Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz befasste sich im Eröffnungsvortrag mit der Frage „Welche Werte sollen das Personalmanagement für die Zukunft der Arbeit bestimmen?“ Die vier Kardinalstugenden könnten dabei einen Orientierungsrahmen für eine sozial und ökologisch verantwortungsvolle Unternehmensführung bieten, so Lehmann. Mit der Forderung nach mehr sozialer Verantwortung (Corporate Social Responsibility) gewinne dies einen besonderen Stellenwert.
Über den Tellerrand hinaus
Auch im weiteren Verlauf der mit hochkarätigen Referenten besetzten Tagung hatten die über 100 Teilnehmer reichlich Gelegenheit, den Blick über den Tellerrand der alltäglichen Personalarbeit hinaus zu richten. Vertreter internationaler Großunternehmen kamen dabei ebenso zu Wort wie Mittelständler, denen es gelungen ist, die Herausforderungen des Wandels der Arbeit anzunehmen. So beschrieb Prof. Eckhard Kressel, Leiter Personal der Mercedes Car Group, am Beispiel der DaimlerChrysler AG die Arbeit in globalisierten Unternehmen und zeigte Chancen für Deutschland auf. Der Präsident des VfB Stuttgart, Erwin Staudt, erläuterte an konkreten Praxisbeispielen, wie Managementinstrumente aus der Industrie erfolgreich auf das Sportmanagement im Profifußball übertragen werden können.
Die mittelständische Wirtschaft kam durch den Unternehmer und Landtagsabgeordneten Dr. Hans-Jochen Steim zu Wort. Am Beispiel seines Unternehmens Hugo Kern und Liebers macht er auf die konkreten Probleme und Hindernisse aufmerksam, Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten oder gar neue zu schaffen. Prof. Dieter Spath, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Uni Stuttgart, berichtete über den Einfluss der Technikgestaltung auf die künftige Arbeitswelt und die Herausforderungen, die sich daraus insbesondere für das Personalmanagement ergeben.
Beschäftigungsfähigkeit halten
Dr. Peter Speck, Leiter Human Resources der Festo AG, wies auf die besondere Herausforderung der Unternehmen und der Mitarbeiter in Zeiten von Employability (Beschäftigungsfähigkeit) hin. Es gelte für jeden die Maxime, seine Beschäftigungsfähigkeit zu halten und weiter zu entwickeln.
Der Moderator der Tagung, Prof. Karl-Friedrich Ackermann, Inhaber des Lehrstuhls Personalmanagement der Universität Stuttgart und Geschäftsführer der ISPA consult, referierte über den Wert des Menschen aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Er stellte die Frage zur Diskussion, was das Humankapital-Konzept für die Personalarbeit bringt. „Dieses zukunftsträchtige Reformkonzept ergänzt die einseitige Betrachtung des Personals und des Personalmanagements als Kostenverursacher und Kostentreiber durch die mindestens ebenso wichtige Betrachtung als Werterzeuger und Werttreiber im Unternehmen“, betonte Ackermann. Der Tagungsband mit weiteren Beiträgen ist im Handel erhältlich.
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