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Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse an den Vorträgen zu den verschiedenen Studiengängen. (Foto: Eppler)
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Von 9 bis 16 Uhr herrscht am „unitag“ Ausnahmezustand an der Uni Stuttgart, denn dann ist diese fest in Schülerhand. „Der unitag hat die Aufgabe, einen möglichst breiten Überblick über das Studienangebot zu geben, die Studiengänge vorzustellen und auch die Unterschiede zwischen manchen Studiengängen klar zu machen, die die Schüler so nicht erkennen können“, erklärt Sigrid Eicken, die Leiterin der Zentralen Studienberatung. Wer zum Beispiel weiß schon um die Unterschiede zwischen den Studiengängen Maschinenwesen und Fahrzeug- und Motorenwesen oder was einen genau im Studium der Technischen Kybernetik erwartet?
Großveranstaltung mit Informationswert
Im Rahmen von Vorträgen werden die verschiedenen Studiengänge „schülergerecht“ vorgestellt und es wird auch auf mögliche spätere Arbeitsfelder eingegangen. Die Zentrale Studienberatung ist natürlich mit Informationen vor Ort, und Infostände der Institute und Fachschaften laden zum persönlichen Gespräch mit Institutsmitarbeitern und Studierenden ein. Zum Teil werden auch Institutsführungen angeboten. Erfreut hat Sigrid Eicken in den letzten Jahren festgestellt, dass es bei den Vorträgen wesentlich weniger Kommen und Gehen gibt. „Die jungen Leute zeigen mehr Disziplin und mehr Interesse“. Eine steigende Nachfrage können die Studienfächer Chemie und Technische Biologie für sich verbuchen, der Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik ist und bleibt mit gut 800 Teilnehmern bei den Infoveranstaltungen unangetasteter Spitzenreiter, und zwei sehr gut besuchte Veranstaltungen speziell zum Thema Lehramt zeigen auch hier die große Nachfrage.
Moritz, 12. Klassenstufe
„Meiner
Meinung nach ist der Unitag eine große Bereicherung.
Ich habe dort viele neue Erkenntnisse gewonnen über
das, was ich einmal studieren möchte, aber auch über
den Alltag an einer Universität. (…) Die Universität
Stuttgart gefiel mir gut, die Dozenten bemühten
sich, den Schülern alle Fragen zu beantworten.
Gleiches galt für die Studenten, die ebenfalls sehr
freundlich und für alle Fragen offen waren.“
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„Unsere Maßnahmen, um Schüler gut vorzuinformieren, tragen dazu bei, die Zahl der Studienabbrecher zu reduzieren, denn ein Großteil der Abbrüche kommt daher, dass sich die Jugendlichen nicht oder schlecht informiert haben“, betont Sigrid Eicken, die bei Beratungsgesprächen nicht selten mit der Aussage konfrontiert wird: „Es war eine Spontanentscheidung“. Der unitag als Angebot für die zukünftigen Studenten bedeute allerdings auch eine „riesige Organisationsarbeit“. Sigrid Eicken spricht von „viel Verständnis“, vom „großen Einsatz aller an dieser Großveranstaltung Beteiligten“ und auch „von Opfern“, die erbracht werden – müssen doch zum Beispiel an diesem Tag die Lehrveranstaltungen aus den großen Hörsälen in andere Quartiere ausweichen. Doch die vielen positiven Rückmeldungen Jahr für Jahr zeigen, dass sich diese Art Ausnahmezustand immer wieder lohnt.
Uli Storz, betreuender Lehrer
„(…) Soviel ist sicher: ein eintägiges Reinschnuppern, wie es bei den Studis so zugeht, kann zwar kurzweilig sein, bringt aber für eine bewusste Studienentscheidung wenig.“
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Der Unitag ist an den baden-württembergischen Gymnasien der zweite von drei so genannten Studientagen und ein Pflichtelement im BOGY-Programm (Berufs- und Studienorientierung an Gymnasien). Das Programm gibt es seit 1992 und enthält Berufs- und Studienorientierungs-Module von den Klassenstufen neun bis 13. In den Jahren 2000 bis 2002 wurde es mit Beteiligung der Zentralen Studienberatungen der Universitäten gründlich überarbeitet. Für die drei Studientage benötigen die Schulen einen Tag zur Vorbereitung auf den Hochschulbesuch, den Hochschulbesuch selbst und einen Tag zu dessen Nachbereitung. Oftmals werden die Zentralen Studienberatungen zu den ersten oder dritten Studientagen an die Schulen eingeladen.
Julia Alber
Elke, 12. Klassenstufe
„Der diesjährige Studientag war mein erster. Wir waren ungefähr 300 Personen, die sich in Vaihingen getroffen haben. Zu Beginn wurde uns etwas über den Ablauf des Studiums erzählt und mögliche Berufsbilder nach Abschluss des Studiums vorgestellt. Anschließend hatten wir die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Der praktische Teil des Studiums wurde uns durch ein Basketballtraining näher gebracht. Im Nachhinein war der Studientag interessant und aufschlussreich, weil ich mir nun darüber im Klaren bin, dass mich der Bereich der Sportwissenschaften an sich interessiert, das Studium aber nichts für mich ist.“
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