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„Ein schöner Bereich hat dem Campus noch gefehlt“, sagte Unibauamtschef Klaus Schmiedek bei der Einweihung der großzügigen Grünfläche „Freie Mitte Süd“. Mit den Mitteln der Natur habe man schon lange gegen das „Unbehagen der Betonwüste“ vorgehen wollen, um die Qualität des Campus zu verbessern. Auch „bei den Uni-Rankings haben die Freibereiche ein Gewicht“, betonte Schmiedek. 15 Jahre liegen die ersten Planungsschritte zur Gestaltung der zentral gelegenen Freifläche zurück. Nun ist zwischen Allmandring und Nobelstraße eine große grüne Insel entstanden, die zu Mußestunden, Bewegung und Spiel einlädt – und als Bindeglied zwischen der heterogenen Bauweise von südlichem und nördlichem Campus fungiert.
Das war einmal: Bagger und Lärm
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Die großzügige Grünanlage wertet den Uni-Campus auf.
(Foto: Eppler) |
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Vier Jahre lang prägten die Bagger das Bild, bewegten Tonnen von Erde, um das Gelände nach den Plänen des Landschaftsarchitekten Karl Bauer zu modellieren. Eine Geländeerhöhung schafft nun viel Freiraum, ein zentrales Wege-Oval verbindet die rundum gelegenen Institute, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Baumreihen sorgen für Beschattung – und man trifft auf Kunstwerke, soll hier doch auch ein Platz für die Kunst sein. „Wenn es bei Neubauten weiterhin Mittel für Kunst gibt: in der „Freien Mitte“ ist Platz genug“, freut sich Klaus Schmiedek.
Kunst in der Natur
Von der Universität wurde 2002 ein Wettbewerb ausgeschrieben. Zwei Bodenplastiken, die dabei überzeugten, laden nun die Besucher der „Freien Mitte Süd“ zur künstlerischen Auseinandersetzung ein. Auf den ersten Blick erkennbar sind die Kunstwerke nicht. Wer jedoch die Grünfläche durchschreitet, kann die in den Boden eingelassene, im Durchmesser 30 Meter große „Schüssel“ mit Betonumrandung von Micha Ullmann nicht verfehlen. Der Künstler und Professor an der Kunstakademie in Stuttgart will den Studierenden mit der kreisrunden Mulde, die an die großen Parabolspiegel zur Weltraumerkundung erinnert, etwas an die Hand geben, um damit „in die Zukunft zu schauen“. Und Spaziergänger in der „Freien Mitten Süd“ werden sicherlich auch auf den aus grünem Serpentinstein erstellten Quadratrahmen des Bildhauers Rolf Bodenseh treffen, den ein Fußweg durchschneidet. Wer darauf geht, wird früher oder später verblüfft feststellen, wie dieser Weg den Rahmen in die Tiefe zu drücken und zu verziehen scheint.
Julia Alber
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