Abweichend vom bisherigen Usus umfasst das siebte EU-Forschungsrahmenprogramm einen Zeitraum von sieben Jahren. Die jährlichen Ausgaben werden gegenüber dem sechsten Rahmenprogramm um rund 60 Prozent gesteigert. Dagegen bleiben die thematischen Schwerpunkte und Förderinstrumente größtenteils gleich. Zu den Themen zählen unter anderem der Gesundheitsbereich und die Lebenswissenschaften, Kommunikationstechnologien, die Nanowissenschaften, die Bereiche Energie und Umwelt sowie der Verkehrssektor.
Neue Impulse setzt das Programm durch eine verstärkte Förderung der Grundlagenforschung, durch den neu eingerichteten Forschungsrat sowie durch den Einsatz Europäischer Technologieplattformen. Letztere sollen unter Einbeziehung aller Akteure und insbesondere der Industrie strategisch wichtige Themen für die Forschung definieren, die das Wachstum in Europa betreffen. Derzeit gibt es bereits 32 Technologieplattformen. Das Rahmenprogramm gliedert sich in vier Programme, die den Hauptzielen europäischer Forschungspolitik entsprechen. Im Fokus stehen die Verbundforschung von multinationalen Projekten (Cooperation), die Förderung von Grundlagenforschung (Ideas), die Stärkung der Humanressourcen in Forschung und Entwicklung (People) sowie die europäische Forschungsinfrastruktur (Capacities).
An der Uni Stuttgart beliefen sich die Drittmitteleinnahmen im Rahmen der Forschungsförderung durch die Europäische Union im Jahr 2005 auf 15,9 Millionen Euro. Im Rahmen des sechsten Forschungsrahmenprogramms konnten seit seinem Beginn 126 Verträge mit der EU-Kommission abgeschlossen werden. Dazu kommen 20 Konsortialverträge, die der Vertragsschließung mit der EU-Kommission vorausgehen. Damit gehört die Universität Stuttgart zu den führenden baden-württembergischen Hochschulen bei der Beteiligung an EU-Projekten.
Heinke Kloos/amg
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