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Am 1. August 2005 hat Prof. Dr.-Ing. Martin Radetzki den Lehrstuhl für Embedded Systems Engineering am Institut für Technische Informatik übernommen. 1971 in Hildesheim geboren, studierte Martin Radetzki an der Universität Oldenburg Informatik und erhielt 1996 das Diplom in Informatik mit Schwerpunkt Technische Informatik und Nebenfach Physik. Im Anschluss war er am Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-Werkzeuge und –Systeme (OFFIS) als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Nebel tätig und promovierte im Jahr 2000 mit einer Arbeit über die Verwendung objektorientierter Methoden zur Spezifikation und Synthese digitaler Schaltungen. Danach war Martin Radetzki als Entwicklungsingenieur und Projektleiter bei der sci-worx GmbH, Hannover, einer Tochtergesellschaft der Infineon Technologies AG, mit der Forschung über Entwicklungsmethoden für Embedded Systems und der Entwicklung von Multimediachips in Deutschland und den USA beschäftigt. Im Jahr 2004 wechselte er als Leiter Consulting für Entwurfsautomatisierung (Electronic Design Automation, EDA) zur edacentrum GmbH, Hannover.
Embedded Systems bestehen aus Hardware- und Softwarekomponenten, die – für den Benutzer verborgen und eingebettet in größere Systeme – Aufgaben der Steuerung, Regelung, Datenübertragung und -verarbeitung übernehmen. Dazu gehören etwa das ABS im Auto und der Multimedia-Decoder in modernen Handys. Die Entwicklung solcher immer leistungsfähiger und seit 30 Jahren mit exponentieller Rate komplexer werdenden Systeme erfordert einen stark ansteigenden Aufwand, während gleichzeitig Markterfordernisse immer kürzere Entwicklungszyklen diktieren. Eine unerwünschte Folge zeigt sich etwa in dem hohen Anteil von Elektronikproblemen in der Pannenstatistik moderner Kraftfahrzeuge.
Um angesichts der Komplexitätsproblematik, der begrenzten Zahl geeignet qualifizierter Informatiker und Ingenieure und vor dem Hintergrund des massiven Aufbaus von Entwicklungskapazitäten in ostasiatischen Ländern weiter in Deutschland erfolgreich eingebettete Systeme entwickeln zu können, ist eine Erhöhung der Entwurfsproduktivität durch Werkzeugunterstützung und Automatisierung großer Teile des Entwurfsprozesses erforderlich. Parallel dazu müssen Systemarchitekturen geschaffen werden, die eine vereinfachte Anwendungsentwicklung ermöglichen und gleichzeitig eine hohe Systemzuverlässigkeit sicherstellen. Auf diesen Arbeitsgebieten setzt der Lehrstuhl für Embedded Systems Engineering seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre.
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