Autonome Systeme

Master of Science 

Studienbeginn: Winter- und Sommersemester
Regelstudienzeit: 4 Semester
Unterrichtssprache: deutsch
[Foto: Science Photo Library / Sergii Iaremenko]

Die Automatisierung ist in vielen Industriezweigen nicht mehr wegzudenken. Von Produktions- und Fertigungsanlagen über stationäre und mobile Roboter bis hin zu Schienen- und Straßenfahrzeugen sind automatisierte Systeme Stand der Technik. Wurden anfangs fest programmierte Abläufe abgearbeitet, ist heute ein adaptives Verhalten selbstverständlich. Die Systeme reagieren auf Ereignisse in ihrer Umgebung und treffen eine passende Entscheidung. Die Systeme agieren also nicht mehr nur automatisiert, sondern zunehmend autonom. Damit solche Systeme sicher, zuverlässig und effizient arbeiten, sind Kenntnisse aus verschiedenen Fachrichtungen erforderlich. Mit Informatik, Informationsverarbeitung, Elektrotechnik und Maschinenwesen sind zwar sehr wichtige, aber längst nicht alle betroffenen Gebiete benannt. Und mehr noch: die Komplexität der Forschungs- und Entwicklungsaufgaben erfordert ein enges Miteinander der genannten Disziplinen.

Der Masterstudiengang „Autonome Systeme“ folgt diesem Gedanken, indem er ein fakultätsübergreifendes Studienprogramm anbietet. Unter Beteiligung der Fakultäten "Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik", "Energie-, Verfahrens- und Biotechnik" sowie "Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik" schlägt er die Brücke zwischen den grundlagen- und den anwendungsorientierten Studienfächern.

M.Sc. Autonome Systeme

Dauer: 1:04 | Quelle: YouTube

Das Studienangebot richtet sich an Studierende, die einen Abschluss in einem mindestens sechssemestrigen Bachelorstudiengang oder einen gleichwertigen Abschluss in Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Softwaretechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, Fahrzeug- und Motorentechnik, Technische Kybernetik oder Mechatronik besitzen. Darüber hinaus sollen Absolventinnen und Absolventen von inhaltlich nahe verwandten Studiengängen mit qualifizierenden Prüfungsergebnissen an einer deutschen Universität oder gleichgestellten Hochschule, Fachhochschule, Dualen Hochschule oder Berufsakademie, deren Abschluss einem Fachhochschulabschluss gleichgestellt ist, mit diesem Studienangebot angesprochen werden.

Autonome Systeme haben ein breites Anwendungsfeld, das von autonomen Fahr- und Flugzeugen bis hin zu modernen Produktionssystemen und Robotik-Systemen unterschiedlichster Art reicht. Die Entwicklung solcher Systeme erfordert neben Anwendungswissen ein breites Methodenspektrum, das von einem Studiengang nur dann abgedeckt werden kann, wenn unterschiedliche komplementäre Studienprofile etabliert werden.

Es werden zwei Studienprofile angeboten:

  • „Vernetzte Intelligenz“ und
  • „Intelligente Automatisierung“.

Während das Studienprofil „Vernetzte Intelligenz“ die informatischen und elektrotechnischen Aspekte autonomer Systeme in den Vordergrund stellt, liegt der Schwerpunkt des Profils „Intelligente Automatisierung“ auf den Methoden zur Regelung und Automatisierung dynamischer autonomer Systeme. In beiden Studienprofilen werden die gleichen Anwendungsfächer angeboten. Da die Studierenden beider Studienprofile in Anwendungsprojekten zusammenarbeiten können, werden ihnen bereits im Studium Erfahrungen mit interdisziplinärer Zusammenarbeit in einer Anwendung der autonomen Systeme vermittelt.

Neben den klassischen universitären Lehrveranstaltungen haben die Studentinnen und Studenten die Möglichkeit, in Anwendungsfächern Projekte mit starkem Praxisbezug zu bearbeiten. Folgende Anwendungsfächer werden angeboten:

  • Produktion,
  • Fahren,
  • Fliegen,
  • Robotik und
  • Energiesysteme.

Diese Fächer werden durch die Institute der jeweiligen Fakultäten betreut und bieten so die Möglichkeit, die Bereiche kennenzulernen. Erfahrungen in der Entwicklung bzw. Anwendung von Methoden der verteilten autonomen Systeme werden über praktische Arbeiten im Labor vermittelt. So werden bspw. im „Anwendungsfach Fahren“ Aspekte der Umfelderfassung, des Drive-by-Wire oder der Trajektorienregelung an einem automatisierten Shuttle thematisiert. Im Bereich Fliegen geht es um die Steuerung von unpiloted aerial vehicle (UAVs) wohingegen die Produktion und Robotik spezielle Fragestellungen der Produktionsautomatisierung adressiert oder auf Roboter im Alltagseinsatz eingeht. Die Energiesysteme fokussieren schließlich darauf, wie elektrische Leistung durch das Zusammenwirken teilweise autonom agierender Komponenten zuverlässig erzeugt und übertragen werden kann. Die Studentinnen und Studenten haben so die Möglichkeit, das zuvor erlernte theoretische Wissen in der Praxis anzuwenden.

