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Kolloquium von Demenz Support und Uni Stuttgart > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Bauen für Menschen mit Demenz
 

Um das Thema „Bauen und Demenz“ ging es Ende 2005 bei einem zweitägigen Kolloquium in Stuttgart. Über 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland beschäftigten sich mit der Frage „Wo stehen wir?“ bei der baulichen Gestaltung stationärer Einrichtungen für Menschen mit Demenz. Die von der Demenz Support Stuttgart gGmbH in Kooperation mit dem Institut für öffentliche Bauten der Universität Stuttgart ausgerichtete Tagung wurde von der Erich und Liselotte Gradmann Stiftung gefördert.

  Sibylle Heeg  

Sibylle Heeg von der Universität Stuttgart stellte beim Kolloquium Einrichtungen vor, bei denen Umbaupotentiale optimal genutzt und so eine attraktivere Umgebung für die Bewohner geschaffen werden konnte.

Vor zehn Jahren waren nur etwa 30 Prozent der in Altenpflegeheimen lebenden Menschen an Demenz erkrankt. Heute berichten Pflegeeinrichtungen über einen Anteil von 60 Prozent, Tendenz steigend. Das stellt nicht nur gängige Pflegekonzepte in Frage, sondern alle bisher gültigen Leitkonzepte, Standards und Vorschriften zum Bauen von Pflegeeinrichtungen. Die Umsetzung neuer Wohn- und Betreuungsformen erfordert eine bauliche Umgebung, die ein alltagsnahes Zusammenleben in kleinen, familienähnlichen Gruppen ermöglicht. Es geht nicht mehr primär um funktionale Optimierung, sondern um ein „normales“ Wohnmilieu, in dem sich Menschen mit Demenz zu Hause fühlen können.

Umbaupotentiale nutzen

Dass zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz oft nur kleine Veränderungen notwendig sind, veranschaulichte Sibylle Heeg von der Universität Stuttgart in ihrem Vortrag „Neues Wohnen in alten Häusern“. Sie stellte Einrichtungen vor, bei denen Umbaupotentiale optimal genutzt und so eine attraktivere Umgebung für die Bewohner geschaffen wurde. Eine weitere Facette des Themas beleuchtete Katharina Bäuerle (Demenz Support Stuttgart) in ihrem Referat „Gärten für Menschen mit Demenz“. Dr. Jan Wojnar, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie aus Hamburg, erläuterte den aktuellen Forschungsstand zur baulichen Umgebung als Therapiefaktor. So kann beispielsweise ein differenziertes Angebot unterschiedlicher Aufenthaltsräume und räumliche Großzügigkeit die häufig vorkommende Tendenz zu aggressivem Verhalten vermindern.

  Wohnküche im Wichernhaus in Mannheim  

Neue Wohn- und Betreuungsformen erfordern – wie hier eine Wohnküche im Wichernhaus in Mannheim – eine bauliche Umgebung, die ein alltagsnahes Zusammenleben in kleinen, familienähnlichen Grupp-en ermöglicht.                         (Fotos: Demenz Support)

 Die Tagung bildete auch den Rahmen für die Verleihung des Gestaltungspreises 2005 der Erich und Liselotte Gradmann Stiftung. Der bundesweit ausgeschriebene Preis zeichnet Neubauten und größere Um- oder Anbauten aus, die in Bezug auf die speziellen Bedürfnisse demenziell Erkrankter konzipiert wurden. Die Preisträger 2005 sind das Danuvius-Haus in Ingolstadt, das Gustav-Werner-Stift in Ravensburg und das Alten- und Pflegeheim Hettstedt.

 Den Abschluss des Stuttgarter Kolloquiums bildete die konstituierende Sitzung des Expertenforums „Demenz und Bauen“, das Planern, Betreibern und Pflegepersonal die Möglichkeit zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch bieten soll. Ziel des von der Demenz Support Stuttgart moderierten Forums ist es, zu analysieren, welche baulichen Gestaltungsmerkmale sich positiv auf Menschen mit Demenz auswirken.

uk

 

 
   

 

KONTAKT

                                                                  

Demenz Support gGmbH
Zentrum für Informationstransfer
Tel. 0711/99 787 10
Fax 0711/99 787 29
e-mail: s.heeg@demenz-support.de
> > > www.demenz-support.de

 

 

 

last change: 04.06.06 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart