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Supercomputing-Kolloquium > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Von Petaflops und ungeahnten Mö glichkeiten

Mehr als hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich des Supercomputing sowie Vertreter der Industrie nahmen am 22. Juli 2005 am wissenschaftlichen Kolloquium zur Einweihung des neuen NEC SX-8 Supercomputers*) des Hö chstleistungsrechenzentrums (HLRS) teil. Vertreter aus vier Lä ndern waren angereist.

Das Programm wurde getragen von den Anwendern und Kunden des HLRS. Doch zunä chst standen Rechner und Architekturen im Vordergrund. Dr. Ryutaro Himeno vom japanischen Zentrum fü r physikalische und chemische Forschung (RIKEN) prä sentierte Konzepte und Plä ne fü r die nä chste Generation japanischer Supercomputer. Als Projektleiter einer nationalen Initiative prä sentierte er ein faszinierendes Konzept hybrider Architekturen, das den Streit um die richtige Rechnerwahl hinfä llig werden lä sst. Im Laufe der nä chsten fü nf bis sieben Jahre soll in Japan ein Rechner entstehen, der die Leistung von Supercomputern in den Bereich von Petaflops (1 000 000 000 000 000 Rechenoperationen pro Sekunde) bringen soll. Ryutaro Himeno nutzte dieses Forum, um die mit dem HLRS vereinbarte Kooperation bei der Entwicklung des japanischen Supercomputers ö ffentlich anzukü ndigen.

Neue Kooperation mit NEC

In seinem Kurzvortrag stellte HLRS-Direktor Prof. Michael Resch die Kooperation mit der Firma NEC vor. Unter dem Titel „Teraflop-Workbench“ werden Hardware, Software und Personalressourcen zur Verfü gung gestellt, um das volle Potential des neuen Rechners fü r die Wissenschaft nutzbar zu machen. Gleichzeitig wird diese Private Public Partnership genutzt, um in den nä chsten Jahren neue Anwendungen an das Supercomputing intensiv heranzufü hren. Michael Resch verabschiedete bei dieser Gelegenheit seinen Stellvertreter Dr. Matthias Mü ller. Mü ller, der in Stuttgart Physik studierte, hat Mitte August als stellvertretender Leiter des Rechenzentrums in Dresden die Alleinverantwortung fü r die dortigen Supercomputeraktivitä ten ü bernommen. Die bereits jetzt starke Supercomputerachse Stuttgart-Dresden wird durch diesen Wechsel sicher weiter gestä rkt werden.

   In seinem Vortrag machte Dr. Mü ller das hohe Potential des neuen Rechners, aber insbesondere der Kooperation von HLRS und NEC deutlich, zeigte die fü hrende Rolle des Rechners in seriö sen Benchmarks auf und leitete die Reihe der Anwendungsvorträ ge ein. Neue Entwicklungsfelder durch den neuen Rechner, insbesondere im Bereich der medizinischen Forschung, zeigte Prof. Wolfgang Wall vom Lehrstuhl fü r Numerische Mechanik der Technischen Universitä t Mü nchen auf. Die Simulation von Blut und Arterien als gekoppelter Vorgang war eines der wichtigsten Beispiele. Prof. Cord Rossow, Direktor des Instituts fü r Aerodynamik und Strö mungstechnik des Deutschen Zentrums fü r Luft- und Raumfahrt (DLR), hob die Bedeutung des Supercomputing in der kommerziellen Luft- und Raumfahrt hervor. Das DLR ist seit Jahren Kunde des HLRS und arbeitet intensiv im Teraflop-Workbench mit HLRS und NEC zusammen.

  Aufmerksam folgten die Teilnehmer des Kolloqiums den Ausfü hrungen zu den Anwendungsmö glichkeiten des neuen Supercomputers von Astrophysik ü ber Medizin bis zur Luft- und Raumfahrt  

Aufmerksam folgten die Teilnehmer des Kolloqiums den Ausfü hrungen zu den Anwendungsmö glichkeiten des neuen Supercomputers von Astrophysik ü ber Medizin bis zur Luft- und Raumfahrt.          (Foto: HLRS)

Von Astrophysik bis Luft- und Raumfahrt

Dr.-Ing. Matthias Meinke vom Lehrstuhl fü r Strö mungslehre am Aerodynamischen Institut der RWTH Aachen stellte die Nutzung der NEC SX-8 an Beispielen aus der gekoppelten Simulation von Akustik und Strö mung dar. Diese Arbeiten haben wesentliche Bedeutung bei der Auslegung von Fahrzeugen und Flugzeugen. Verbesserungen der Lä rmentwicklung an Flugzeugen tragen erheblich zur Steigerung der Lebensqualitä t von Flughafenanrainern bei. Prof. Hanns Ruder vom Institut fü r theoretische Astrophysik der Universitä t Tü bingen stellte die Nutzung des Supercomputers in der Astrophysik vor. Mit beeindruckenden Bildern fü hrte er die Zuhö rer in die Welt der Sterne, ihrer Entstehung und ihres Tods. In faszinierender Weise stellte er darü ber hinaus die „Sichtbarmachung“ der Lichtgeschwindigkeit dar. Die virtuelle Fahrt auf einem Fahrrad durch Tü bingen im Bereich nahe der Lichtgeschwindigkeit ist ein erster Schritt.

   Krö nender Abschluss der Veranstaltung war der Vortrag von Prof. Gö de vom Institut fü r hydraulische Strö mungsmaschinen der Universitä t Stuttgart. Das Potential der Wasserkraft wurde von Prof. Gö de plastisch an Beispielen heimischer und internationaler Kraftwerke deutlich gemacht. Dass die Mö glichkeiten der Auslegung und Optimierung bei weitem noch nicht ausgeschö pft sind, sondern mit dem Betrieb des neuen Supercomputers erst richtig beginnen, wurde in seinem mitreißenden Vortrag deutlich.                   uk

*) Ü ber die Einweihung berichten wir auf S. 7f in diesem Heft.

 

 

 

KONTAKT

 


F. Rainer Klank
HLRS
Tel. 0711/685-2506
e-mail: klank@hlrs.de
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Pressestelle der Universität Stuttgart