Der Ausstellungsort könnte nicht geschichtsträchtiger sein. Einst arbeitete Albert Speer, Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, in den Sälen der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin. Nun stellt die unabhängige Historikerkommission (UHK) dort die Ergebnisse ihres mehrjährigen Forschungsprojekts „Planen und Bauen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“ aus.
Die Rolle von Raum- und Stadtplanung sowie Architektur zur Zeit des Nationalsozialismus
Besucher*innen der Ausstellung „MACHT RAUM GEWALT – Planen und Bauen im Nationalsozialismus“ erwartet eine Sammlung von Modellen, Fotografien, Filmen und anderer spannender Zeitdokumente, die vor allem die menschenverachtenden Produktionsbedingungen des Bauens im Nationalsozialismus dokumentieren. Im Fokus der Ausstellung: Welche Rolle spielen Raum- und Stadtplanung sowie Architektur in der Verfestigung der rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten in der Gesellschaft?
Dieser Frage gingen Forschende im Rahmen der 2017 berufenen UHK auf den Grund. Die Universität Stuttgart ist mit gleich zwei Forschenden in der Kommission vertreten: Prof. Wolfram Pyta vom Historischen Institut, der als Sprecher im Rahmen der Eröffnung das vierbändige Forschungsergebnis an Bundesbauministerin Klara Geywitz übergab, sowie Prof. Tilman Harlander vom Institut für Wohnen und Entwerfen. In den beiden Vertretern spiegelt sich ein langjähriger interdisziplinärer Schulterschluss zwischen Geschichtswissenschaft sowie Architektur und Städtebau an der Universität Stuttgart, der sich nun in dem bislang größten Forschungsvorhaben zu diesem Thema niedergeschlagen hat.
Noch bis zum 16. Juli 2023 sind Besucher*innen eingeladen, am Pariser Platz 4 in Berlin vorbeizuschauen. Die Ausstellung hat dienstags bis sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Über die Ausstellung
Eine Ausstellung der Unabhängigen Historikerkommission (UHK) „Planen und Bauen im Nationalsozialismus“ in Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin, gefördert mit Bundesmitteln, begleitet durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), vertreten durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).