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Die Universität Stuttgart hat nun – nachdem der Ministerrat zugestimmt hat – das Gebäude in der Nobelstraße 15 auf dem Uni-Campus in Vaihingen von der Landesbank Baden-Württemberg für rund vier Millionen Euro erworben und vermietet es weiter an die TTI GmbH. „Damit starten wir in die Phase zwei unserer Gründerkultur, in der wir diese weiter konsolidieren und vorantreiben wollen“, kommentierte dies Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel am 25. Mai vor der Presse. Im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg unterstützt man die Aktivitäten der Uni Stuttgart zur Förderung von Unternehmensgründungen nach Kräften. „Diese tragen dazu bei, dass Innovationen aus der Forschung rasch in die Wertschöpfungskette der Wirtschaft einfließen“, sagte Günther Leßnerkraus, Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium. Das Ministerium werde in den nächsten zwei Jahren insgesamt 500.000 Euro für bauliche Verbesserungen des Gebäudes zur Verfügung stellen.
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Das Technologiezentrum auf dem Campus in Vaihingen gehört nun der Universität Stuttgart. Dies sorgt für Kontinuität bei der schon heute einzigartigen Stuttgarter Gründerkultur. Unser Foto zeigt von links Bernd Bertsche, der gemeinsam mit Elgar Rödler die Geschäftsführung der TTI GmbH innehat, Rektor Wolfram Ressel und Günther Leßnerkraus aus dem Wirtschaftsministerium. (Foto: Eppler)
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Eigene GmbH unterstützt Unternehmensgründungen
Das Technologiezentrum war 1986 auf Initiative des Landes Baden-Württemberg ins Leben gerufen worden, um junge Wissenschaftler bei der Umsetzung ihrer Ideen bis zur Marktreife und bei Unternehmensgründungen zu unterstützen. Das Land stellte von 1986 bis 2006 hierfür rund 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Heute beherbergt das TZ 41 Firmen und deren 210 Mitarbeiter. Auch die 1998 von der Universität Stuttgart gegründete TTI GmbH, die zentrale Anlaufstelle für Existenzgründerinnen und -gründer der Universität und der Forschungseinrichtungen der Region, hat hier ihren Sitz. Initiator und Motor dieser GmbH war der damalige Rektor Prof. Günter Pritschow, der das Potential der aus dem Forschungsumfeld entstehenden Unternehmen frühzeitig erkannte. Gesellschafter der TTI sind die Universität Stuttgart und die Vereinigung von Freunden der Universität mit jeweils 33,3 Prozent, die Steinbeis Beteiligungs-Holding mit 22,2 Prozent und der Förderkreis Betriebswirtschaft der Uni Stuttgart mit 11,2 Prozent. Zu den Geschäftsfeldern zählt die Unterstützung von Unternehmensgründern, die Vermittlung von Förderprogrammen, die Einrichtung von Transfer- und Gründerzentren (TGZ) durch Professoren der Uni Stuttgart und –Unternehmungen und der Betrieb des Technologiezentrums.
378 Unternehmen und Gründungsideen
Unter dem Motto „Gründen an der Uni Stuttgart“ vermittelt die TTI Paten und Ressourcen der Uni, hält Kontakte zu Netzwerkpartnern, ist Ansprechpartner, wenn es um die Finanzierung über Förderprogramme, die Einrichtung von Transfer- und Gründerzentren beziehungsweise -unternehmungen oder Räumlichkeiten im TZ geht. Wer sich an die TTI wendet, kann sich auf eine qualifizierte Beratung rund um alle Fragen der Existenzgründung verlassen. Die TTI hat schon viele Gründer auf ihrem Weg von der Idee bis zum marktreifen Produkt begleitet, ob aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften, der Verfahrenstechnik, Multimedia und IT oder der Biotechnologie. Die Zahlen der zurückliegenden neun Jahre sprechen für sich: 533 Gründungsinteressierte, 188 Gründungsprojekte und über 190 Unternehmen, 136 Patenschaftsverträge und insgesamt über 1.280 Arbeitsplätze wurden mit Hilfe der TTI in Dienstleistung, Produktion und Handel geschaffen. 33 Transfer- und Gründerzentren und acht Transfer- und Gründerunternehmungen sind entstanden.
Gesellschafterstruktur in Deutschland einzigartig
Eine Evaluierung des Bundesverbands Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren im Sommer 2006 brachte ein hervorragendes Ergebnis: in der Verbindung von Theorie und Praxis und vor allem durch die Gesellschaftsstruktur mit einer Universität als größtem Gesellschafter sei das Modell der Stuttgarter TTI GmbH in Deutschland einzigartig. Das universitäre Konzept habe dazu geführt, dass sich im TZ vor allem technologieorientierte Unternehmen ansiedelten. Zudem leisteten die Unternehmen einen erheblichen Beitrag zum Gewerbe- und Einkommensteueraufkommen am Standort Stuttgart. Die Gutachter sprachen sich einstimmig für eine Weiterführung des Modells aus. „Ein Plus für die Region ist, dass die meisten Firmen auch nach dem Auszug aus dem TZ in der Region bleiben“, berichtete Prof. Bernd Bertsche, einer der Geschäftsführer der TTI. Als Beispiele für besonders erfolgreiche Unternehmen nannte er Transsolar, Timetec, Visenso und Recom.
„Mit dem Kauf des Technologiezentrums durch die Universität sind nun die Weichen für die erfolgreiche Fortführung des TTI-Modells gestellt, sagt Wolfram Ressel. Nicht nur die Gründer selbst, auch der Standort und die Region würden davon profitieren.
zi
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