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Jahresversammlung zu Gast im Informatikneubau > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Freunde als verlässlicher Partner

Der Informatik-Neubau der Uni gab den Rahmen für die 71. Jahresversammlung der Vereinigung von Freunden im Juni, die in diesem Jahr bei der Fakultät Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik zu Gast war. Auf dem Programm standen ein Blick in die Computerwelt von Morgen – und auf die aktuelle Entwicklung an der Universität.

Zunächst jedoch ging es ums Geld. Und da hatten im Jubiläumsjahr der Uni auch die Freunde Grund zur Freude. „Zum 175-jährigen Bestehen sind 165 000 Euro an Spenden eingegangen. Davon sind 110 000 Euro von unseren Mitgliedern erbracht worden“, dankte Vorsitzender Dr. Claus Dieter Hoffmann.

  2. Vorsitzender Prof. Jens Weitkamp, Schatzmeister Dr. Thomas Wagner, Rektor Prof. Dieter Fritsch (v.l.n.r.) und 1. Vorsitzender Dr. Claus Dieter Hoffmann (rechts) mit den Preisträgern  

2. Vorsitzender Prof. Jens Weitkamp, Schatzmeister Dr. Thomas Wagner, Rektor Prof. Dieter Fritsch (v.l.n.r.) und 1. Vorsitzender Dr. Claus Dieter Hoffmann (rechts) mit den Preisträgern. (Foto: Kraufmann)

   Insgesamt standen im vergangenen Jahr 155 000 Euro Fördermittel zur Verfügung, von denen nach Berücksichtigung der Reservierungen 12 000 Euro für studentische Gruppen und Aufgaben sowie 40 000 für die Finanzierung des Seminarraums des Söllerhauses im Kleinwalsertal verwendet wurden. Auch an der Finanzierung des Neubaus des Internationalen Zentrums beteiligte sich die Vereinigung kräftig: Zur Eröffnung im Juli überreichte Hoffmann symbolisch eine Spende in Höhe von 350 000 Euro aus reservierten eigenen Mitteln sowie Geldern aus der Otto-Fahr-Stiftung.

Weiterer Spielraum

„Die Freunde waren immer ein verlässlicher Partner unserer Universität“, unterstrich Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch. „Sie unterstützen die Uni nicht nur bei der Verwaltung der Spenden und Sponsoringeinnahmen, sondern geben durch ihre Zuwendungen weiteren Spielraum.“ Dass dies durchaus nötig ist, verdeutlichte Fritsch in seinem Bericht zur Lage der Universität. „Viele Gebäude auf dem Uni-Campus müssen dringend saniert werden.“ Auf 416 Millionen Euro summiert sich der Bedarf nach Schätzungen des Finanzministeriums – ein Brocken, den das Land angesichts eines Gesamtbedarfs von 2,4 Milliarden Euro für alle Universitäten in Baden-Württemberg kaum schultern kann. Sponsoring und „Fund-Raising” werden für die Uni daher immer wichtiger und auch von der Politik eingefordert. Dies stoße jedoch an Grenzen. „Deshalb darf die Politik nicht blauäugig nach allen Seiten schauen, sondern sollte sich selbst in die Pflicht nehmen“, forderte Fritsch.

   Einfacher gestaltete sich die Situation bei den Drittmitteln, die durch Entwicklungs- und Forschungsprojekte aus der Industrie heraus an die Uni herangetragen wurden und 2004 auf 47,2 Millionen Euro gesteigert werden konnten. „Hier liegt die Universität Stuttgart bundesweit vorne.“ Insgesamt beliefen sich die Drittmitteleinnahmen auf 128,9 Millionen Euro. Auch sonst stehe die Uni gut da, betonte Fritsch mit Blick auf aktuelle hochschulpolitische Entwicklungen wie das neue Landeshochschulgesetz oder die Umstellung der Diplom/Magister-Abschlüsse auf Bachelor/Master-Strukturen. „Wir haben an der Universität Stuttgart rechtzeitig die Weichen gestellt.“

Herausragende Preisträger

Dafür stehen auch die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, die in diesem Jahr mit dem Preis der Freunde bedacht wurden. Die mit je 5 000 Euro dotierten Dissertationspreise gingen an Dr. Tobias Erhart (Bau- und Umweltingenieurwissenschaften), Dr. Alexander Panchenko (Chemie) und Dr. Marc Scheffler (Physik). Jeweils 1 000 Euro für ihre Abschlussarbeiten erhielten Nikolai Knoke (Architektur und Stadtplanung), Benjamin Braun (Bau- und Umweltingenieurwissenschaften), Michael Rössle (Chemie), Barbara Alberter (Biowissenschaften), Michael Luttenberger (Informatik), Dejan Petkow (Luft- und Raumfahrttechnik), Vanessa Gepert (Maschinenbau), Thomas Speck (Physik) und Tobias Gschwendtner (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften) sowie Seda Tunc von der Philosophisch-Historischen Fakultät.

Spannender Festvortrag

Zu den Höhepunkten des Abends zählte der spannende Festvortrag von Prof. Frank Leymann, Leiter des Instituts für Architektur von Anwendungssystemen der Uni, der einen Überblick über den Stand der Technologie im World Wide Web gab und Visionen für die Zukunft entwickelte. „Das WWW wandelt sich von der Speicherung und dem Angebot reiner Inhalte hin zu einem Dienstleistungsnetz“, skizzierte Leymann die Entwicklung. Hierdurch baue sich im Netz eine Infrastruktur für „Software as a Service“ auf. Fragen danach, wie etwas realisiert wird, treten gegenüber den Wünschen der Kunden in den Hintergrund und die zuständigen Dienst-Erbringer werden virtualisiert. „Dies eröffnet ungeahnte Chancen, kann jedoch auch dramatische sozio-politische Auswirkungen hervorrufen, da hierdurch Arbeitsplätze und entsprechende Ausbildungssysteme weltweit verlagert werden“, warnte Leymann. Die Informatik, aber auch Wirtschaft und Politik sollten die Entwicklung ernst nehmen.                                  amg

 

 

   
 

 

last change: 08.01.06 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart