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Auf die Frage, weshalb er eine Stiftung ins Leben gerufen hat, benennt Prof. Kurt Lange, der von 1963 bis 1988 das Institut für Umformtechnik an der Universität Stuttgart leitete, zwei Gründe: „Die Arbeit an der Universität hat meinen Lebensmittelpunkt gebildet“ und „die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist unabdingbar für unsere nationale Zukunft“. Die rund 2.000 Euro jährlich, die Ende 2008 erstmals ausgeschüttet werden, sollen in- und ausländischen Studierenden und Doktoranden der Institute für Umformtechnik beziehungsweise Werkzeugmaschinen zugute kommen – in Form von Preisen für herausragende, wissenschaftlich geprägte Studienarbeiten und Veröffentlichungen oder als Zuschüsse für Lern- und Arbeitsmittel oder die Reisekosten zu wissenschaftlichen Veranstaltungen.
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Kurt Lange hat als Student selbst von einer Stiftung profitiert.
(Foto: Eppler)
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„Das ist nicht viel“, räumt Kurt Lange bescheiden ein, will der Emeritus sein Engagement doch auch als Anstoß verstanden wissen. Durch Zustiftungen und Spenden kann das Stiftungsvermögen von derzeit 50.000 Euro jederzeit erhöht werden. Als Student hat der heute 87-Jährige einst selbst von einer Stiftung profitiert, und den international engagierten Professor hat das Stiftungswesen in den USA besonders beeindruckt. So wurden etwa von der National Academy of Engineering (NAE), einer privaten, gemeinnützigen Organisation, in die Kurt Lange 1988 gewählt wurde, einst jährlich zwei Preise zu 5.000 Dollar vergeben, während heute drei Stiftungen jährlich je 500.000 Dollar ausschütten.
In Zeiten knapper Kassen sind für Prof. Mathias Liewald, den Leiter des Instituts für Umformtechnik, Stiftungen wichtiger denn je. Klaffe doch zwischen der finanziellen Förderung und dem tatsächlichen Bedarf an der Universität eine immer größere Lücke, um die in der Bevölkerung nur die wenigsten wüssten. Dank der Egon und Irmgard Hahn Stiftung beispielsweise kann Liewald immer einen Zuschuss zu den Exkursionen gewähren, in deren Rahmen die Studierenden seines Instituts Firmen, Universitätsinstitute oder technische Museen besuchen und für ihr späteres Berufsleben wichtige Kontakte knüpfen können. Und wenn das „Vorbild Kurt und Ilse Lange“ viele Nachfolger findet, vielleicht wird dann ja auch der große Wunsch des Institutsleiters umsetzbar: mehr Studierenden der Umformtechnik den Aufenthalt an einer Universität in Japan oder den USA zu ermöglichen oder ausländischen Studierenden den Aufenthalt am Institut.
Julia Alber
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