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Ein Postkartenautomat, der Zufall und Interaktion verbindet, um neuartige „Ansichtskarten“ zu produzieren oder eine Soundinstallation, in der, wiederum interaktiv, einzelne Geräusche der Stadt Stuttgart zu eigenen Sounds zusammengestellt werden: Experimentelle Softwarearbeiten wie diese zeigten Studierende des Instituts für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGMA) der Universität Stuttgart im Rahmen der Ausstellung „generativ“ in der Medienkunstgalerie „fluctuating images“.
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Eine spielerische Auseinandersetzung mit der Stadt Stuttgart wagten Studierende der Architektur im Rahmen des Online-Projekts „generativ“.
(Foto: Institut)
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Die Arbeiten entstanden im Rahmen eines dreiteiligen Workshops im Casino IT der Architekturfakultät. Dort arbeiteten die Studierenden mit dem neuen Open Source Tool „Processing“, eine java-basierte Programmierumgebung, mit der Echtzeitvorgänge simuliert, Daten visualisiert und interaktive Anwendungen kodiert werden können. Zudem lassen sich Geräte steuern, Fassaden animieren, intelligente visuelle Systeme erzeugen und verschiedene Programme und Rechner vernetzen. Über Sensoren und Hardware-Interfaces konnten Faktoren aus der Außenwelt wie etwa Bewegung, Geräusche oder Temperatur in das Programm eingespielt sowie Zufälligkeiten und evolutionäre Algorithmen eingebaut werden. „Wir wollten nicht mehr nur Anwender sein von Programmen, die uns vorgeben, was zu tun ist und was nicht, sondern unsere eigenen Codes schreiben“, betonen Mona Mahall und Asli Serbest, die den Workshop geleitet haben. Entstanden sind Programmierungen, die sich auf spielerische Weise mit dem Thema Stadt, insbesondere der Stadt Stuttgart auseinandersetzen. Die Besucher bekamen unter anderem eine „situationistische“ Anleitung zu einem Stadtspaziergang, die per Zufallsgenerator zusammengestellt und zum Losgehen ausgedruckt werden kann. Zu sehen war zudem eine abstrakte Arbeit, die, über eine Kamera am Eingang, das Kommen und Gehen der Besucher zählte und das Geschehen in Echtzeit auf einem Monitor wiedergab. Ein weiteres Programm visualisierte die Bewegungsströme der Menschen im Bahnhof Stuttgart. Und nicht zuletzt zeigten zelluläre Automaten Prozesse, die Stadtwachstum als dynamisches System modellieren.
amg
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