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75 Jahre FKFS > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Ein starker Forschungspartner macht wertvollen Wind

Sein 75-jähriges Bestehen feierte am 15. Juli das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) – seit jeher eines der führenden Kraftfahrzeuginstitute Deutschlands und das größte in Baden-Württemberg.

  Grafik vom Aufbau des Windkanals  
Die Grafik gibt einen Eindruck vom Aufbau des Windkanals.                               (Grafik: Institut)

Das FKFS sei ein starker Forschungspartner für alle Fragen der Fahrzeug- und Motorentechnik, „eine attraktive Institution mit hohem Renommee in Lehre und Forschung“, sagte Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch in seinem Grußwort. Absolventen des 1998 an der Universität Stuttgart eingerichteten Studiengangs „Fahrzeug und Motorentechnik“ sind sehr gefragt und die Automobilindustrie hat im FKFS einen kompetenten Partner, ob hinsichtlich der Optimierung von Verbrennungsmotoren, aerodynamischer Versuche im europaweit modernsten 1:1 Windkanal oder der Fahrsimulation. „Nur wenige können so ganzheitlich arbeiten wie wir“, freute sich Prof. Michael Bargende, derzeitiger Vorstandsvorsitzender des FKFS und Direktor des Universitätsinstituts für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK). Die einstige Investition des Landes in den Windkanal sei hervorragend gewesen, denn der habe seither nur „wertvollen Wind“ gemacht und das Land nichts mehr gekostet.

Wunibald Kamm – Pionier der Kraftfahrzeugforschung
  Ministerpräsident Günther Oettinger, Uni-Rektor Dieter Fritsch und FKFS-Vorstandsvorsitzender Michael Bargende  
Die Wirtschaft solle diesem starken Forschungs-partner treu bleiben, empfahl Ministerpräsident Günther Oettinger (rechts), hier mit Uni-Rektor Dieter Fritsch (Mitte) und dem FKFS-Vorstandsvorsitzenden Michael Bargende.                                     (Foto: Murat)

Seine Gründung hat das heute auf dem Campus der Universität Stuttgart in Vaihingen angesiedelte FKFS Dr. Wunibald Kamm zu verdanken, einem Pionier der Kraftfahrzeugforschung, der Rennmotoren bei den Firmen Daimler und Porsche sowie modernste Flugmotoren bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Berlin entwickelte. Als Kamm 1930 als Ordinarius für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren an die damalige Technische Hochschule Stuttgart berufen wurde, wünschte er sich – aufgrund des großen Arbeitsgebietes – neben dem Lehrstuhl ein gemeinnütziges Forschungsinstitut, dessen Leitung ihm in Personalunion mit der des Lehrstuhls übertragen werden sollte. Seit dieser Zeit finanziert sich das FKFS vollständig über Auftragsarbeiten und auch die personelle Union in der Leitung des FKFS und des heutigen IVK hat Gültigkeit.

Aus eins mach´ drei

Während seiner bis 1945 andauernden Amtszeit baute Wunibald Kamm das FKFS zu einer der bedeutendsten Großforschungseinrichtungen aus. Er setzte Maßstäbe in der Kfz-Aerodynamik, so bei der Entwicklung des K-Wagens, dem Bau eines Kraftwagen-Vollprüffeldes mit einem 1:1 Windkanal und im Bereich der Verbrennungsmotoren. Während des Zweiten Weltkrieges betrieb das Institut zunehmend Rüstungsforschung. Nach dem Krieg baute Prof. Paul Riekert das zerstörte Institut wieder auf. Der Umzug des FKFS von Untertürkheim in den Pfaffenwaldring und der Neubau des großen 1:1-Windkanals fand unter Prof. Ulf Essers statt, Vorstand von 1971 bis 1998. Nach seiner Emeritierung vergrößerte sich das Uni-Institut auf drei Lehrstühle. Neben dem von Prof. Jochen Wiedemann geleiteten Lehrstuhl für Kraftfahrwesen wurden zwei Stiftungslehrstühle eingerichtet – den für Verbrennungsmotoren leitet Prof. Michael Bargende, den für Kraftfahrzeugmechatronik Prof. Hans-Christian Reuss.
  Rennfahrzeuge test im Windkanal  

Auch Rennfahrzeuge werden im Windkanal getestet.                                        (Foto: Institut)

Sicher, sauber, sparsam

„Bleiben Sie diesem Institut treu“, bat der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, die Vertreter der Wirtschaft in seiner Festrede. Und: „Machen Sie weiterhin so viel Wind, damit Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Baden-Württemberg erhalten bleiben“, empfahl er. Schließlich bilde die Fahrzeugindustrie das Rückgrat unserer Wirtschaft. Für die Fragen der Zukunft sei das FKSF gut gerüstet, betonte Dr. Siegfried Dais, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, der von einem Kleinod, „sicher, sauber und sparsam, ganz wie die Leitlinien von Bosch“, sprach. „Das ist ein richtiger Ingenieur; er kann Praxis und Theorie“, stellte Michael Bargende seinen Doktoranden AndrĂ© Kulzer vor, der über die Direkteinspritztechnik bei Ottomotoren promoviert hat und für seine Arbeit von Stuttgarts Bürgermeister Jürgen Beck den mit insgesamt 5 000 Euro dotierten Forschungspreis des Forums Auto und Umwelt Stuttgart erhielt. Ein Theaterstück zur Institutsgeschichte lieferte schließlich eine Überleitung zum „Historischen Rundgang“ durch die Forschungs- und Arbeitsbereiche des FKFS.                            Julia Alber

 

 

 

 

 

KONTAKT

 


Institut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS)
Pfaffenwaldring 12, 70569 Stuttgart
Tel. 0711/685 5628
Fax 0711/685 5710
 > > > www.fkfs.de

 

 

 

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Pressestelle der Universität Stuttgart