In Kooperationen von Klinikern (Tübingen) und Materialwissenschaftlern (Stuttgart) wurden bereits in der Vergangenheit beispielsweise Wundverbände entwickelt, die gezielt Wachstumsfaktoren über einen längeren Zeitraum abgeben und so die Wundheilung stimulieren.
Ganz neue Möglichkeiten ergeben sich durch die Verkapselung von Wirkstoffen in Nanopartikeln, wie dies für Vitamine bereits erprobt wird. Diese Partikel lassen sich einerseits an Trägermaterialien koppeln und so ortsgebunden in den Patienten einbringen. Andererseits können die Partikel so gestaltet werden, dass sie nur von bestimmten Zielzellen erkannt und aufgenommen oder geöffnet werden. Dies ermöglicht eine auf bestimmte Gewebe oder Zeiträume beschränkte Therapie. Vor allem im Rahmen der Regenerationsmedizin sind Drug Delivery Systems von Bedeutung, weil sie gezielt Wachstums- und Differenzierungsfaktoren freisetzen können. Sie werden entscheidend dazu beitragen, in den nächsten Jahren den Wandel von der heutigen 'Ersatzteil-Medizin' zur zukünftigen 'Regenerationsmedizin' zu gestalten.
Michael Doser/amg
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