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Mit Blumengirlanden empfingen Mitarbeiter und Studierende die prominenten Gäste der Einweihungsfeier. Darunter waren der Vorsitzende der Freundesvereinigung Claus Dieter Hoffmann (zweiter von links), Staatssekretär Dieter Hillebrand vom Finanzministerium, neben ihm die Frau des Rektors, Karin Fritsch, dann Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster, Uni-Rektor Dieter Fritsch und Kerim Arpad als Vertreter der ausländischen
Studentenvereine.
(Foto: Kern) |
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Passend zum Kürzel IZ präsentiert sich der dreigeschossige Neubau wie ein überdimensionales Z aus Sichtbeton, dessen vollständige Faltung große Glasflächen zu verhindern scheinen. Die neue Anlaufstelle für Studierende aus aller Welt wirke „offen, freundlich, einladend", sagte Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch, „so wie auch wir den ausländischen Studierenden und Wissenschaftlern begegnen". Auf derzeit etwa 300 Partnerschaften mit Universitäten weltweit kann die Uni Stuttgart verweisen und nimmt landesweit mit rund 27 Prozent ausländischen Studierenden eine Spitzenposition ein. Jedes Jahr entscheiden sich etwa 300 hiesige Kommilitonen für ein oder mehrere Auslandssemester – „mindestens 50 Prozent sollten diese Erfahrung machen", wünscht sich Dieter Fritsch.
Ein Stück Heimat
Ausländische Studierende brauchen fachkundige und intensive Betreuung; das Internationale Zentrum trage diesem Bedarf in hervorragender Weise Rechnung und stehe für eine erfolgreiche Universität und deren Internationalisierung, erklärte Prof. Peter Frankenberg, Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Den ausländischen Studierenden möge es „ein Stück Heimat sein" und ein Symbol für die Uni Stuttgart als attraktiver Leuchtturm, „der die Leute aus aller Welt anzieht". Auf knapp 3 000 Quadratmetern sind nun alle internationalen Aktivitäten gebündelt. Im großzügigen Foyer des nach den Plänen des Stuttgarter Architekturbüros Dasch, Zürn, von Scholley erstellten Baus finden sich Begegnungsräume, die Cafeteria „Friends“ und eine stattliche rote Treppe, die bei Diskussions- und Kinoveranstaltungen zum Sitzen einlädt. In Form einer Galerie angelegt, finden sich in der mittleren Ebene Unterrichtsräume und zwei hochmoderne Sprachlabors. Auslandsstudienberatung, die Betreuung ausländischer Studierender sowie die Leitung der Stabsstelle für Internationale Angelegenheiten sind schließlich auf der obersten Ebene untergebracht sowie Beratungsräume und eine Bibliothek.
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Freundliche Architektur: Studierende aus aller Welt haben mit dem Internationalen Zentrum nun eine einladende Anlaufstelle auf dem Vaihinger Campus.
(Foto: Eppler) |
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Die Uni investiert viel
Viele Studierende aus dem Ausland seien notwendig und wichtig für das internationale Ansehen, betonte Dieter Hillebrand, Staatssekretär im Finanzministerium. Angesichts der 4,5 Millionen Euro Baukosten, von denen die Uni den Landesanteil in Höhe von 2,5 Millionen Euro bezahlte, lobte er: „Die Uni investiert viel, um die Studierenden aus aller Welt besser integrieren zu können." Die Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart e.V. gab einen Zuschuss von 280 000 Euro. „Wir waren spontan von der Idee des IZ angetan", erinnerte sich deren erster Vorsitzender, Dr. Claus Dieter Hofmann, habe in der Forschung doch stets die Internationalisierung gegolten. Weitere 70 000 Euro kamen aus Mitteln der Otto-Fahr-Stiftung, die verbleibenden Kosten trug der Bund.
… dazwischen ein Protest
Viel Prominenz – das schien einigen Studierenden genau der richtige Moment, um gegen die geplanten Studiengebühren zu protestieren. Mit Transparenten platzierten sie sich auf der Bühne und übergaben Frankenberg „Bildungsschärpe“ und „Siegeskrone“ – „für seinen furchtlosen Kampf gegen die staatliche Bildungsfinanzierung". Bald könnten sich nur noch betuchte ausländische Studierende ein Studium im Ausland leisten und das IZ nutzen, so ihre Befürchtung.
Die besten Köpfe sind gefragt
Der Vertreter der ausländischen
Studentenvereine, Kerim Arpad, begrüßte es, nun eine
Anlaufstelle für alle internationalen Angelegenheiten zu haben.
Den Protest der Kommilitonen aufgreifend, gab er hinsichtlich
der Studiengebühren jedoch zu bedenken, Studierende mit Geld
könnten sich Universitäten mit mehr Renommee zuwenden, wie zum
Beispiel Harward. Die Stadt werde sich verstärkt für die
Studierenden einsetzen und nach privaten Investoren für
Wohnheime suchen, kündigte der Oberbürgermeister der Stadt
Stuttgart, Dr. Wolfgang Schuster, an. „Wir leben von der
Hochtechnologie und dem Export, deshalb brauchen wir die besten
Köpfe", sagte er, und appellierte an die Wirtschaft: „Machen Sie
ein verlässliches Angebot an Praktikumsplätzen." Julia Alber
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