Passt Chemie zu mir?
Hier geht es um den fachlichen, nicht den bildungswissenschaftlichen Teil Ihres Studiums: Das heißt, hier steht die Frage im Vordergrund, ob das Studium Chemie zu Ihnen passen könnte. Infos und Entscheidungshilfen rund um die Frage, ob das generelle Berufsziel „Lehrer” bzw.„ Lehrerin” für Sie das Richtige ist, bekommen Sie zum Beispiel bei der Laufbahnberatung für Lehrerinnen und Lehrer.
Meine Fähigkeiten
Für ein Chemie-Studium ist es nicht entscheidend, in der Schule Chemie als Neigungskurs/Leistungskurs belegt zu haben. Wer allerdings in der Oberstufe keine Chemie belegt hatte, muss viel Motivation zum Studium und Mut zu harter Arbeit mitbringen. Wir empfehlen vorab das Online-Assessment des MINT-Kollegs – damit Sie wissen, was auf Sie zukommt.
Hilfreich sind folgende Fähigkeiten:
- Spaß an der unkomplizierten aber dennoch richtigen Erklärung von komplexen Sachverhalten.
- Abstraktionsvermögen: Die Fähigkeit, Zusammenhänge mit chemischen und mathematischen Formeln auszudrücken.
- Die Fähigkeit, theoretische Konzepte durch geeignete Experimente zu überprüfen.
- Die Fähigkeit, experimentelle Ergebnisse mit Theorien zu erklären.
- Freude am praktischen Arbeiten: Das Arbeiten im Labor spielt im Studium eine bedeutende Rolle.
- Die Fähigkeit zu selbständigem Arbeiten: Im Laufe des Studiums nimmt der Anteil an selbstständig durchgeführten Versuchen schnell zu.
- Solide Kenntnisse in Mathematik und Physik.
- Grundkenntnisse in Englisch: Ein Großteil der Fachliteratur ist in englischer Sprache verfasst.
- Hohe Frustrationstoleranz: Versuche müssen manchmal mehrfach wiederholt werden und nicht jeder Versuch führt auch zum gewünschten Ergebnis.
Chemie ausprobieren?
- Testen Sie, ob Sie bereits Aufgaben aus dem Studium der Chemie bearbeiten können.
- Prüfen Sie, ob Ihnen die Bearbeitung der Aufgaben Spaß macht.
Meine Interessen
- Sind Sie neugierig? Wollen Sie bis auf die atomare Ebene hinein verstehen, wie Prozesse in der Natur bzw. im Alltag ablaufen?
- Wollen Sie nicht nur Bestehendes verstehen, sondern auch Neues entwickeln?
- Wollen Sie sich mit aktuellen Problemen der Forschung befassen und neue Wege suchen, diese zu lösen?
- Haben Sie Spaß am Experimentieren? Fasziniert es Sie, zu beobachten, wie Stoffe entstehen und charakterisiert werden können?
- Wollen Sie neue Stoffe oder Materialien herstellen, als Erste*r beschreiben und charakterisieren? Wollen Sie neue Prozesse entwickeln oder Grundbausteine des Lebens theoretisch beschreiben und verstehen?
Wenn Sie diese Fragen überwiegend mit Ja beantworten können, dann ist Chemie für Sie der richtige Studiengang.
Forschungsfragen
Werfen Sie einen Blick auf die Beispiele aus unserer Forschung – finden Sie diese interessant?
Enzyme erreichen ihre außerordentliche Leistungsfähigkeit durch eine an das Substrat angepasste Form ihrer Bindungstasche, ihres aktiven Zentrums. Für eine technische Anwendung in der chemischen Synthese sind sie aber oft nicht stabil genug. Der Sonderforschungsbereich 1333 befasst sich mit Enzymen und der Wirkung der Form und Größe kleiner Poren auf katalytische Prozesse. Ziel ist es, Enzyme für Prozesse in der industriellen Chemie nutzbar zu machen. Der Sonderforschungsbereich ist ein Beispiel dafür, wie Forschungsgruppen aus der Chemie, Physik und den Ingenieurwissenschaften zusammenarbeiten.
Gemeinsam werden Antworten auf die Fragen untersucht,
- welche Materialien sich am besten eignen, um organometallische Katalysatoren zu immobilisieren,
- wie sich die Reaktivität eines Katalysators, wenn man ihn in eine Pore einbringt, ändert und
- wie solche Vorgänge gemessen bzw. simuliert werden können.
Im Exzellenzcluster Daten-integrierte Simulationswissenschaft (SimTech) forschen über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus nahezu allen Fakultäten der Universität Stuttgart an einem gemeinsamen Ziel: Wir wollen Simulationstechnologien zu einer integrativen Systemwissenschaft entwickeln. Nur so können wir den wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Industrie und Entwicklung begegnen. Die Chemie liefert im Forschungsprojekt Beiträge bei der Untersuchung von biochemischen Fragestellungen mit Methoden der theoretischen Chemie, Bioinformatik und mit maschinellem Lernen.
Die faszinierenden mechanischen und physikalischen Eigenschaften biologischer Hybridmaterialien, wie z.B. Muschelschalen oder Knorpelgewebe, basieren auf der Kombination von harten und weichen Materialien. Im Projekthaus NanoBioMater werden nach diesen natürlichen Konstruktionsprinzipien neuartige nanostrukturierte, biokompatible Hybridmaterialien aus biologischen und synthetischen Bausteinen hergestellt. Zudem wird deren Prozessierung untersucht und Anwendungen für Medizin-, Umweltschutz- und Lebensmitteltechnik entwickelt. Im Projekthaus NanoBioMater arbeiten Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende aus der Biologie, Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie, Materialwissenschaft, Organischen Chemie, Polymerchemie und verschiedenen außeruniversitären Partner-Instituten interdisziplinär zusammen, um intelligente Nanobiomaterialien zu verstehen und zu nutzen.
Ähnliche Studiengänge an der Uni Stuttgart
Wer sich für Chemie interessiert, aber nicht Lehrer werden will, kann sich für den Bachelor of Science Chemie einschreiben. Sie studieren dann ausschließlich Chemie.