Kunstgeschichte

Neugierde auf vergangene Zeiten ist eine gute Voraussetzung. Denn die Kunst des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist ein wichtiger Teil des Studiums und selbst die Moderne ist uns oft fremder als wir denken. Die Kunstwerke werden im Kontext der damaligen Philosophien, Weltanschauungen, der religiösen Überzeugungen, aber auch der sozialen und politischen Umstände untersucht.

Künstlerische Fähigkeiten werden in der Kunstgeschichte nicht vermittelt. Sie lernen vielmehr, Kunstwerke zu analysieren und in den jeweiligen historischen Kontext einzuordnen. Eigene künstlerische Erfahrungen können aber helfen, Gestaltungsprozesse besser zu verstehen.

Galerien und Auktionshäuser sind typische Arbeitsfelder für Kunsthistoriker*innen, doch das Verkaufen lernen Sie im Studium nicht. Wenn Sie der Kunsthandel interessiert, können Sie im Rahmen des Studiums dort ein Praktikum machen. Andere klassischen Arbeitsbereiche sind Museen, der Denkmalschutz, Kulturverwaltung, Medien sowie Forschung und Lehre an den Universitäten.

Das klassische Spektrum der Kunstgattungen – Malerei, Skulptur, Architektur – hat sich längst um Fotografie, Video und neue Medien erweitert. Die heutige Kunstgeschichte behandelt nicht nur Werke in Museen, sondern ist offen für alle Arten von Bildern, sei es in der Werbung, auf Instagram oder im Design.

Es gibt in der Kunstgeschichte weder umfassende Lehrbücher noch sind die Prüfungen das Ziel des Lernens. Es gibt zwar grundlegende Literatur, auf die in Vorlesungen und Seminaren hingewiesen wird, aber zu jedem Referat und jeder Hausarbeit recherchieren Sie die jeweilige Fachliteratur selbständig.

Im Studium lernen Sie, solche Wertungen zu hinterfragen. Sie werden sich in Ihrem Studium zwar mit sehr berühmten Werken beschäftigen, aber auch mit unscheinbaren Dingen, deren Untersuchung möglicherweise viel interessanter ist.

Während des gesamten Studiums haben Sie viele Wahlmöglichkeiten, sodass sich sich Ihren eigenen Stundenplan zusammenstellen können. Je nach Interesse können Sie inhaltliche Schwerpunkte setzen. Dabei wird die selbstständige und eigenverantwortliche Organisation des eigenen Studiums vorausgesetzt.

Der Studiengang besteht aus verschiedenen Modulen, die aufeinander aufbauen. Jedes Modul setzt sich wiederum aus ein bis drei Lehrveranstaltungen unterschiedlichen Typs zusammen: z.B. Vorlesungen, Seminare, Übungen und Exkursionen. Pro Semester werden zu den meisten Veranstaltungstypen mehrere Lehrveranstaltungen angeboten, sodass Sie Ihren Interessen entsprechend wählen können. 

Im Studium arbeiten Sie auch mit fremdsprachiger Fachliteratur. Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Nicht selten müssen sich Studierende auch mit französischen, italienischen oder spanischen Texten auseinandersetzen. Weiterhin sind Lateinkenntnisse notwendig, bspw. für das Verstehen von Inschriften. Sie können in studienbegleitenden Kursen erworben werden.

Während des Studiums werden Sie viele Referate und Hausarbeiten selbstständig verfassen. Hierfür ist ein gutes Ausdrucksvermögen unerlässlich, das weit über das in Schulaufsätzen entwickelte hinausgeht. Daher sollten Sie bereit sein, sich mit der eigenen Ausdrucksfertigkeit auseinanderzusetzen und sich kontinuierlich zu verbessern.