Unikurier Inhaltsverzeichnis Suchen Uni Home
Vom Studienstart bis zum Beruf > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Wie geht es unseren Studenten?

Bologna-Prozess, Studiengebühren, ein in manchen Fächern enger oder schwieriger und sich aufgrund der Globalisierung rasch verändernder Arbeitsmarkt... Studierende müssen sich heutzutage mit einer Vielfalt neuer Anforderungen und Randbedingungen auseinandersetzen, ihr Fach sorgfältig wählen und vom Start an zielgerichtet studieren. Wie geht es den jungen Leuten damit? Der unikurier wird eine Gruppe von Studentinnen und Studenten aus den unterschiedlichsten Fächern, die im Wintersemester 2005/06 ihr Studium begonnen haben, bis zum Studienabschluss begleiten und immer wieder fragen „Wie geht’s?“. Was gibt es Neues und wo gibt es möglicherweise Schwierigkeiten? Die elf jungen Leute, die sich dankenswerterweise bereit erklärt haben, sich in regelmäßigen Abständen unseren Fragen zu stellen, werden unseren Leserinnen und Lesern in den nächsten Jahren immer wieder begegnen. Bis sie schließlich mit ihrem Abschlusszeugnis in der Tasche ins Berufsleben wechseln.

Ursula Zitzler

Dina-Marie Zimmermann > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Auf dem Weg zur Luftfahrtexpertin

  Dina-Marie Zimmermann  

280 Studierende haben im vergangenen Semester mit Luft- und Raumfahrttechnik angefangen: Unter ihnen 24 Frauen – eine davon ist Dina-Marie Zimmermann. Warum? „Weil ich Segelfliegerin bin“, sagt die Pfälzerin, die aus Jockgrim in der Nähe von Wörth stammt. Vor vier Jahren ging die junge Frau mit einer Freundin zum Flughafen Landau, aus Interesse, und das „war gleich voll mein Ding“, erzählt sie. Genau wie Mathe und Physik – mit dieser Leistungskurswahl „war schon ziemlich klar, dass ich was Technisches mache“. Schließlich ist Dina-Marie Zimmermann in Stuttgart gelandet, weil sie statt an einer Fachhochschule an einer Universität studieren und zudem in der Nähe des Landauer Segelflugvereins bleiben wollte – „so war die Auswahl ziemlich begrenzt“.

 Ans Studieren hat sie sich schnell gewöhnt und bisher gefällt es ihr. Zwar sind manche Prüfungen „der Hammer, die Vorlesungen dazu aber wie die Knoff-hoff-Show“, erzählt die 19-Jährige. An der Uni fühlt sie sich wohl: „Ich habe gleich einen großen Freundeskreis gefunden“, sagt Dina Zimmermann. Die meisten seien zwar Jungs, „aber das macht ja nichts!“.

 Auch in ihrer Vierer-WG im Allmandring-Wohnheim gefällt es ihr: sie hatte sich früh beworben und ohne Probleme ein Zimmer bekommen. Probleme hat sie dagegen mit ihrer Geige: „Im Wohnheim hab ich mich noch nicht getraut, das Teil auszupacken“. Aufgeben möchte sie die Musik zwar nicht, Zeit etwa fürs Uniorchester hat sie aber keine, „das Studium ist schon stressig!“.

 So spielt sich ihr Leben hauptsächlich auf dem Campus Vaihingen ab, nur in ihrer Freizeit kommt sie in die Innenstadt: „Zum Weggehen finde ich Stuttgart ganz gut“, sagt die Studentin. „Ganz okay“ findet sie den Französischkurs, den sie im Sprachenzentrum gemacht hat. Und der Ballettkurs beim Unisport „war einfach ’ne verrückte Idee, aber ganz witzig“. Etwa fünf Jahre wird ihr Zwischenstopp in Stuttgart wohl noch dauern – genug Zeit, um nicht nur eine Primaballerina, sondern auch eine Luftfahrtexpertin zu werden.                                 vs

 

Matti Schwalk interessiert sich für Produktentwicklung > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Vielleicht ein Auslandssemester in Kanada?

