Passt Bauingenieurwesen zu mir?
Meine Fähigkeiten
Bauingenieurinnen und Bauingenieure brauchen die folgenden Fähigkeiten:
- Talent im Rechnen
- gute Einschätzung physikalischer Kräfte und Wirkungen
- gutes räumliches Vorstellungsvermögen und einen Blick für Proportionen
- IT-Affinität für die Beherrschung von Simulationsprogrammen, CAD-Systemen und weiteren Programmen zur Gebäude-Modellierung
- Teamfähigkeit, denn nur so können sie in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten erfolgreich ein Bauwerk errichten
Diese Fähigkeiten werden im Laufe des Studiums entwickelt und geschult. Für den Studienerfolg ist es daher wichtig, die Bereitschaft mitzubringen, sich intensiv mit diesen Themen und Aufgaben auseinanderzusetzen.
Um mögliche Wissenslücken in Mathematik und Physik bereits vor dem Studium zu schließen und Sie optimal auf das Studium vorzubereiten, bieten wir im MINT-Kolleg spezielle Vorkurse an. Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen den Mathematik-Vorkurs.
Bauingenieurwesen ausprobieren?
Sie möchten wissen, mit welchen Themen Sie sich im Bauingenieurwesen beschäftigen werden?
- Testen Sie, ob Sie bereits Aufgaben aus dem Studium des Bauingenieurwesens bearbeiten können.
- Prüfen Sie, ob die Bearbeitung der Aufgaben Ihnen Spaß macht.
Meine Interessen
Standen Sie schon einmal vor einer Brücke, einem Hochhaus oder Fußballstadion und haben sich staunend gefragt:
- Wie wurde dieses „Unikat“ errichtet?
- Wie kann es sicher und stabil stehen?
- Wie ist es möglich, alles so zu berechnen und zu planen, dass sich am Ende alles stimmig und funktional zusammenfügt?
Wollen Sie wissen und verstehen, wie man Staudämme, Flughäfen oder U-Bahn-Netze so dimensionieren, berechnen und konstruieren kann, dass sie effizient, nachhaltig und praktisch für uns sind? Dann können Sie sich für die Aufgabenstellungen von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren begeistern.
Handwerkszeug und Denkweisen
Bauingenieurinnen und Bauingenieure setzen sich mit spannenden, aber zugleich komplexen Fragen auseinander:
- Wie kann ich eine Brücke über eine Schlucht errichten, die ästhetisch ist und möglichst wenig Material benötigt? Wie schaffe ich es, dabei die Bedürfnisse von Anwohnerinnen und Anwohnern, Naturschutz, Normen, Kosten und Vorgaben unter einen Hut zu bringen?
- Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um die bautechnisch relevanten Eigenschaften der Boden- und Felsschichten unterhalb des geplanten Hochhauses vor dessen Bau zu ermitteln?
- Wie kann die Baumaßnahme zeitgerecht und planmäßig umgesetzt werden? Ist die Lösung effizient und entspricht sie dem aktuellen Regelwerk?
Damit Bauingenieurinnen und Bauingenieure solche komplexen Fragen lösen können, müssen sie diese in Form von Bauprojekten genau planen, berechnen und mit vielen weiteren Fachleuten, wie Architektinnen und Architekten oder Umweltverbänden, abstimmen. Bauingenieurinnen und Bauingenieure sind daher immer auch Teamplayer. Sie planen vorausschauend und finden klare und effiziente Lösungsmöglichkeiten. Dabei kennen sie die vorhandenen Gesetze, Normen und Richtlinien und wenden diese an. Mit ihrem fachlichen Wissen gelingt es ihnen, auch völlig neue oder unvorhergesehene Problemstellungen für die Gesellschaft zu lösen.
Forschungsfragen
Werfen Sie einen Blick auf die Beispiele aus unserer Forschung – finden Sie diese interessant?
Dieser Sonderforschungsbereich hat das Ziel, Wege aufzuzeigen, wie in Zukunft mehr gebaut werden kann und gleichzeitig weniger Material, weniger Abfall und weniger Emissionen benötigt werden.
Die tragenden Konstruktionen unserer Bauwerke (die „Tragwerke“) stellen einen großen Anteil am weltweiten Ressourcenverbrauch, am Verbrauch von grauer Energie sowie am Massenmüllaufkommen dar. Alle tragenden Konstruktionen werden für sogenannte „Spitzenbeanspruchungen“ ausgelegt, die beim Eintreten von teils sehr seltenen Einwirkungen, wie extremen Windbeanspruchungen oder Erdbebenlasten, entstehen. Sie sind damit für den überwiegenden Teil ihrer Lebensdauer extrem überdimensioniert.
Genau hier setzt die Idee von „adaptiven“ Tragwerken an: mit Hilfe von präzise gesetzten Aktoren (Dehnungselementen) wird der Lastabtrag so manipuliert, dass Verformungen und Spannungen reduziert werden können. Dadurch kann bei gleichbleibender Tragfähigkeit der Konstruktion mit weniger Material gebaut werden. Bei Bedarf wird dem Tragwerk kurzfristig Energie zugeführt, die das passive Material ersetzt.
Das Wohnquartier Margarethenhöhe in Essen wurde in zwei Bauabschnitten zwischen 1909 und 1938 geplant und errichtet. Als einzigartiges Werk steht die „historische Gartenstadt“ heute fast vollständig unter Denkmalschutz. Sie ist ein lebendiges und beliebtes Viertel. Den heutigen Ansprüchen an Komfort und Energieeffizienz genügt sie allerdings längst nicht mehr. Hier setzt das Forschungsvorhaben „Energieeffiziente Wohnsiedlungen durch zukunftsfähige Konzepte für den denkmalgeschützten Bestand – Energieoptimiertes Quartier Margarethenhöhe Essen (EnQM)“ an. In interdisziplinärer Zusammenarbeit möchte unser Institut für Werkstoffe im Bauwesen zeigen, wie durch Sanierung, innovative Gebäudetechnik und intelligente elektrische, thermische und digitale Vernetzung denkmalgeschützte Quartiere energetisch optimiert werden können.
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