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In seinen Aquarellen und Gouachen spiegelt Christian Lothspeich die Geschichte der Katharer.
(Foto: Eppler)
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Petra Schaar (Stuttgart) stellte den Künstler vor: Nach seinem Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Willi Baumeister und Manfred Henninger hat Christian Lothspeich als Designer, Illustrator und Verleger bibliophiler Bücher gearbeitet. Ende der 1970-er Jahre gelang ihm der Sprung zurück zur Malerei. Seitdem hatte er über 40 Einzelausstellungen und zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen in Deutschland und Frankreich. Aufgewachsen in der Rheinebene und von Jugend an Grenzgänger, lebt und arbeitet er seit 1994 in der Gascogne im Südwesten Frankreichs und in Stuttgart. In der Gascogne unternahm er Fahrten ins nahe gelegene Land der Katharer. Die Beschäftigung mit der Geschichte dieser Glaubensgemeinschaft erweckte seine Neugier. Fast ohne eigenes Zutun ergab sich aus der künstlerischen Auseinandersetzung eine Zweiteilung in Aquarelle mit eher heiteren Aspekten und Gouachen mit den düsteren Seiten deren Kulturgeschichte.
Die Katharer lebten zur Zeit der Staufer, der ersten Naturwissenschaftler, der Minnesänger, berichtete der emeritiere Historiker Prof. August Nitschke, der den Gästen der Vernissage Einblick in die Geschichte dieser Glaubensgemeinschaft gab. Diese setzten sich sehr kritisch mit dem katholischen Glauben auseinander, sie wollten den Papst nicht anerkennen, fanden, dass der Reichtum der Kirche nichts mit dem Leben Jesu zu tun hatte, lehnten viele Teile des Alten Testaments ab. Sie forderten Armut, hatten keinen festen Wohnsitz und kümmerten sich vor allem um Kranke und Sterbende. Die Kirche verfolgte, bekämpfte und zerschlug schließlich im 13. Jahrhundert diese Glaubensgemeinschaft. Prof. Nitschke hob vor allem den Mut dieser Menschen hervor, sich trotz der Gefahr für ihr Leben radikal zu ihrem Glauben zu bekennen.
Diese Geschichte zu spiegeln, sei Christian Lothspeich mit seinen einfühlsamen Bildern auf lebendige Weise gelungen, waren sich viele Gäste der Vernissage einig.
Die Ausstellung ist noch bis 31. August im Raum der Kunst im Personaldezernat zu sehen (Keplerstr. 7, 2. Stock; montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr)
zi
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