  Matti Schwalk  

Wenn Matti Schwalk, 21, morgens in die S-Bahn steigt, trifft er immer gleich die ersten Kommilitonen. „An der Uni Anschluss zu finden, ist mir überhaupt nicht schwer gefallen“, erzählt er. Besonders in den kleineren Arbeitsgruppen könne man problemlos Kontakte knüpfen.

 Seit Oktober 2005 studiert er Maschinenwesen und möchte sich nach seinem Grundstudium auf Produktentwicklung und –design spezialisieren. Für Stuttgart als Studienort hat er sich vor allem aus finanziellen Gründen entschieden und weil die Uni in technischen Fächern bundesweit einen guten Ruf habe.

 Die Umstellung vom Schul- aufs Unileben sei ihm, nach einem Jahr „Gehirnpause“ als Zivi in einem Altersheim, nicht schwer gefallen. Natürlich müsse man mehr tun, aber dafür interessiere man sich ja für sein Fach und wisse, wofür man arbeite. Auch ein Auslandssemester, am liebsten in Kanada oder Australien, kann sich Matti Schwalk gut vorstellen. Einzig den Kontakt zu den Dozenten findet er noch gewöhnungsbedürftig: „In der Schule kennt der Lehrer jeden beim Namen, hier läuft der Kontakt häufig über die Assistenten.“

 Im Augenblick wohnt er noch bei seinem Vater in Kornwestheim. „Bei uns zu Hause herrscht ein gutes Klima, es ist billig und ich kann mich wenn nötig sehr gut auf das Lernen konzentrieren“, schildert er seine Gründe. Einen Umzug in ein Wohnheim kann er sich momentan auch deshalb nicht vorstellen, weil er Stuttgart, mit all seinen Baustellen, nicht so attraktiv findet.

 In seiner Freizeit und am Wochenende trifft sich Matti Schwalk am liebsten mit seiner Freundin oder Freunden, entspannt sich bei einer Runde Billard oder treibt Sport. Bis vor einem Jahr bedeutete das vor allem Leichtathletik. Seitdem ihn hier eine langwierige Verletzung jedoch zwingt, zurückzustecken, spielt er auch Basketball. Für das Sommersemester hat er sich deshalb vorgenommen, sich den Unisport einmal etwas genauer anzuschauen: „Vielleicht finde ich hier eine Basketballmannschaft, mit der ich trainieren kann.“                                 re

 

Bastian Deutschmann studiert Maschinenbau > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

In Richtung Automobilbranche

  Bastian Deutschmann  

Bastian Deutschmann hat ein Faible für Autos – irgendwann möchte sich der 20-Jährige deshalb auch beruflich mit den fahrbaren Untersätzen befassen. Die erste Station auf dem Weg Richtung Automobilbranche ist die Uni Stuttgart: Seit vergangenen Oktober studiert er Maschinenbau. Für ein eigenes Auto hat es zwar „noch nicht gereicht“, erzählt er. Schlimm ist das aber nicht, denn der Ludwigsburger kann den Wagen seiner Eltern bekommen – das meint er wohl, wenn er sagt: „Daheim wohnen ist auch nicht grad ein Nachteil“. Zumal viele seiner Freunde ebenfalls in der Gegend geblieben sind und er die Stuttgarter Hochschule als „sehr gute Universität“ empfindet. Auch mit seinen Dozenten ist er „bis auf ein paar Ausnahmen durchaus zufrieden“.

 Sein Wohnort blieb zwar der gleiche, trotzdem hat sich für Bastian Deutschmann viel verändert im vergangenen Jahr: Die Umstellung von der Schule zum Maschinenbaustudium empfand er als „extrem“. „Machbar ist es schon, man muss aber kontinuierlich am Ball bleiben“, sagt er. Und in der Freizeit Abstriche machen: Erstes „Opfer“ des Studiums war das Basketballspielen, das er aus Zeitman-gel aufgeben musste. Zu kurz gekommen ist im ersten Semester auch das Snowboarden. Schnee gab’s zwar genug, Zeit allerdings nicht – der Student musste erst mal seine Prüfungen rumbringen.

