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Mathematiker und Geometer mit internationaler Anerkennung  > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Kurt Leichtweiß 80

  Kurt Leichtweiß    

Kurt Leichtweiß

 

Kurt Leichtweiß vollendete am 2. März sein 80. Lebensjahr. Von 1970 bis 1995 hatte er den 1. Lehrstuhl am Mathematischen Institut B inne und ist seither als Emeritus weiterhin in der Wissenschaft und an seiner Universität aktiv.

  Er studierte Mathematik und Physik in Freiburg und an der ETH Zürich. In Freiburg folgte 1951 die Promotion bei Wilhelm Süß und 1955 die Habilitation mit einer Schrift über „Das Problem von Cauchy in der mehrdimensionalen Differentialgeometrie“. 1957/58 arbeitete Kurt Leichtweiß als Forschungsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Université de Paris (Sorbonne). Nach weiteren Dozentenjahren in Freiburg folgte er 1963 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Geometrie an der Technischen Universität Berlin. Einen Ruf nach Darmstadt lehnte er ab (1966). 1970 folgte er dem Ruf nach Stuttgart, wo er bis zu seiner Emeritierung wirkte. In dieser Zeit war er mehrfach Institutsleiter und Dekan.

  In der Lehre vermittelte er den Studierenden der Mathematik die Faszination der Geometrie in ihrer ganzen Breite und Tiefe. Aber auch Studierende anderer Fachrichtungen wurden von ihm, beispielsweise durch Höhere Mathematik und Darstellende Geometrie, mathematisch geprägt.

  Als Forscher hat er sich mit vielen grundlegenden und tiefen Beiträgen, hauptsächlich zur Geometrie, hohe internationale Anerkennung erworben. Sie betreffen insbesondere die Gebiete Klassische Differentialgeometrie, Riemannsche Geometrie, Minimalflächen, Globale Differentialgeometrie, Konvexgeometrie und Affine Differentialgeometrie. Seine Forschungstätigkeit ist in 54 Arbeiten und vier Büchern dokumentiert. Hier seien erwähnt die vollständige Neubearbeitung der „Elementaren Differentialgeometrie“ von Wilhelm Blaschke (1973), das Lehrbuch „Konvexe Mengen“ (1977) und die Monographie „Affine geometry of convex bodies“ (1998). Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses war ihm stets ein besonderes Anliegen. Dies belegen 13 Promotionen und vier Habilitationen - sieben seiner Doktoranden wurden Professoren.

  Von 1966 bis 1982 leitete er die Geometrie-Tagungen am weltberühmten Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach im Schwarzwald, unter anderem mit Karl-Heinrich Weise (Kiel), Peter Dombrowski (Köln) beziehungsweise Konrad Voss (ETH Zürich). 1995 erhielt er die Blaschke-Medaille, die von der Wilhelm-Blaschke-Stiftung zu Hamburg an international herausragende Geometer vergeben wird.

  Die Emeritierung 1995 hat seine wissenschaftliche Aktivität keineswegs gemindert und dies, obwohl er auch vielfältigen anderen Interessen nachgeht. Bis heute ist er in bemerkenswerter Weise in der Forschung tätig und mit Vorträgen an der Universität und auf zahlreichen Tagungen präsent. Seine jüngste Arbeit hat er kurz vor seinem 80. Geburtstag eingereicht.

  Die Fakultät für Mathematik und Physik ehrte ihn am 21. Mai mit einem Festkolloquium. Den Festvortrag über „Facetten der Konvexität“ hielt Prof. Rolf Walter (Dortmund).

Hermann Hähl, Eberhard Teufel

 

 

 

 
last change: 30.06.07 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart