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Neue Forschungskooperation mit Microsoft

Die Firma Microsoft und das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) setzen ihre gemeinsamen Aktivitäten auf dem Gebiet des Höchstleistungsrechnens fort. Seit Ende 2006 fördert Microsoft Forschungsarbeiten des HLRS im Bereich Augmented Reality und Cluster Computing. Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen der Technical Computing Initiative (TCI) des amerikanischen IT-Unternehmens, das mit insgesamt 750.000 US-Dollar über drei Jahre das Projekt fördert. Eingebunden ist auch die Firma DaimlerChrysler. Am 18. April wurde bei einem kleinen Festakt die Kooperation offiziell gestartet.

Microsoft-Vizepräsident Tony Hey (links), hier im Gespräch mit Uni-Prorektor Prof. Bernhard Weigand (Mitte) und HRLS-Direktor Michael Resch

 

Die Zusammenarbeit mit Zentren wie dem HLRS sei wichtig, betonte Microsoft-Vizepräsident Tony Hey (links), hier im Gespräch mit Uni-Prorektor Prof. Bernhard Weigand (Mitte) und HRLS-Direktor Michael Resch.                                                          (Foto: Eppler)

„Kooperationen mit Partnern aus der Industrie und auch neue Technologien, wie etwa die Simulationstechnik, haben an der Uni Stuttgart immer eine große Rolle gespielt“, sagte Prof. Bernhard Weigand, Prorektor der Universität Stuttgart, bei der Begrüßung der Gäste aus den USA um Tony Hey, Corporate Vice President for Technical Computing bei Microsoft. Auch am HLRS habe man seit dessen Gründung 1995 immer eng mit der Industrie zusammengearbeitet. Der neuen Kooperation zwischen HLRS, der Automobilindustrie und Microsoft, „als einem der führenden IT-Anbieter“, wünschte Weigand viel Erfolg und „möge sie für immer andauern“.

Neue Dimensionen

Für Wissenschaft und Industrie eröffnen sich mit der Computersimulation neue Dimensionen. Aufwendige, in der Realität zu teure oder oft gar unmögliche Tests werden durch rein virtuelle Untersuchungen möglich. Der derzeit schnellste Vektorrechner Europas im HLRS kann komplexe Systeme modellieren und in 3-D simulieren. Der Entwicklungszyklus eines Produkts wird so beschleunigt, schnelle, leistungsfähige und kostengünstige Lösungen können gefunden werden. Dies wird von Unternehmen der Luft- und Raumfahrt ebenso geschätzt wie etwa von der Pharmazeutischen Industrie oder der Automobilindustrie. Die 3-D-Simulation gibt den Forschern optimale Einblicke, ob in die Verbrennungsvorgänge in Kraftwerken oder in die Eiweißsynthese.

 
 

Tony Hey

 
Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

Tony Hey ließ es sich nicht nehmen, sich im Cave umzusehen.                                                   (Foto: Eppler)

Reale Bilder und Simulationen kombiniert

Augmented Reality Methoden kombinieren in Echtzeit reale Bilder mit Simulationsergebnissen. „Die Mixed-Reality ist ein Feld, das in Zukunft noch weiter wachsen und viele Vorteile bringen wird“, betonte Dr. Ralf Lamberti, Product Creation und IT-Director bei DaimlerChrysler. So kann zum Beispiel der Luftstrom der Klimaanlage in der Fahrgastzelle visualisiert werden, der sich entsprechend den Einstellungen des Fahrers ändert. Mithilfe dieser Art der Visualisierung wird die Zusammenarbeit von Technikern, Ingenieuren und Designern auf die gleiche Stufe gestellt – sie alle sehen das Gleiche und können dann darüber reden. Auch im Windkanalexperiment können Simulationsergebnisse direkt am Auto dargestellt werden. So lassen sich Experiment und Simulation optimal miteinander kombinieren werden, um einerseits Kosten zu senken und andererseits das Verständnis komplexer technischer Prozesse zu verbessern.

Für Microsoft sei dies ein ganz neuer und interessanter Sektor, betonte Tony Hey. Um weitgehend offene Standards und vollständig kompatible Dienste, Workflows und Werkzeuge zu entwickeln, setze Microsoft auf die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Industrie. In einigen wichtigen Feldern – wie etwa der Entwicklung eines Impfstoffes gegen HIV und Medikamenten überhaupt – könne mit Hilfe des Computings der Fortschritt beschleunigt werden. Als weitere Schwerpunkte benannte Hey die Entwicklung kompatibler digitaler Archive und neuer Möglichkeiten des wissenschaftlichen Publizierens. Im Jahr 2015 werden sich nach Einschätzung des Chip-Herstellers Intel etwa 100 Prozessor-Kerne auf einem Chip befinden. „Dies macht radikal neue Wege in Computing und Softwareanwendung erforderlich“, sagte der Vizepräsident von Microsoft. Die Zusammenarbeit mit Zentren wie dem HLRS, die jahrelange Erfahrung mit parallelen Systemen haben, sei daher umso wichtiger.

Julia Alber

 

 

KONTAKT

 
                                                                      
Prof. Michael Resch
Höchstleistungsrechenzentrum
Tel. 0711/685-87200
e-mail: resch@hlrs.de
 > > > www.hlrs.de
 

 

 
last change: 30.06.07 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart