Töpfer bezeichnete die Kreislaufwirtschaft als den besten Exportartikel Deutschlands. Es gelte, die in Deutschland entwickelten und vielfach erprobten Methoden und Technologien unter den jeweiligen lokalen oder nationalen Bedingungen und Gegebenheiten verfügbar zu machen und einzusetzen. Dabei sollten vermehrt Kapazitäten in den Zielländern genutzt und gefördert werden. Er forderte dazu auf, mit diesen Ländern respektvoll umzugehen und ihnen bei der Lösung der Probleme mehr Zeit zu lassen.
Abfälle stoffspezifisch sammeln
Die rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich während der zweitägigen Veranstaltung im Stuttgarter Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle auch mit Themen wie der Verwertung von Elektronikschrott und oder der europäischen Abfallpolitik auseinander. Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner kritisierte in einer Podiumsdiskussion mit Verbandsvertretern Fehlentwicklungen bei der Umsetzung des Elektrogesetzes und sprach sich für die energetische Verwertung von Abfällen als wertvoller Rohstoffressource aus. Sie rief dazu auf, den eingeschlagenen Weg der Kreislaufwirtschaft konsequent weiterzugehen. Die derzeit von der EU diskutierte Abfallrahmenrichtlinie und die darin vorgeschlagene Abfallhierarchie seien noch sehr unausgewogen. Prof. Martin Kranert vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft appellierte an die Verantwortlichen, zukünftig Abfälle nicht mehr produktspezifisch, sondern stoffspezifisch zu sammeln.
Begleitet wurde die Tagung von einer Fachausstellung von Unternehmen und Einrichtungen der Umwelt- und Kreislaufwirtschaft. Der Kongress findet alle zwei Jahre statt unter der Schirmherrschaft des Landesumweltministeriums und der Leitung beziehungsweise Organisation der Universität Stuttgart und des Kompetenzzentrums Umwelttechnik – KURS.
Birgit Gebauer
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