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Meilensteine bei der Werkstoffentwicklung gesetzt > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Zur Emeritierung von Fritz Aldinger

Zum 30. September 2006 emeritierte Prof. Dr. Fritz Aldinger, wissenschaftliches Mitglied und Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung (MPI) und zugleich Lehrstuhlinhaber an der Universität Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Synthese neuer keramischer Materialien und den zu Grunde liegenden Reaktionsmechanismen. Aus diesem Anlass veranstaltete das Max-Planck-Institut am 29. September ein Festkolloquium zum Thema „Materials Design and Processing“. Forscher aus Wissenschaft und Industrie aus aller Welt sprachen zu den Themenkomplexen Konstitution und Wärmedämmschichten, Pulvertechnologie und Sintern, Polymerthermolyse sowie bioinspirierte Synthese und Materialien.

 

  Fritz Aldinger    

Fritz Aldinger

 

Bis in die heutige Zeit hat Fritz Aldinger Meilensteine bei der Entwicklung von metallischen und keramischen Werkstoffen gesetzt. Es gelang ihm, seine Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung erfolgreich in der Praxis zur Geltung zu bringen, Impulse zu geben und auch den Erfordernissen der Wirtschaftlichkeit genügende Lösungen zu finden. Aldinger versteht es, technische Fragestellungen zu artikulieren und diese zu lösen. Hieraus erklären sich seine Leistungen als Wissenschaftler, Forschungsmanager und akademischer Lehrer. Seine Liebe zur Forschung gab letztlich den Ausschlag, eine Industriekarriere zugunsten einer Forschungs- und Lehrtätigkeit in Stuttgart abzubrechen. Seit 1992 ist Fritz Aldinger Direktor der Abteilung „Materialsynthese und Gefügedesign“ am MPI. In Personalunion leitet er an der Uni Stuttgart das Institut für Ni.htmletallische Anorganische Materialien. An der Universität hatte er für zehn Jahre das Amt des Studiendekans für den Studiengang Werkstoffwissenschaft inne. Während seiner Zeit als Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts von 2000 bis 2003 wurde der Institutsneubau in Stuttgart Büsnau fertiggestellt, für dessen Realisierung er sich von seiner Berufung an vehement einsetzte. Der Bau beendete die jahrzehntelange Trennung der Institutsabteilungen auf zwei relativ weit auseinander liegende Standorte in Stuttgart. Dabei ermöglichte er auch verschiedene Design-Projekte, die das Erscheinungsbild des Neubaus entscheidend und positiv prägen.

  Geboren am 30. April 1941 in Marbach am Neckar studierte Fritz Aldinger an der Uni Stuttgart Chemie und nach dem Vordiplom Metallkunde und schloss 1965 mit dem Diplom ab. Seine Promotion, die er bereits mit 26 Jahren in der Tasche hatte, absolvierte er am MPI für Metallforschung. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut und ging 1970 für einen längeren Forschungsaufenthalt in die USA, bevor er Anfang 1978 in die Industrie wechselte. Dort war er insgesamt 14 Jahre tätig. Bei der W. C. Heraeus GmbH und der Hoechst AG leitete er zentrale Forschungsbereiche mit jeweils rund 900 Mitarbeitern. Fritz Aldinger gehört zu den Pionieren, die mit metallkundlichen Methoden und festkörperchemischen Prinzipien den Hochleistungskeramiken zu einer breiten Beachtung in der Technik verholfen haben. Allerdings wird es wohl noch eine gute Weile dauern, bis Fritz Aldinger seinen Status als Emeritus mit viel Zeit für die Forschung wirklich wird genießen können. Die Suche nach einem Nachfolger, der wie er sowohl an der Universität als auch am MPI verankert sein soll, war noch nicht erfolgreich. So sieht sich der Vollblutforscher auch „moralisch verpflichtet“, weiterzumachen.

uk

 

 

 

 
last change: 28.12.06 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart