 

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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