Die Universität Lodsch zählt mit ihren 42.000 Studenten zu den größten Universitäten im Land. Berühmt ist die zentralpolnische Stadt, die seit ihrer rasanten wirtschaftlichen Entwicklung im 19. Jahrhundert auch das „polnische Manchester“ genannt wurde, auch durch ihre Filmhochschule, aus der so berühmte Regisseure wie Roman Polanski und Andrzej Wajda hervorgegangen sind.
Prof. Joachim Bahlcke führte zum Auftakt des eintägigen Programms in die Geschichte der Universität Stuttgart sowie des Historischen Instituts ein und stellte die Studienmöglichkeiten im geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich vor. Auch aktuelle, die Umstrukturierung von Universität und Studiengängen betreffende Prozesse und Entwicklungen kamen zur Sprache und wurden von den Gästen, die sich an ihrer Heimatuniversität ähnlichen Entwicklungen gegenübersehen, mit Interesse aufgenommen.
Austausch auf breiter Ebene
Vorträge von Dr. Roland Gehrke, der ein deutsch-polnisch-tschechisches Handbuchprojekt zur Geschichte Oberschlesiens vorstellte, und Dr. Felix Heidenreich, der die Projekte des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung (IZTK) erläuterte, verdeutlichten den Teilnehmern die Bedeutung übernationaler Forschungsvorhaben. Gerade bei der Beschäftigung mit einem Raum wie Ostmitteleuropa ist es unabdingbar, den wissenschaftlichen und kulturellen Austausch und Dialog auf möglichst breiter Ebene zu führen und die personellen und institutionellen Verbindungen mit den im Jahr 2004 in die Europäische Union aufgenommenen neuen Mitgliedern zu intensivieren.
Neben einer Führung durch den Projektbereich Schlesische Geschichte und die Bibliothek des Historischen Instituts erhielten die Studentinnen Einblick in Organisationen , die sich in Stuttgart mit dem Austausch zwischen Deutschland und den Staaten Ostmitteleuropas und hier speziell Polen befassen. Annette Kolb von der Robert-Bosch-Stiftung stellte eine Vielzahl von Projekten, Stipendienprogrammen und Initiativen vor. Auch der Vortrag, in dem der Direktor des Hauses der Heimat, Gerhard Niebling, seine Einrichtung vorstellte, war Anlass für einen regen Austausch.
Abschließend standen praktische Dinge des Studiums im Mittelpunkt. Samuel Feinauer, studentische Hilfskraft der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit, berichtete unterhaltsam über seine Erfahrungen bei der Aneignung der polnischen Sprache, während Malte Fiebing von der Fachschaft Geschichte über Studentenvertretungen an deutschen Hochschulen informierte.
Rafael Sendek, Ivo Nußbicker/uk
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