 Überhaupt war die Uni „nicht so, wie erwartet“, findet Deutschmann. Auch nicht ganz so anonym – völlig egal, was der einzelne Student mache, sei es den Professoren nicht. Auch nicht, wenn etwa wie bei Konstruktionslehre rund 400 Leute im Hörsaal sitzen. Das Fach hat ihn ebenfalls überrascht: „Ich hab damit gerechnet, dass Mathe das schwerste Fach ist auf der Welt“, sagt der Student, der von Konstruktionslehre eines Besseren belehrt wurde. Und, wie gesagt, deshalb schwer beschäftigt ist. Außerdem gibt’s da ja noch seine Freundin – die „nimmt auch Zeit in Anspruch“.             vs

 

Binzhi Lin studiert InfoTech > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Vielleicht ein Auslandssemester in Kanada?

  Binzhi Lin  

Binzhi Lin möchte, wenn sie den Masterstudiengang Information Technology erfolgreich abgeschlossen hat, zwei oder drei Jahre in Deutschland Berufserfahrung sammeln und vielleicht auch promovieren, könnte sich aber auch vorstellen, in ihr Heimatland China zurückzukehren. Dort hat sie an der Southeast University in Nanjing den Bachelor in Communications Technology erworben und war ausgewählt worden, für ein Jahr als Austauschstudentin nach Ulm zu gehen. Da sie gerne in Deutschland weiterstudieren wollte, sich aber in Ulm kein entsprechender Aufbaustudiengang fand, fiel ihre Wahl auf Stuttgart. Die Anforderungen in dem englischsprachigen Programm sind hoch, erzählt sie; insbesondere die Vorlesungen „radio frequency III“ und „net-based application and e-commerce“ seien schwierig und manchmal ginge es einfach zu schnell. Auf Kriegsfuß steht Binzhi Lin wie manche ihrer Kommilitionen aus den unterschiedlichsten Ländern mit dem zeitigen Beginn mancher Lehrveranstaltungen: „Um acht Uhr morgens schlafen manche einfach ein“, berichtet sie. Und als sie nach Stuttgart kam, warnten ihre Kommilitonen sie vor einem „sehr strengen Professor“. Doch Binzhi Lin kann das nicht wirklich schrecken: Sie mag die Atmosphäre hier und Probleme müsse man lösen wie im täglichen Leben auch.

 Ganz einfach war die Eingewöhnung in Deutschland nicht, erzählt Binzhi Lin, die sich mit der deutschen Sprache noch schwertut: „Zu Beginn des Austauschjahres in Ulm traute ich mich nicht einmal, zu verreisen oder Bankgeschäfte zu erledigen.“ Nach wie vor strenge sie sich an, ihr Deutsch zu verbessern. Besonders beeindruckt ist sie hierzulande von den „kleinen Häusern und den Gärten mit Jägerzaun“. Aufgefallen ist ihr auch, dass die Umwelt sehr geschützt wird.

 Viel Raum für Freizeit lässt ihr der strenge Studienplan derzeit nicht. Am liebsten ist sie mit Studienkollegen aus Pakistan, Indien oder Thailand zusammen, spielt Tischtennis oder besucht am Wochenende gelegentlich Freunde in Ulm.                                       zi

 

Stefanie Senfter möchte mit Sprachen zu tun haben > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Studienplatz mit Jubelschrei begrüßt

  Stefanie Senfter  

„Aah...!“ So oder so ähnlich muss es geklungen haben, als die Zusage von der Uni Stuttgart kam: Einen Jubelschrei habe sie losgelassen, erzählt Stefanie Senfter: „Ich war schon am Tübingen-Plan“. Im Studiensekretariat hatte man ihr gesagt, dass sie sich auf eine Absage einstellen solle, da gar nicht so viele Bachelor-Anwärter angenommen wurden. Nicht so Stefanie, die nun seit dem Wintersemester Germanistik als Haupt- und Anglistik als Nebenfach studiert. Und zwar im Bachelorstudiengang. Der Abschluss sei zwar noch umstritten, „aber man schlängelt sich so durch und lässt sich nicht entmutigen“, meint die 20-Jährige, und „ich bin mit dem Fach glücklich“. Eigentlich ist Stefanie Senfter kein „Erstsemester“ mehr: in Hohenheim hatte sie bereits zwei Semester lang Wirtschaftswissenschaften studiert. Das „war eher eine Verstandesentscheidung“, sagt sie, aber es bringt nichts, „wenn man nicht 100 Prozent hinter der Sache steht“.

 Das Jahr in Hohenheim war gut, um sich zu orientieren – jetzt weiß sie, was sie wirklich will: „Sprachen, Sprachen und Sprachen“ – damit möchte Stefanie es auch in Zukunft zu tun haben. Etwa, wenn sie die internationalen Kontakte einer Firma koordiniert oder Mitarbeiter in Fremdsprachen schult. Ganz aufgehört mit der Wirtschaft hat Stefanie übrigens nicht: Beim Studium Generale macht sie einen Statistikkurs, auch einen Journalismus-Crashkurs hat sie schon hinter sich. „Die reinen Geisteswissenschaften decken nicht meine Interessen ab“, sagt die Studentin – auch wenn Germanistik und Anglistik ihre Leidenschaft sind. Die hat sie auch für Französisch und Spanisch, für die Natur, das Spazieren gehen und am Wochenende fürs Nachtleben. Und natürlich für Stuttgart – kein Wunder also, dass die geborene Stuttgarterin der Stadt treu bleibt.                 vs

 

Michael Jones hat sich für InfoTech entschieden > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

In Stuttgart meint man es ernst mit dem Programm

  Michael Jones  

Eigentlich hatte Michael Jones, 25, ein Zweitstudium im Ausland gar nicht geplant. Ein mehrwöchiger Deutschlandaufenthalt im Sommer 2003 weckte dann sein Interesse. Zurück in St. Louis im Bundesstaat Missouri entschied er sich, es einfach auszuprobieren: „Ich wollte nach meinem Computertechnikstudium noch einmal etwas Anderes machen und auch noch eine neue Sprache lernen.“

 Jetzt nimmt er am zweijährigen Masterstudiengang Information Technology (InfoTech) teil. Den Ausschlag für Stuttgart gab dabei vor allem das Angebot eines Vorbereitungssemesters. Während dieser Zeit konnte er erste Freundschaften schließen und einige seiner Dozenten kennen lernen. „Außerdem hat mir das Vorbereitungssemester gezeigt, dass man es in Stuttgart wirklich erst meint mit dem Programm.“ Der Wechsel von einer amerikanischen an eine deutsche Uni sei ihm nicht sonderlich schwer gefallen, nur an das System der Notenvergabe müsse er sich noch gewöhnen: „Hier zählt nur die Prüfung am Ende des Semesters, zu Hause haben wir viele kleinere Prüfungen über das ganze Halbjahr verteilt“, beschreibt er die Unterschiede.

 Die Stadt und ihre Umgebung hat Michael, der im Wohnheim Allmandring II in Vaihingen wohnt, auch schon kennen gelernt. Besonders schätzt er dabei den öffentlichen Nahverkehr, der es einem sehr einfach mache, alle Winkel der Stadt zu erkunden, und das enge Nebeneinander von Großstadt und Natur. „Ich liebe es, mich auf mein Fahrrad zu schwingen und einfach zum Schloss Solitude zu fahren“, schwärmt er.

 Der Sport spielte in Michaels Freizeitgestaltung schon immer eine große Rolle. In Stuttgart hat er über den Unisport auch Anschluss an eine Ultimate Frisbee–Mannschaft gefunden, mit der er jetzt sogar Turniere spielt, zuletzt in Kiel und der Schweiz.

 Auch eine Zukunft in Deutschland könnte sich Michael gut vorstellen: „Nach meinem Studium in Deutschland zu arbeiten würde mich schon reizen. Aber im Augenblick mache ich mir darüber noch kaum Gedanken. Ich lasse das einfach einmal auf mich zukommen.“                                 re

 

Michael Sinsbeck > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Von der Mathematik-Olympiade zur Umweltschutztechnik

  Michael Sinsbeck  

Wenn man bei Google „Michael Sinsbeck“ eingibt, erhält man 47 Treffer. Und gleich der erste verweist auf den „richtigen“ – und seinen Sieg bei einer Mathematik-Olympiade für Schüler. „Ich wusste immer, das ist mein Fach, das will ich machen“, erzählt Michael, und dass er zwei Semester lang in Münster Mathe studiert hat. Doch ihm fehlten Ziel und deshalb Motivation, um weiterzumachen. „Ich will was machen, bei dem ich weiß, was das Ziel ist“, sagt der Student. So ist er im Oktober 2005 in Stuttgart und bei der Umweltschutztechnik gelandet. Für das Fach hat sich Michael entschieden „um die Welt zu retten“, erklärt er, „das werd ich nicht schaffen“ – aber versuchen will er es zumindest, nach dem Studium etwa als Entwicklungshelfer. Und für die Uni Stuttgart wegen des großen Wahlfach-Angebots im Hauptstudium.

 Mit Entwicklungshilfe kennt sich der 21-Jährige, der ursprünglich aus Mülheim an der Ruhr kommt, aus: Seit fünf Jahren ist er Mitglied bei „Steinschleuder e. V.“, „um Hilfe zu leisten und weil ich gerne mit Leuten zusammen bin, die aktiv sind“. Der Verein wird von Jugendlichen organisiert, Michael leitet seit kurzem das Büro, und unterstützt Kinder in Armutsregionen. So gibt es jedes Jahr ein Baucamp: Im vergangenen Sommer hat Michael an einer Schule in Tansania mitgebaut. Von Afrika aus konnte er keine Wohnung suchen, deshalb hat er jetzt eben ein Zimmer in einem Botnanger Wohnheim. Noch – mit Freunden ist er gerade auf Wohnungssuche.

 Wenn neben Studium, Spenden sammeln und Mitglieder werben für „Steinschleuder“ noch Zeit bleibt, spielt Michael Horn im Kammerorchester der Universität. Seine Entscheidung für die Stuttgarter Umweltschutztechnik bereut er nicht. „Die Stimmung im Studiengang gefällt mir“, sagt Michael Sinsbeck, und „ich hab zuerst gar nicht zu hoffen gewagt, dass es hier so viele coole Leute gibt“.                              vs

 

Jana Kronawitt studiert Architektur > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Stuttgart war erste Wahl

  Jana Kronawitt  

„Die ersten Nachtschichten kommen schon im ersten Semester“ – die Warnung eines Professors sollte sich schnell bewahrheiten: Trotzdem hat sich Jana Kronawitt für Architektur entschieden – und für die Uni Stuttgart. Seit dem Wintersemester studiert sie hier und eines der ersten Dinge, die sie gelernt hat, war: „Man braucht wirklich viel Zeit für Architektur“. Doch die 20-Jährige ist sich sicher bei der Wahl ihres Fachs – „das einzige, das ich mir richtig vorstellen konnte“ – und bei der Wahl der Uni: Jana Kronawitt hatte sich nur in Stuttgart beworben. Die Zusage kam schon Mitte August und keine zwei Wochen später hat sie ein Wohnheimzimmer in der Landhausstraße gefunden. Dort wohnt Jana in einer Fünfer-WG. Allzu oft sieht sie ihre Mitbewohner allerdings nicht – unter der Woche baut die Studentin oft Modelle bis spät in die Nacht – die Arbeitsräume im K1 sind bis 24.00 Uhr geöffnet – und an den Wochenenden ist sie entweder bei ihrem Freund in Plochingen oder zu Hause bei ihrer Familie. Zu Hause ist für die werdende Architektin Neuenstein im Hohenlohekreis, eine Stadt mit viel weniger Leuten und spürbar besserer Luft als Stuttgart. Dennoch hat sie sich in der Großstadt schnell eingewöhnt und ist bereits in Sachen Architektur unterwegs: Im Maßstab 1:1000 müssen die Erstsemester Pläne von verschiedenen Vierteln machen – „so sieht man was von Stuttgart“, sagt Jana.