In zahlreichen Industriezweigen und Bereichen des alltäglichen Lebens gewinnen technische Systeme, die eine Aufgabe ohne menschliches Eingreifen erledigen können, an Bedeutung. Dabei reichen die Anwendungen von einfachen Haushaltshilfen über autonome Fertigungseinrichtungen und Fortbewegungsmittel bis hin zu komplexen Explorationsrobotern auf anderen Himmelskörpern. Für die Entwicklung solcher Systeme werden exzellent ausgebildete Fachleute dringend gesucht. Beispielhaft kann diese Entwicklung am Thema autonomes Fahren gezeigt werden, welches aktuell national und international große Aufmerksamkeit erfährt. In einer Erhebung der Online-Stellenbörse „Indeed“ wird deutlich, dass die Zahl der Stellenausschreibungen zu diesem Thema zwischen 2014 und 2016 deutlich angestiegen ist. Es zeichnet sich eine weitere Beschleunigung dieses Trends ab, was beispielhaft an der im April 2017 vereinbarten Kooperation zwischen der Daimler AG und der Robert Bosch GmbH, die die Entwicklung vollständig autonomer Fahrzeuge zum Ziel hat, festgemacht werden kann.

Daher deckt dieser innovative Studiengang die Bedarfe aus der Industrie ab und vermittelt die dort dringend nachgefragten Kenntnisse auf einem hohen fachlichen Niveau. Die Studentinnen und Studenten beschreiten durch den Studiengang einen neuen und zukunftsorientierten Weg, um den Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung des Lebens im Allgemeinen sowie der Industrie im Speziellen adäquat zu begegnen. Die Analyse und Entwicklung autonomer Systeme erfordern einen interdisziplinären Ansatz, der auf Methoden im Bereich der Informatik, Elektrotechnik, Regelungstechnik und Automatisierung zurückgreift. Dadurch kann dem Fachkräftebedarf seitens der Industrie in diesem zukunftsträchtigen Entwicklungs- und Forschungsbereich besser begegnet und zur internationalen Konkurrenzfähigkeit des Industriestandorts Deutschland nachhaltig beigetragen werden.

Wir erwarten daher, dass in der Industrie ein großes Interesse an den Absolventinnen und Absolventen dieses Masterprogrammes vorhanden sein wird. Er befähigt die Absolventinnen und Absolventen durch die Grundlagenorientierung zu einer erfolgreichen Tätigkeit während des gesamten Berufslebens, da er sich nicht nur auf die Vermittlung aktueller Inhalte beschränkt, sondern theoretisch untermauerte, grundlegende Konzepte und Methoden vermittelt, die über aktuelle Trends hinweg Bestand haben. Die Studierenden sind nach Abschluss ihrer Ausbildung insbesondere in der Lage, Aufgaben in verschiedenen Anwendungsfeldern der autonomen Systeme verantwortungsvoll zu bearbeiten. Sie können die erlernten Konzepte und Methoden auf zukünftige Entwicklungen übertragen. Das Ziel des Studienganges ist es, dass das Qualifikationsprofil von Absolventen, die den Masterabschluss Autonome Systeme erworben haben, sich durch die folgenden Attribute auszeichnet:

  1. Die Absolventinnen und Absolventen verfügen über tiefgehende Fachkenntnisse in einem ausgewählten Anwendungsbereich der vernetzten autonomen Systeme.
  2. Die Absolventinnen und Absolventen sind fähig, die erworbenen mathematischen und ingenieurwissenschaftlichen Methoden zur Abstraktion, Formulierung und Lösung komplexer Aufgabenstellungen in Forschung und Entwicklung in der Industrie oder in Forschungseinrichtungen erfolgreich einzusetzen, sie kritisch zu hinterfragen und sie bei Bedarf auch weiterzuentwickeln.
  3. Die Absolventinnen und Absolventen können Konzepte und Lösungen zu grundlagenorientierten sowie zu anwendungsorientierten, ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen erarbeiten. Sie setzten ihre Kreativität und ihr wissenschaftliches Urteilsvermögen ein, um neue und originelle Methoden für vernetzte autonome Systeme zu entwickeln.
  4. Die Absolventinnen und Absolventen sind insbesondere fähig, benötigte Informationen zu identifizieren, zu finden und sich zu beschaffen. Sie können analytische, modellhafte und experimentelle Untersuchungen planen und durchführen. Dabei bewerten sie Daten kritisch und ziehen daraus die notwendigen Schlussfolgerungen.
  5. Die Absolventinnen und Absolventen haben verschiedene technische und soziale Kompetenzen(Abstraktionsvermögen, systemanalytisches Denken, Team- und Kommunikationsfähigkeit, internationale und interkulturelle Erfahrung usw.) erworben, die gut auf Führungsaufgaben vorbereiten.
Welche Möglichkeiten bietet mir mein Studiengang?

