Passt Technikpädagogik zu mir?
Hier geht es um den fachlichen, nicht den pädagogischen Teil Ihres Studiums: Das heißt, hier steht die Frage im Vordergrund, ob das Studium Technikpädagogik zu Ihnen passen könnte. Infos und Entscheidungshilfen rund um die Frage, ob das generelle Berufsziel „Lehrer*in” für Sie das richtige ist, bekommen Sie zum Beispiel bei der Laufbahnberatung für Lehrerinnen und Lehrer.
Meine Fähigkeiten
Im Studium der Technikpädagogik kommen Sie in jedem der Hauptfächer mit mathematisch-technischen Inhalten und Problemstellungen in Kontakt und müssen diese lösen. Daher sollten Sie bereits vor Studienbeginn über solides Wissen der Schulmathematik und -physik verfügen oder sich dieses, z.B.mittels Mathe-Vorkurs, aneignen. Zudem sind technische Fähigkeiten/technisches Geschick gefordert.
Technisches Wissen bzw. technische Inhalte sollten Sie für andere anschaulich und verständlich erklären können. Aber auch über den technischen Bereich hinaus sind ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten sowie ein offener und wertschätzender Umgang mit jungen erwachsenen Menschen im späteren Berufsleben wichtig.
Technikpädagogik ausprobieren?
Sie möchten wissen, mit welchen Themen Sie sich im Studium der Technikpädagogik beschäftigen werden?
- Testen Sie, ob Sie bereits erste Aufgaben aus dem Studium Technikpädagogik bearbeiten können.
- Prüfen Sie, ob die Bearbeitung der Aufgaben Ihnen Spaß macht.
Meine Interessen
- Saßen sie schon oft im Unterricht und haben sich gefragt: „Wie erklärt er/sie das denn jetzt? Könnte man da nicht auch anders rangehen? Also, ich würde...“
- Kommen Ihnen beim Anschauen vom Unterrichtsmaterial Ideen, wie man die Unterlagen abwechslungsreicher oder verständlicher gestalten könnte?
- Haben Sie Freude daran, anderen technische Dinge anschaulich zu erläutern? Erklären Sie Sachen gern auch mehrmals oder anders, wenn Sie merken, dass Ihr Gegenüber Sie nicht verstanden hat?
- Sie sind technikbegeistert und arbeiten gern mit jungen Erwachsenen zusammen?
Dann ist es wahrscheinlich, dass ein Studium der Technikpädagogik zu Ihnen passt.
Technikpädagog*innen schaffen eine Brücke zwischen ingenieurwissenschaftlichen und pädagogischen Themen und interessieren sich für beide Bereiche. Sie können komplizierte Sachverhalte durch Beispiele oder Experimente anschaulich erklären. Ihr Fachwissen wird so für junge Menschen verständlich und bringt diese beruflich voran. Sie haben Freude daran, Menschen individuell zu fördern und ihr eigenes Wissen stets auf dem neuesten technischen Stand zu halten. Die Leidenschaft und das Interesse sollte im gewählten Haupt- und Wahlpflichtfach vorhanden sein.
Handwerkszeug in der Technikpädagogik
Als Handwerkszeug in der Technikpädagogik dient vor allem die Mathematik. Sie ist die Grundlage technischer Berechnungen, Modelle und Methoden im Hauptfach.
In der Erziehungswissenschaft dienen didaktische Ansätze und Konzepte (z. B. Konzept der Handlungsorientierung) und Methoden (z. B. Gruppenunterricht) als Handwerkszeug für die eigene Planung des Unterrichts.
Technikpädagog*innen sind selbstständig Lernende, die sich ihr Leben lang neues Fachwissen aneignen und zielgruppengerecht wiedergeben. Sie können sich auf heterogene Personengruppen einlassen und bieten auch individuelle Lösungen und Hilfestellungen an. Sie überlegen sich immer, wie man etwas vermitteln kann, damit der andere es versteht und daraus lernt. Technikpädagog*innen möchten aus den Lernenden immer das Bestmögliche herausholen.
Forschungsfragen
Werfen Sie einen Blick auf die Beispiele aus unserer Forschung – finden Sie diese interessant?