 Für andere Sachen als fürs Studium blieb bisher kaum Zeit, die Uni lässt ihr weniger Freiraum als erwartet und „man muss gucken, wie man sein Zeug zusammen bekommt“. Schlimm findet sie’s aber nicht, „das macht ja Spaß, dann hebt es sich wieder auf“. Zeit für die Demo gegen Studiengebühren allerdings hätte sie trotzdem gern gehabt. Schließlich findet sie das Studium, gerade für Architekten, schon teuer genug: „Es sind immer kleine Sachen, aber es rechnet sich halt“ – schließlich dreht sich ihr Leben jetzt um Skripte, Stifte, Blätter und Zeichendreiecke.               vs

 

Mark Hillmann > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Technologiemanagement, Chinesisch und Volleyball

  Mark Hillmann  

Was bitte ist Technologiemanagement!? Die Antwort darauf kann Mark Hillmann geben: „Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Technik“ oder anders gesagt: Maschinenbau mit Betriebswirtschaftslehre. Und Mark muss es wissen – schließlich studiert er das Fach seit dem Wintersemester in Stuttgart. „Ich find Stuttgart ganz okay – im schwäbischen Sinne“, sagt Mark und meint damit, dass ihm die Stadt gefällt. Nur „der Nachtbus könnte öfter fahren“. Auch an der Uni fühlt sich Mark wohl: „Wir sind ein ganzer Haufen von Leuten, die sich gut kennen mittlerweile“, erzählt er. Außerdem trifft der Stammheimer manchmal sogar ehemalige Schulkameraden auf dem Vaihinger Campus, angehende Ingenieure gebe es „wie Sand am Meer“.

 Außer den Schulkameraden hat die Uni mit dem Gymnasium allerdings nicht mehr viel gemein. „Von der Schule ist man schon ein wenig verwöhnt“, sagt der Student. Jetzt müsse er mehr machen: „Das erste Semester war voll genug.“ Und „ein bisschen chaotisch“, meint Mark über seine erste Zeit an der Hochschule. „Mund-zu-Mund-Propaganda“ laute das Zauberwort – „man erfährt halt alles so“, erzählt er.

 Die Interessen des 21-Jährigen sind breit gefächert – kein Wunder, dass er viel zu tun hat. „Ein gewisses Interesse an Politik gehört zum Studium dazu“, meint Mark – was bedeutet, dass er bei den Demonstrationen gegen Studiengebühren dabei war. Viel zu tun gibt es auch, weil er neben dem Studium noch Volkshochschulkurse besucht: Mark lernt Chinesisch und Wirtschaftsenglisch. Eine wichtige Kombination in seinem Leben: Vor Studienbeginn in Stuttgart studierte er einen Monat lang Englisch an der Universität Peking. Auch später mal im Ausland zu studieren, kann er sich gut vorstellen, genauso wie im Ausland zu arbeiten – jetzt allerdings muss Mark erst mal zum Volleyball-Training.                                vs

 

Maria Niedermaier > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Als Umweltschutztechnikerin etwas verändern

  Maria Niedermaier  

„Ich möchte etwas verändern“, sagt Maria Niedermaier, 21, wenn man sie fragt, warum sie sich für den Studiengang Umweltschutztechnik entschieden hat. An die Universität Stuttgart ist sie gekommen, da es diesen Studiengang in der hier angebotenen Form nirgends sonst in Deutschland gibt.

