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Trommeln im Afrika-Haus, forschen im Fehling-Lab, zelten am Bodensee: So wird es in den langen Sommerferien nie langweilig. In den „Stuttgarter Forschungsferien“ wurde Kindern von Uni-Mitarbeitern und Studenten drei Wochen lang ein spannendes und lehrreiches Programm geboten.
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Die Kinder finden es klasse (hier im Feeling-Lab-Look) und die Eltern wissen ihren Nachwuchs bestens betreut.
(Foto: Spurk) |
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„Hat jemand was zum Musikmachen dabei?“ fragt der Akustik-Spezialist Philip Leistner vorsorglich. „Klar!“ Heftig rascheln die Kinder mit leeren Gummibärentütchen. Zum Glück haben die Betreuer auch Orff-Instrumente mitgebracht, und die Reise durch akustische Räume im Fraunhofer-Institut Bauphysik kann beginnen. Auf einem Drahtgittersteg geht es in einen riesigen Raum aus doppelten Betonwänden. Der ganze Betonklotz steht auf Federn, innen schlucken keilförmige Schaumstoffkissen jedes Geräusch. Drei Orgelpfeifen sind in der Mitte aufgebaut. „Hier wird untersucht, wie genau der Schall in einer Orgel entsteht“, erklärt Leistner, dessen Töchter Marie und Sophie schon zum dritten Mal an den Stuttgarter Forschungsferien teilnehmen. Die Kinder sind ganz still. Man hört es, wenn jemand schluckt.
Im Hallraum dagegen lohnt es sich, mit Trommeln und Rasseln richtig Krach zu machen. Und schließlich dürfen die Kinder noch durch einen begehbaren Schalldämpfer laufen, dessen dicke Polsterung auch das lauteste Krakeelen zu einem leisen Raunen macht.
Rund 40 Schulkinder nahmen diesmal an den Forschungsferien teil. Unter der pädagogischen Leitung von Kind e.V. konnten sie unter zahlreichen Angeboten zu den Themen Flugzeuge, Technik, Musik, Natur und Kunst wählen. So konnten die Kinder zum Beispiel Puppenspieler und das Alte Schauspielhaus besuchen, mit einem angehenden Forstwissenschaftler wandern, ein Rasterelektronenmikroskop ausprobieren oder einen Segelflugplatz besichtigen. Weil die Forschungsferien aus dem Gleichstellungsfonds mitfinanziert werden, kostete das ganztägige Programm nur 60 Euro pro Woche und Kind. Kein Wunder, dass die Nachfrage deutlich größer war als die Zahl der Plätze.
Mit dem Angebot will es die Uni Stuttgart ihren Mitarbeitern erleichtern, Beruf und Familie zu verbinden. „Wir bieten ein pädagogisch anspruchsvolles Programm, damit die Eltern in den langen Ferien entlastet werden und weiter ihrer Forschungsarbeit oder ihrem Studium nachgehen können“, sagt die Leiterin des Gleichstellungsreferats, Dr. Barbara Unteutsch. Sie hat die Forschungsferien im Sommer 2004 zusammen mit dem Fraunhofer-Institutszentrum ins Leben gerufen. Barbara Unteutsch freut sich besonders darüber, dass sich einige Kinder bei dem Angebot immer wieder treffen: „Da haben sich schon richtige Forschungsferien-Cliquen gebildet.“
Miriam Hoffmeyer
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