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Von einem „Highlight“ und einer „neuen Zeitrechnung“ war die Rede, als Prof. Dieter Fritsch, Rektor der Uni Stuttgart, und Prof. Karl-Friedrich Ackermann, Geschäftsführer des Stuttgart Institute of Management and Technology (SIMT), am 3. März eine Kooperationsvereinbarung zwischen Uni und SIMT unterzeichneten. |
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Mit dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung regelt die Universität Stuttgart die Zulassungsvoraussetzungen für die Studierenden, entwickelt das Lehrangebot inhaltlich und didaktisch weiter, schlägt die Lehrenden vor und nimmt die Prüfungen ab. Für Letzteres musste eigens eine Externen-Prüfungsordnung entworfen werden, die für die künftigen SIMT-Absolventen zwei mündliche Prüfungen und die Betreuung ihrer Abschluss-Arbeit an der Uni Stuttgart vorsieht, die ihnen dann ihr MBA-Zeugnis ausstellt. Dem SIMT obliegt die Aufgabe, die Weiterbildungsveranstaltungen in eigener Verantwortung zu organisieren, anzubieten und durchzuführen.
Auf gutem Kurs
„Der Mittelstand in Baden-Württemberg benötigt exzellenten Management-Nachwuchs“, betonte Dieter Fritsch, und sprach von der Verbindung zwischen SIMT und Uni Stuttgart als einer „guten Plattform“, die man gemeinsam ausbauen könne. Auch Karl-Friedrich Ackermann, seit Jahresbeginn neuer SIMT-Geschäftsführer, zeigte sich optimistisch: „Auf einem sinkenden Schiff hätte ich nicht angeheuert.“ Das SIMT sieht er als „Schnellboot auf gutem Kurs mit der Uni Stuttgart am Ruder“. Wo finde man schon eine „three university based business school“ mit einem Partner wie der Uni Stuttgart im Rücken und einem Kuratorium, dessen Namensliste sich wie das „who is who“ lese? „Glänzende Aussichten“, befand daher Ackermann und betonte: „Man ist sehr daran interessierst, mit uns zusammenzuarbeiten.“
Das SIMT in Kürze
Seit September 2005 wird die Managerschmiede SIMT als internationale Business School und Weiterbildungseinrichtung der Universität Stuttgart geführt. Das SIMT wurde 1998 gegründet. Seit Juli 2003 sind die Gesellschafterverhältnisse wie folgt: Die Universität Stuttgart hält rund 39 Prozent der Anteile, die Wirtschaft Baden-Württembergs engagiert sich im Verein der Freunde und Förderer des SIMT e.V. (rund 25 Prozent der Anteile). Die Unibünde von Stuttgart, Hohenheim und Tübingen halten jeweils 12 Prozent an der SIMT gGmbH.
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Diese gemeinsame Plattform kann man aus-bauen, betonten Uni-Rektor Dieter Fritsch (links) und SIMT-Geschäftsführer Karl-Friedrich-Acker-mann bei der Unterzeichnung des Kooperation-svertrages.
(Foto: Eppler) |
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Verstärkte Marketingaktivitäten
Derzeit müssen noch Studierende für das kommende Wintersemester gewonnen werden – 64 sind das Ziel, mit „70 oder besser noch 80 plus wären wir aus dem Schneider“, sagte Dieter Fritsch, der Verwaltungsratsvorsitzender des SIMT ist. Um das gesteckte Ziel zu erreichen, setzt Ackermann auf neue Programme, die sich am aktuellen Bedarf orientieren, etwa im Bereich Management Development, und auf verstärkte Marketingaktivitäten. In Indien, Indonesien, Japan und Singapur sind bereits erste ständige Interessensvertretungen des SIMT entstanden. Weitere sollen folgen in Osteuropa, Südamerika und in anderen Ländern. Damit baut das SIMT die Kontakte zu Universitäten und zur Wirtschaft aus. Und es gibt auch eine ganz andere Überlegung, wie ein Teil der Studienplätze zu füllen wäre: Würde jede der über 20 im SIMT-Kuratorium vertretenen Firmen zwei MBA-Studierende entsenden, wären schon 40 Plätze belegt.
Planung steht bis 2011
„Ich nehme die Herausforderung begeistert an“, sagte Karl-Friedrich Ackermann, der seit 1974 den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Personalmanagement der Uni Stuttgart inne hat und im März 2006 emeritiert wurde. Der umfangreiche, bis in das Jahr 2011 reichende Wirtschaftsplan spielt Szenarien vom besten Fall bis zur „worst-case“-Version durch. In drei Jahren, hofft Ackermann, werde man eine ordentliche Rendite an die Uni Stuttgart zurückzahlen können. Gerade der berufsbegleitende MBA sei eine vorzügliche Sache für den Mittelstand und eine Umfrage unter den Absolventen habe gezeigt, dass sie alle deutliche Sprünge in ihrer Honorierung und der Stellung im Betrieb gemacht hätten. „Am SIMT herrscht Aufbruchstimmung“, befand Dieter Fritsch. Gespräche über eine Verlängerung von Ackermanns Vertrag, der das SIMT bis Mitte des Jahres leitet, stehen an.
Julia Alber
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