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Es kann sich sehen lassen, das erste Absolventenjahrbuch: Über 100 Studierende der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie, die kurz vor ihrem Abschluss stehen, stellen sich darin vor, und es informiert über die Fakultät, deren Institute, Professoren und Forschungsbereiche. Druckfrisch ging das Werk an die Firmen, die auf diese Weise „ganz gezielt Treffen mit den Absolventen am Industrietag vereinbaren konnten“, erklärt Dr. Stephan Rudolph vom Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen. Zusammen mit der Fachschaft flurus hat er sich für diesen Tag stark gemacht. „Für eine moderne Uni ist es wichtig, dass sie sich um ihre Alumni kümmert“, betont Rudolph, „und dieses Kümmern muss beginnen, bevor die Leute die Uni verlassen“.
Das Interesse ist groß
Einfach von Firmenstand zu Firmenstand gehen, Kontakte knüpfen, unverbindlich Informationen einholen oder sich nach den Einstiegsgehältern erkundigen – am Industrietag gehen auch Fragen ganz locker über die Lippen, die man sich in anderen Situationen oft gar nicht zu stellen traut. „Das Interesse der Studierenden ist groß“, weiß daher Karin Zimmermann, die zusammen mit Matthias Kraushaar von der Fachschaft den Industrietag mit organisierte. Nicht nur Absolventen sind hier anzutreffen, auch viele Studierende niedrigerer Semester nutzen die Gelegenheit, sich bei den Firmen vor Ort über Praktika, Studien- oder Diplomarbeiten zu informieren. Eine Fortsetzung im nächsten Jahr wird es geben, mit vielen weiteren Firmen, die schon ihr Interesse bekundet haben.
Träume, Preise, Landeplätze
„Mit Freude im Beruf geht alles leichter“, gab Prof. Bernhard Weigand, Dekan der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie, den frisch Diplomierten und Promovierten mit auf den Weg, und Werner Reinl, Mitglied des Aufsichtsrats der Diehl Stiftung, betonte: „Es werden so viele Ingenieure in der Luft- und Raumfahrt gesucht wie noch nie.“ Für Ingenieure stelle die attraktive, anspruchsvolle Luft- und Raumfahrt, „wo am Grenzbereich der Ingenieurausbildung gearbeitet wird“, eine besondere Herausforderung dar und sei zudem eine der wenigen Wachstumsbranchen. In seinem Festvortrag „Der Traum vom Fliegen“ stellte Reinl die Firma Diehl Aerospace vor, die unter anderem Zulieferer für den A 380 ist, und er berichtete von dem großen Markt, der sich im Bereich des Kabinenmanagements auftut. Der funkelnde Sternenhimmel in den Kabinen der Emirate Airlines stammt zum Beispiel von Diehl.
Lob und Preis
Was wäre ein Absolventenfest ohne Preisverleihung? In Hollywood-Manier übergab Dr. Michael Ladwig den mit 1.500 Euro dotierten ALSTOM-Preis an Heike Heidkemper, der besten Absolventin des Studienjahrgangs. Den Preis des gerade ein Jahr alten Vereins der Freunde der Luft- und Raumfahrttechnik überreichte Heiner Dörner für die beste Diplomarbeit an Jörn Boës und für die beste Studienarbeit an Claus Becker. Über den mit 1.000 Euro dotierten Preis des Vereins der Freunde des Studiengangs Geodäsie und Geoinformatik konnte sich Ralf Laufer freuen, und Daniel Wilhelm nahm von Prof. Wolfgang Keller den Karl-Ramsayer-Preis in Empfang, der an den Gründervater der Geodäsie in Stuttgart erinnern soll. Den Preis der Friedrich- und Elisabeth-Boysen-Stiftung in Höhe von 1.000 Euro, der für Arbeiten auf dem Gebiet der Umwelttechnik vergeben wird, überreichte Prof. Ernst Messerschmid an Michael Huber.
Auf eine Kurzreise nach Australien, zu Stätten der Forschung und traumhaften Stränden, lud schließlich Florian Renk, Hermann-Reissner-Stipendiat des letzten Jahres, die Gäste der Absolventenfeier ein. Elf Studierende hatten sich in diesem Jahr um das Stipendium beworben, das Auslandsaufenthalte mit 2.500 Euro unterstützt, vier wurden ausgewählt. Prof. Klaus Drechsler, Direktor des Instituts für Flugzeugbau, lobte das Engagement der Stiftung. Für die Studierenden sei die Auslandserfahrung wichtig und auch für die Fakultät sei es gut, wenn in Australien, China oder wo auch immer gesehen werde, „was unsere Studenten so alles können“. „Wir haben das Fliegen wirklich gelernt“, sagte Jürgen Schlutz in der Absolventenrede. Gut mit Wissen aufgetankt, könnten sie sich jetzt neue Ziele setzen und den Landeplatz in ihrem Leben finden. Die nächste Landung war auf jeden Fall am Pfaffenwaldring 27 angesagt, wo statt Industrieständen nun die Absolventenparty lockte.
„Wir haben das Fliegen wirklich gelernt“, sagte Jürgen Schlutz in der Absolventenrede. Gut mit Wissen aufgetankt, könnten sie sich jetzt neue Ziele setzen und den Landeplatz in ihrem Leben finden. Die nächste Landung war auf jeden Fall am Pfaffenwaldring 27 angesagt, wo statt Industrieständen nun die Absolventenparty lockte.
Julia Alber
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