|
Erstmals fand in diesem Jahr die Preisverleihung des Landeswettbewerbs Mathematik an der Universität Stuttgart statt. Rund 500 Jungen und Mädchen hatten sich mit vielen kniffeligen Mathematikaufgaben beschäftigt, nun dürfen über 60 von ihnen zur Belohnung an einem mehrtägigen mathematischen Seminar teilnehmen. Zur Preisverleihung waren viele mit ihren Lehrern, teilweise auch in Begleitung der Eltern gekommen.
Mathe macht Sinn
„Wer einmal die Freude an der Mathematik gekostet hat, der wird sie so schnell nicht verlieren“, ist sich Hanspeter Eichhorn, Leiter der Arbeitsgruppe Landeswettbewerb Mathematik, sicher. Mathematik sei logisch, mache Sinn. Sich mit mathematischen Aufgaben zu beschäftigen, bringe Problemlösefähigkeit mit sich und stärke das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Wozu Mathematik? Diese Frage stelle sich den hier anwesenden Schülerinnen und Schülern nicht. Die junge Leute haben „Belastbarkeit, Kreativität und logisches Denken bewiesen“, befand Volker Maurer vom Kultusministerium. Nicht früh genug könne man mit der Mathematik beginnen, um ihr angstfrei zu begegnen, betonte er.
Uni Stuttgart bietet viel für den Nachwuchs
„Wenn Schulunterricht und Forschung immer weiter auseinander klaffen, bekommen wir Probleme“, mahnte der Prorektor für Forschung und Technologie der Universität Stuttgart, Prof. Jörg Brüdern, angesichts der Tatsache, dass die Mathematik an vielen Schulen einen schweren Stand hat. Um Schülerinnen und Schüler an dieses Fach heranzuführen, hat sich die Uni Stuttgart einiges einfallen lassen. Prof. Timo Weidl, Leiter des Lehrstuhls für Analysis und mathematische Physik, machte auf die wöchentlichen Schülerseminare und den Korrespondenzzirkel für Schülerinnen und Schüler aufmerksam, die sich für die Mathematik interessieren und Einblick in Uni und Studium bekommen wollen. Besonders Begabte könnten sogar ab der 11. Klasse parallel zur Schule Veranstaltungen an der Universität besuchen. „Sie sind die Zukunft, Sie werden entscheiden, wie es in 20 Jahren in Baden-Württemberg aussieht“, sagte Weidl zu den Jugendlichen.
Zum 5. Mal wurden im Rahmen des Landeswettbewerbs Mathematik drei Schulen ausgezeichnet, die mehrere erfolgreiche Schülerinnen und Schüler in den Wettbewerb entsandt hatten. Die Plätze eins bis drei belegten in diesem Jahr: das Schickhardt Gymnasium in Herrenberg, das St. Raphael Gymnasium in Heidelberg und das Martin-Gerbert Gymnasium in Horb. Und nach der Preisverleihung? Zusammen mit Prof. Jürgen Pöschel, dem Studiendekan Mathematik der Uni, machten sich die Jugendlichen auf ins All und widmeten sich gemeinsam der Frage: „Ist das Sonnensystem stabil?“
Julia Alber
|