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25 Studentenwohnheime mit rund 4 800 Plätzen gibt es in Stuttgart. Das jüngste von ihnen, das Studentenwohnheim „In der Au“, steht in Untertürkheim. Am 4. Oktober übergab es Christoph Hartmeier, der Leiter des Studentenwerks Stuttgart, seiner Bestimmung. Und wenige Tage später, am 13. Oktober, konnte ein weiteres Wohnheim in Bad Cannstatt seiner Bestimmung übergeben werden. |
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Das Wohnheim „In der Au“ bietet Platz für 207 Studierende. „Die schwierige Unterbringungssituation hat sich damit etwas entschärft“, berichtete Christoph Hartmeier. Die Studierenden leben in 36 Wohngruppen, die aus vier, fünf, sechs oder sieben Zimmern bestehen. Eine der Wohngemeinschaften für sechs Personen ist rollstuhlgerecht ausgestattet. Alle Zimmer des Hauses sind bereits vermietet – der Ansturm war nach Auskunft des Studentenwerks enorm.
Darauf, dass das Studentenwerk Zimmer sucht, ist auch Michael Warbanoff vor zwei Jahren aufmerksam geworden. Gemeinsam mit einem Architekten habe er ein mögliches Wohnheim geplant und das Studentenwerk kontaktiert. Trotz einer nötigen Bebauungsplanänderung war der Baubeginn bereits im September 2004. Rund sieben Millionen Euro hat der Bauherr des neuen Wohnheims in das Projekt investiert und ist zufrieden mit dem Ergebnis – er spricht von einem „wunderschönen Wohnheim mit hervorragender Ausstattung“, obwohl aus finanziellen Gründen die Einrichtung eines Kindergartens nicht möglich war. Eine weitere Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk ist geplant: Michael Warbanoff erwartet im Dezember die Baugenehmigung für ein Wohnheim am Möhringer Bahnhof.
Dr. Susanne Eisenmann, Stuttgarter Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, betonte, wie wichtig es sei, Wohnraum zu schaffen. „Wir wollen uns als Studentenstadt modern und attraktiv zeigen.“ Zudem sei Stuttgart eine Stadt der Wissenschaft, dafür müssten entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Wohnen in Bad Cannstatt
Nur wenige Tage später, am 13. Oktober, konnte rechtzeitig zum Start des Wintersemesters ein weiteres Wohnheim in Bad Cannstatt eröffnet werden. Die ehemalige Hauptverwaltung der Baustofffirma Karl Epple in der Brückenstraße 23 bietet nun 54 Studierenden eine Heimat auf Zeit. Jeweils sieben Studierende teilen sich Wohnküche und sanitäre Anlagen; für die Zimmer mit einer Größe von elf bis 16 Quadratmetern fallen durchschnittlich 260 Euro Warmmiete an. Bus und S-Bahn sind schnell erreichbar,
das Cannstatter Zentrum und der Neckar sind nah. „Die Lage ist ideal“, meinte Christoph Hartmeier. Für rund eine Million Euro hatte die Firma Epple, die ihre Verwaltung nach Remseck verlegt hat, das Gebäude in ein Wohnheim umgestalten lassen. Das Studentenwerk Stuttgart ist nun Langzeitmieter.
Die Wohnungssituation in Stuttgart ist für Studierende nach wie vor schwierig. Für Wohngemeinschaften geeignete Privatzimmer sind rar und oft teuer. Auch mit den beiden neuen Wohnheimen ist der Bedarf noch nicht gedeckt. Zu Semesterbeginn standen beim Studentenwerk immer noch rund 300 Studierende auf der Warteliste für einen Wohnheimplatz. Für Entspannung auf dem studentischen Wohnungsmarkt sollen in den nächsten Jahren vier weitere Projekte sorgen: Platz für etwa 1 000 Studierende werden neue Wohnheime am Wallgraben in Vaihingen, in Möhringen und in der Heilmannstraße bieten. Und in der Neckarstraße soll ein Internationales Studierendenhotel entstehen.
Verena Schickle/zi
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