Petra Hüttenhain, Peter Braumann, Dr. Yvonne Traa, Dr. Roger Gläser, Anita Negele, Dr. Barbara Malburg-Graf und Dr. Rembert Eufe – die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus den Fakultäten Architektur, Chemie, Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Geo- und Biowissenschaften und der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Stuttgart sind nun Profis in Sachen Lehre. Während gut 200 Unterrichtseinheiten, die sich auf drei Module verteilen, haben sie sich unter anderem mit grundlegenden Kenntnissen der Lehre beschäftigt, mit alternativen Lehr- und Lernformen oder der Durchführung, Vorbereitung sowie Planung von Lehrveranstaltungen, sie haben sich in Prüfungsgesprächen geübt, die Moderation von Sitzungen und eigene Lehrprojekte entwickelt.

Die Mühe hat sich gelohnt – die neuen Inhaber der Zertifikate des Zentrums für Hochschuldidaktik, überreicht vom Prorektor Lehre Prof. Wolfgang Schlicht (vierter v. l.), sind sehr zufrieden mit dem in den Workshops Erlernten.                       (Foto: Eppler)

  „Ich würde es immer wieder machen“, sagt Peter Braumann vom Institut für Innenraumgstaltung und Entwerfen, obwohl er, wie die meisten der Zertifikatsinhaber, viel Freizeit für die Workshops opferte. Neben dem, was er sich an Lehrkompetenz erarbeiten konnte, fand der Architekt das Zusammentreffen mit den Wissenschaftlern anderer Fachbereiche besonders interessant. Auch Anita Negele, die am Institut für Werkstoffe im Bauwesen an ihrer Doktorarbeit schreibt, ist sich sicher, viel gelernt zu haben, ob direkt für den Unterricht, etwa wie man Studierende zur Mitarbeit motiviert, oder auch Dinge, wie beispielsweise Moderationsmethoden, die ihr allgemein in ihrem weiteren Berufs- und Lebensweg hilfreich sein können. „Wenn einem nach der Lehrprobe Psychologen und Pädagogen sagen, das war gut, dann ist das schon toll“, betont Dr. Yvonne Traa. Zugleich hofft die Chemikerin, die am Institut für Technische Chemie habilitiert, aber auch, dass sich das Zertifikat bei späteren Bewerbungen gut machen wird.

  Edith Kröber kann dies nur bestätigen. Die Psychologin und HDZ-Ansprechpartnerin an der Uni Stuttgart weiß von Rückmeldungen ehemaliger Teilnehmer, die vom „Zünglein an der Waage“ bei Berufungsverfahren erzählen oder von Karrierevorteilen berichteten. 37 Nachwuchswissenschaftler der Uni Stuttgart haben das Zertifikat bislang schon erworben. Die Nachfrage nach den 16 Plätzen, die pro Semester angeboten werden, ist groß. „Da gibt es durchaus Wartelisten“, weiß Kröber. Wer es allerdings besonders eilig hat, kann auch an eine andere Uni vermittelt werden.

  Seit fünf Jahren bietet die Arbeitsstelle Hochschuldidaktik der Universität Stuttgart ein umfangreiches Kurs- und Beratungsprogramm an. Die Einrichtung ist Teil des landesweiten Hochschuldidaktikzentrums, das die Universitäten – nach einer vom Wissenschaftsministerium getragenen Projektphase – jetzt übernommen haben. „Mit dem Hochschuldidaktikzentrum hat Baden-Württemberg eine Einrichtung, um die uns andere Länder beneiden“ und dessen Arbeit nicht hoch genug zu bewerten sei, betonte Prorektor Schlicht.

Julia Alber