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Die Universität hat das Jubiläumsjahr genutzt, um ihre
jüngere Geschichte aufzuarbeiten.
(Foto: Eppler) |
Ein gutes, ansprechendes Buch zu machen, das die
Entschlossenheit des Aufbaus nach dem Krieg zeigt und viele
einzelne Forscherleistungen würdigt, haben sich die
Herausgeber Dr. Norbert Becker, der Leiter des
Universitätsarchivs, und Prof. Franz Quarthal von der
Abteilung Landesgeschichte des Historischen Instituts zum
Ziel gesetzt. „Die Auswahl der Biografien ist subjektiv und
kann nur ungerecht sein“, räumte Becker im Dezember 2004 bei
der Vorstellung des Bandes ein; und um auf die Lobhudelei
noch lebender Personen zu verzichten, durften die
Porträtierten nicht mehr leben. „Wir haben Leute ausgewählt,
die zum Profil der Uni beigetragen haben, mit denen
Stuttgart sein internationales Renommee gemacht hat“,
erklärte Quarthal.
Nach 16 Monaten intensiver Arbeit wird auf 368 Seiten
Geschichte greifbar. Das Buch lädt zum Blättern und Anlesen
ein. „Wir konnten das Projekt im Festjahr fertig stellen und
haben das Jubiläumsjahr genutzt, um die Geschichte der
letzten 60 Jahre historisch aufzuarbeiten“, bemerkte Rektor
Prof. Dieter Fritsch. So bunt wie der im Sommer 2004
vorgestellte Jubiläumsband präsentiert sich das neue Werk
zwar nicht, aber da es unter den 52 Autoren - der älteste
ist 95 Jahre alt - auch viele Zeitzeugen gibt, ist ein
Lesebuch mit persönlicher Note entstanden. Bewusst wurden
Bilder ausgewählt, „die man sonst so nicht sieht“ und die
die Porträtierten während ihrer Stuttgarter Zeit zeigen,
betonte Norbert Becker.
Nicht nur für Uni-Angehörige
Das Familienbuch der Universität, das deren ganze
Forschungsbreite zeigt, ist in einer Auflage von 1.000
Exemplaren erschienen. Es spricht Fachleute an, die mit der
Uni verbunden sind, aber auch „Nicht-Familienangehörige“
können sich darin durchaus fest lesen. Das Einzige, was
Letztere vielleicht vermissen werden, ist eine kurze
Vorstellung der Autoren. Denn, nicht in der
Universitäts-Familie heimisch bleibt bei den Biografien die
interessante Frage offen: Schreibt hier ein
Wissenschaftshistoriker, der Kollege, ein einstiger Student
- oder wer?
In englischer Ausgabe wird es das im Jan Thorbecke
Verlag in Kommission erschienene und vom Redaktionsbüro Wais
und Partner redaktionell betreute Buch wohl nicht geben.
Eine Fortsetzung jedoch ist nicht ausgeschlossen. Weshalb
wieder 25 Jahre warten? An anderen Unis, weiß Franz Quarthal,
sind aus solchen Projekten Reihen entstanden, und sich der
Traditionen besinnen, das mache gerade in solchen
Umbruchsituationen wie heute Sinn.
Julia Alber
Die Universität Stuttgart nach 1945. Geschichte -
Entwicklungen - Persönlichkeiten.
Hrsg. von Norbert Becker und Franz Quarthal.
Jan Thorbecke Verlag
Ostfildern 2004; 368 Seiten,
145 Abbildungen,
29,90; ISBN 3-7995-0145-2
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