 Und weil sie etwas verändern will, kann sie sich auch gut vorstellen, später einmal im Bereich der Entwicklungshilfe tätig zu sein, „am liebsten mit Schwerpunkt Afrika, vielleicht ja sogar Burkina Faso“. Zu dem westafrikanischen Land hat Maria Niedermaier direkten Bezug, seitdem sie, im Rahmen eines freiwilligen Sozialen Jahres, nach dem Abitur dort in einer Krankenstation für unterernährte Kinder gearbeitet hat.

 Der Wechsel vom Schulleben der bayrischen Kleinstadt an die Uni in einer Großstadt sei ihr nicht sonderlich schwer gefallen. Zwar sei das Tempo an der Uni höher, der Stundenplan mit 29 Wochenstunden prall gefüllt und die Vorlesungen, mit bis zu 800 Besuchern, sehr groß; aber es bleibe noch immer genügend Zeit, sich mit den schwierigen Dingen ausreichend zu befassen. Dabei helfen auch die Dozenten und die Fachschaft, die nach Marias Erfahrung immer ein offenes Ohr für Fragen haben.

 Das Leben im Studentenwohnheim Straußäcker in Vaihingen gefällt Maria Niedermaier sehr gut. „Am liebsten gehe ich auf Studentenpartys und außerdem genieße ich das studentische Flair einer Campusuni: dort läuft man den anderen regelmäßig über den Weg“, erzählt sie.

 Als Ausgleich zum Studium fährt sie gerne in die Stadtmitte. Dort kann sie in einer Kletterhalle am besten abschalten. Nur mit dem Stadtbild ist sie nicht ganz zufrieden. „In Stuttgart sieht alles ein bisschen zusammengewürfelt aus und es gibt kaum alte Gebäude, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen“, beklagt sie. Dafür gibt es dann die regelmäßigen Wochenendfahrten nach Hause ins ländliche Bruckberg im Landkreis Landshut.                                re

 

Timo Braun > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >

Beruf im Medienbereich angestrebt

  Timo Braun  

(Alle Fotos dieser Serie: Eppler)

„Ich finde es ganz interessant, auch einmal auf der anderen Seite zu sitzen“, berichtet Timo Braun, 21, gleich zu Beginn unseres Gesprächs. Die Seite des Journalisten hat er kennen gelernt, als er nach dem Abitur zwei Jahre in Göttingen an verschiedenen christlichen Magazinen mitgearbeitet hat.

 Jetzt studiert er die Fächer Germanistik und Soziologie mit dem Ziel, später einmal im Bereich Medien zu arbeiten. Für den Bachelor-Abschluss habe er sich dabei hauptsächlich wegen dessen Zielgerichtetheit und Praxisorientierung entschieden. An das Unileben mit all seinen Unterschieden zur Schule hat sich Timo schnell gewöhnt: „Hier gibt es niemanden, der einem ständig sagt, was zu tun ist, und man kann sich seinen Stundenplan weitestgehend selbst zusammenstellen“, erzählt er zufrieden.

 Für den Ort Stuttgart hat sich Timo, der noch zu Hause bei seinen Eltern in Mühlacker wohnt, vor allem aus finanziellen Gründen entschieden und weil er so problemlos täglich pendeln kann.

 Neben der zentralen Lage der Uni gefallen ihm auch die Angebote des Studium Generale: „Ich finde es toll, dass die Universität Kurse in allen möglichen Bereichen anbietet.“ Er selbst hat schon an einem Journalismus-Crashkurs teilgenommen und interessiert sich für die Schreibwerkstatt. Das passt auch gut zu seiner Freizeit, in der er eigene Theaterstücke schreibt und gerne Sport treibt.

 Neben dem Studium und seiner Leidenschaft für das Schreiben dreht sich in Timos Leben vieles um seinen Glauben. „Mein Glaube ist sehr wichtig für mich“, erzählt er. Deshalb hat er mit Freunden in Mühlacker eine Jugendbewegung gegründet. Gemeinsam organisieren sie Jugendkreise und Wochenendveranstaltungen und wollen den jungen Leuten so „auf eine moderne und offene Weise“ den christlichen Glauben nahe bringen.        re

 

 

 

 
last change: 28.05.06 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart