Arbeitsgebiet
Schwingungen an den Rotorblättern von Turbomaschinen können in kürzester Zeit zu katastrophalen Schäden an Bauteilen und ganzen Maschinen führen. Die Phänomene entstehen im Wechselspiel von aerodynamischen Erregungskräften sowie aerodynamisch und strukturmechanisch bedingten Dämpfungseffekten. Im Mittelpunkt der Forschungsinteressen von Prof. Damian Vogt steht die Analyse dieser Zusammenhänge sowie die Berechnung der Schwingungsamplituden und des möglichen Schadensverhaltens der Komponenten.
Um eine akzeptable Genauigkeit zu erreichen, müssen diese Modelle sehr umfassend sein und gehen daher mit einem hohen Rechenaufwand einher. Zudem führen Fertigungstoleranzen und unterschiedliches Abnutzungsverhalten zu kleinen Änderungen von scheinbar identischen Bauteilen. Dieses so genannte Verstimmen hat zur Folge, dass einige wenige Bauteile in einer Turbomaschine einer sehr viel höheren Schwingungsamplitude ausgesetzt sind und demnach eine höhere Schadenswahrscheinlichkeit aufweisen, die nur mit Hilfe probabilistischer Analysen bestimmt werden kann.
Eine genaue und zuverlässige Berechnung von aeromechanischen Phänomenen bedeutet, dass thermische Turbomaschinen generell noch effizienter, leichter und kraftvoller gebaut werden können, ohne dass Kompromisse in Bezug auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Betriebsflexibilität im Betrieb in Kauf genommen werden müssen.
Persönliches
Die Aeromechanik von Turbomaschinen, zum Beispiel in Kraftwerken, Flugzeugen oder Autos, ist das Spezialgebiet von Prof. Damian Vogt, seit 1. August 2013 Leiter des Instituts für Thermische Strömungsmaschinen und Maschinenlaboratorium der Universität Stuttgart. Der gebürtige Schweizer und langjährige Wahl-Schwede kam 1972 in Basel zur Welt. Er studierte Maschinenbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und promovierte 2005 in an der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) Stockholm mit einer Untersuchung über das Flattern in Niederdruckturbinen. Als Assistenzprofessor und Dozent an der KTH leitete er unter anderem die Forschungsgruppe Aeromechanik und betreute Forschungsprojekte zur Aeroelastizität im Rahmen der europäischen Forschungsförderung sowie der industriellen Auftragsforschung.