Das Projekt ARENA36 legt den Fokus auf die Anpassung der beruflichen Fort- und Weiterbildung im Bezugsfeld der Automobilproduktion der Zukunft. Eine wandlungsfähige und insbesondere fluide Produktion bringt eine ständige Änderung der Arbeitsplätze und der auszuführenden Tätigkeiten mit sich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich unter Umständen täglich an ein verändertes Arbeitsumfeld und neue Hilfsmittel anpassen. Diese Anpassungsfähigkeit erfordert spezielle Kompetenzen, die bisher nur unzureichend in berufsbildenden Curricula verankert sind.
Im Forschungsprojekt EPO-KAD wird ein Lern- und Transferkonzept entwickelt, das altersspezifischen Bedürfnissen gerecht wird und den Kompetenztransfer zwischen älteren und jüngeren Servicetechniker*innen im Bereich industrieller Dienstleistungen unterstützt. Neben dem Erwerb technologischen Fachwissens und der Förderung von Störungsdiagnose- und Problemlösungskompetenzen unterstützt das Konzept die Förderung sozialer Kompetenzen.
Das Vorhaben InKom verfolgt als Ziele die Entwicklung eines validen Tests zur Erfassung der Inklusionskompetenz von angehenden Lehrpersonen an berufsbildenden Schulen und die Entwicklung und Überprüfung eines Modells zur Inklusionskompetenz für Studierende in der Lehramtsausbildung an berufsbildenden Schulen. Hierdurch soll es möglich sein, das Kompetenzniveau und die Kompetenzentwicklung angehender Lehrpersonen an berufsbildenden Schulen erfassen und einschätzen zu können.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBP) geförderte Projekt TRAINME fokussiert die Aus- und Weiterbildung von (angehenden) südafrikanischen Berufsschullehrpersonen und deren professions- und zielgruppenorientierte Weiterentwicklung. Im Projekt sollen die (angehenden) Berufsschullehrpersonen ihre fachwissenschaftlichen, -didaktischen und pädagogischen Kompetenzen erweitern, angeleitete Lehr- und Lernarrangements konzipieren und umsetzen und wissenschaftlich begleitet reflektieren. Daneben sollen die Lehrpersonen auch ihre technischen Fertigkeiten im Kontext der im Land vorhandenen technischen Ausstattung und Lerninfrastruktur verbessern. Umgesetzt werden im Projekt die Berufsfelder Maschinenbau und Elektrotechnik.
Die Nutzung virtueller Lern- und Arbeitsumgebungen im Maschinen- und Anlagenbau sowie die Erfassung von Maschinendaten und deren Auswertung tragen zur Entwicklung neuer (virtueller) Schulungskonzepte bei. Neue Technologien, wie Virtual und Analytics Service, können innerhalb innovativer Dienstleistungsumgebungen die Flexibilität, Individualität und Qualität steigern und die Anforderungsbelastungen von Arbeitskräften abmildern. Mit dem Projekt VASE werden vermehrt die Technologieakzeptanz, die Annahmewahrscheinlichkeit und Integration von Anbietern und Kunden betrachtet. In Kooperation mit dem Unternehmen Trumpf wurde hier eine „Blaupause für erfolgreiche Virtual Reality-Schulungen geschaffen.“
Im Projekt MakEd_digital wird ein pädagogisch-didaktischer Makerspace zur Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in der Lehrerbildung entwickelt und erprobt. Digitale, pädagogisch-didaktische Makerspaces sind Räume, an denen Digitalisierung didaktisch-zielgerichtet, kreativ-problemlösend und zum Ausprobieren anregend erlebt werden kann. Hier sollen, betreut und unterstützt von Expertinnen und Experten aus der Medientechnik und der Medien- bzw. Fachdidaktik, digitale Materialien für den konkreten Einsatz in Lehr- und Lernkontexten erstellt werden. Lehramtsstudierende erhalten so Unterstützung bei der Erstellung, Einsatzplanung und Reflexion digitaler Materialien in der Lehre. Hierbei wird nicht nur auf die Technologien von heute, sondern auch auf die Offenheit für Technologien von morgen vorbereitet (Technologieakzeptanz) und grundlegende digitale Kompetenzen werden vermittelt.
Mit dem Projekt LEBUS wird eine systematische Förderung und nachhaltige Stärkung der Ausbildung im Lehramt für berufsbildende Schulen in gewerblich-technischen Fachrichtungen fokussiert. U. a. wird die Förderung der Lehrkräfteprofessionalisierung zu innovativen (virtuellen) Lehr- und Lerntechnologien sowie komplexen technischen Experimenten im Kontext der Digitalisierung der Berufs- und Arbeitswelt in den Blick genommen.
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