Ein Studienaufenthalt im Ausland stellt eine wertvolle Bereicherung des Studiums dar und ist sehr empfehlenswert. Das Master-Studium bietet hier zahlreiche Möglichkeiten. Kooperationen mit europäischen und außereuropäischen Universitäten werden verschiedene Auslandsaufenthalte ermöglichen. Ein Praktikum im Ausland ergänzt das Master-Studium um internationale Erfahrungen von begrenzter Dauer. Bitte erkundigen Sie sich frühzeitig bei der Auslandsstudienberatung.

Im Rahmen des Europäischen Bildungsprogramms ERASMUS können die Stuttgarter Studierenden an Partnerhochschulen der Fakultät 5 einen Auslandsaufenthalt absolvieren.

Welche Möglichkeiten habe ich allgemein?

Interkultureller Austausch, Ihr Studienfach aus einer anderen Perspektive, Mehrsprachigkeit, Abenteuer, neue Freundschaften, Reisen… all dies erleben Sie während eines Auslandsaufenthalts! Sie interessieren sich für einen ein- bis zweisemestrigen Studienaufenthalt über die Austauschprogramme, für einen Forschungsaufenthalt, einen Sprachkurs oder ein Praktikum, oder Sie möchten an einer Summer School teilnehmen. Das Dezernat Internationales hilft Ihnen, Ihren Aufenthalt zu verwirklichen. Ihr erster Schritt ins Ausland beginnt mit einer Gruppenberatung im Dezernat Internationales, zu der Sie sich online anmelden können. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Bewerbung und Zulassung: Wie erhalte ich einen Studienplatz?


Zulassungsbedingungen

Voraussetzung ist ein Abschluss in einem mindestens sechssemestrigen Bachelorstudiengang (oder gleichwertiger Abschluss) in Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Softwaretechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, Fahrzeug- und Motorentechnik, Technische Kybernetik, Mechatronik oder in einem inhaltlich nahe verwandten Studiengang. 
Die vollständigen Informationen über das Zulassungsverfahren, notwendige Kompetenzen und die Kriterien zur Feststellung der fachlichen Eignung finden Sie in der Zulassungsordnung.

Zulassungsordnung  – 15. Mai 2019

Bewerbungszeitraum zum

Wintersemester: 15. Mai – 15. Juli
Sommersemester: 1. Dezember – 15. Januar

Wie ist der Aufbau meines Studiums?

Der Masterstudiengang Autonome Systeme ist grundlagen- und methodenorientiert ausgerichtet und auf 4 Semester ausgelegt. Im ersten Semester werden die relevanten Grundlagen vermittelt, die im zweiten und dritten Fachsemester in einer Kombination aus frei wählbaren Schwerpunktfächern und Anwendungsfächern sowie einer Projektarbeit vertieft werden. Im vierten Semester erfolgt die Durchführung der Masterarbeit. Die beteiligten Fakultäten garantieren die reibungslose Studierbarkeit des Studiengangs durch die Abstimmung der Schwerpunktmodule aufeinander sowie durch das große Angebot von Anwendungsfächern. Damit kann jeder Studierende die exakte Ausrichtung seiner späteren Fähigkeiten selbst bestimmen und ist durch die gegebene Interdisziplinarität bestens auf das Berufsleben vorbereitet. Indem der Studienplan die Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu verbringen, eröffnet, bietet es sich für die Studierenden an, ihre kommunikativen Kompetenzen sowie ihr Wissen an einer ausländischen Partneruniversität unter Beweis zu stellen und zu erweitern. Die Institute der Fakultät kooperieren in vielfältiger Weise mit Industrieunternehmen und weiteren externen nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und bieten damit den Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen von Kooperationen Projektarbeiten auch außerhalb der Universität Stuttgart durchzuführen.

In den Modulhandbüchern werden die einzelnen Module mit den dazugehörigen Lehrveranstaltungen, den Inhalten und den Prüfungsleistungen beschrieben. Das Modulhandbuch finden Sie in C@MPUS, dem Campus Management Portal der Universität Stuttgart.

Akkreditierung

Die Qualität des Studien­gangs ist in einem Zer­ti­fizier­ungs­ver­fahren geprüft.

Kontakt

 

Studienberatung Autonome Systeme

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  • Das Studienbüro Autonome Systeme steht Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung.
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