Heute zählt das Institut für Baubetriebslehre zur Fakultät
Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. zehn Mitarbeiter und
16 Lehrbeauftragte betreuen die Studierenden. 44
Dissertationen wurden in 40 Jahren erfolgreich
abgeschlossen. Ebenso am Institut anzutreffen ist, wer im
Diplomstudiengang „Technisch-orientierte
Betriebswirtschaftslehre“ das technische Schwerpunktfach
Bauwesen wählt, sich im Lehramt für berufliche Schulen für
das Hauptfach Bautechnik entscheidet oder den Abschluss
Diplom-Wirtschaftsingenieur (Immobilie) anstrebt.
In seinem Festvortrag
„Bauwirtschaft, Baubetrieb und Baumanagement -
Entwicklungsschritte“ ließ Prof. Fritz Berner, der das
Institut seit 1994 leitet, die Entwicklung Revue passieren.
Zur Zeit der Öffnung Ostdeutschlands waren Bau-ingenieure
gefragt wie noch nie. Statt der teilweise bis zu 140
Absolventen zwischen den Jahren 1993 und 1998 werden nun
wieder rund 20 pro Jahr gezählt. „Im Vergleich zu früher ist
der Baubereich ein schwieriger Markt geworden“, weiß der
stellvertretende Institutsdirektor Dr. Wolfgang Paul.
Dennoch, es gibt immer wieder Bereiche, in denen Bauingeni-eure
gesucht sind, so etwa beim Rückbau von Spezialimmobilien wie
Kernkraftwerken. Und auch Flexibilität zahlt sich aus. Wer
beispielsweise einen Berufseinstieg in Shanghai nicht
scheut, hat durchaus gute Chancen.
Praxisbezug wichtig
Zum Standardmitarbeiter auf Baustellen wurde der am
Institut für Baubetriebslehre entwickelte Mauerwerksroboter
zwar nicht, der nach dem Motto „Stein auf Stein ...“
selbstständig Mauern errichtet, dennoch war und ist
Praxisbezug ein wichtiger Grundsatz am Institut. So erlernen
die Studierenden bei Projektstudien die Abwicklung von
Bauvorhaben, beko-mmen bei
Exkursionen Einblick in den Tunnel-, Wasser- oder
Sportstättenbau und die Forschung arbeitet immer an im
Baubetrieb realisierbaren Problemlösungen. Als „eine Brücke
zur Praxis“ bezeichnet Prof. Berner die 1969 eingeführte
baubetriebliche Seminarreihe, in „deren Folge“ bis heute
Exkursionen rund um die Welt stattfinden.
Stand in den Anfängen
zunächst die Bauausführung im Vordergrund, so wurde
zunehmend die betriebswirtschaftliche Seite mit einbezogen,
wie die Unternehmensorganisation, Wirtschaftlichkeit von
Investitionen, Finanzanalyse und Opti-mierung
der Arbeits- und Produktionsorganisation. Hinzugekommen sind
auch neue Forschungs- und Arbeitsgebiete, wie etwa das
Qualitätsmanagement, die Baulogistik, die Simulation von
Bauabläufen, das Investitions-, Wissens-, Dokumentations-
und Informationsmanagement, Facility Management, Public
Private Partnership (PPP) und die Immo-bilienwirtschaft.
Seit dem Wintersemester 2001/02 bildet der Studiengang
„Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft“ die in
Unternehmen und Kommunen gesuchten Experten aus. In
Deutschland ist dies der erste Studiengang an einer
öffentlich finanzierten Ausbildungseinrichtung, der die
Immobilie als Berufsbild thematisiert. Die Nachfrage von
Seiten der Studierenden ist gut und ihre Aussichten auf dem
Arbeitsmarkt bezeichnet Wolfgang Paul als „rosig“.
Maßgeblich beteil-igt an der
Finanzierung der personellen Ausstattung des Studiengangs
ist die „Stiftung Immobilie“.
Julia Alber/uk
KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner
Institut für Baubetriebslehre
Tel. 0711/685-6144, -6155
Fax 0711/685-6967
e-mail:
fritz.berner@ibl.uni-stuttgart.de
http://www.ibl.uni-stuttgart.de/