CEMRACS wird seit 1997 jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August im Centre International des Rencontres Mathématiques (CIRM) in Marseille veranstaltet. Die sechswöchige Sommerschule ist in dieser Art im Bereich der angewandten Mathematik und des wissenschaftlichen Rechnens einzigartig. Sie ist in eine einwöchige Kursphase und eine fünfwöchige Projektphase gegliedert, während der die Teilnehmer an universitären und industriellen Forschungsprojekten arbeiten. Die Projektteams setzen sich aus Doktoranden, aber auch aus Industriemitarbeitern sowie erfahrenen Wissenschaftlern als Projektleitern zusammen.
Industrie beteiligt
Industrieunternehmen können die Projektthemen mit definieren und sorgen für eine finanzielle Unterstützung der Veranstaltung. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass dadurch neben dem wissenschaftlichen Fortschritt die Zusammenarbeit mit der Industrie gefördert wird. Die in den früheren Sommerschulen behandelten Themen decken ein breites Spektrum ab und reichen beispielweise von der Kopplung von Gleichungen über Umweltschutzprobleme wie der Lagerung radioaktiver Abfälle und Verbrennung bis zu Anwendungen der Mathematik in Biologie und Medizin.
Strömungsmechanik und Aeroakustik
Die CEMRACS 2005 mit ihrem thematischen Schwerpunkt in der numerischen Strömungsmechanik und der Aeroakustik wurde zum Auftakt der einwöchigen Kursphase von einer dreitägigen Internationalen Konferenz „Euromech Colloquium 467 – Turbulent Flow and Noise Generation“ eingeleitet. Diese gab den Nachwuchswissenschaftlern, darunter elf Doktoranden der Uni Stuttgart, einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand auf dem Gebiet der turbulenten Strömungen und der Lärmentwicklung. Insgesamt 22 Forschungsprojekte aus Industrie und Hochschulen konnten während der Projektphase bearbeitet werden. Den Kern der diesjährigen Sommerschule bildeten die Teilprojekte der beiden deutsch-französischen DFG-CNRS Forschergruppen „LES of Complex Flows“ und „Noise Generation of Turbulent Flows“.
Einzigartiger Rahmen
Dank der Unterstützung öffentlicher und industrieller Geldgeber konnten die Aufenthaltskosten für die Veranstaltung mit einem Gesamtbudget von rund 120.000 Euro so niedrig gehalten werden, dass die entsendenden Institute einen sechswöchigen Aufenthalt ihrer Doktoranden finanzieren konnten. Mehr als 30 Stipendien konnten vergeben werden. Das Konferenzzentrum CIRM in Marseille bot einen einzigartigen Rahmen für eine Veranstaltung dieser Grö ß enordnung durch die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer, eine hervorragende Bibliothek, viele Seminarräume mit Internetzugang und eine exzellente Ausstattung mit Computern.
Die Ergebnisse des Euromech Colloquiums 467 werden in einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift „Computers & Fluids“ veröffentlicht, die Ergebnisse der Forschungsprojekte in einem Sonderband der Reihe „IRMA Series in Mathematics and Theoretical Physics“.
zi
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