Austausch zu energiewirtschaftlichen Fragestellungen

16. März 2023

Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis sowie Diskussionen zu aktuellen energiewirtschaftlichen Fragestellungen – unter dieser Leitidee lädt das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart jedes Jahr zum IER Symposium.

Im Zentrum des diesjährigen IER-Symposiums Anfang März standen Forschungsarbeiten und Impulse aus der Praxis zu energiewirtschaftlichen Fragestellungen sowie der Austausch von jungen Wissenschaftler*innen mit erfahrenen Praxisakteur*innen.

Professionals gaben Einblick

Professionals, darunter einige ehemalige Doktorand*innen, gaben Einblick in die energiewirtschaftliche Berufswelt. Dr. Roman Flatau berichtete von seinem Berufseinstieg und dem abwechslungsreichen Projektalltag in einer großen energiewirtschaftlichen Beratungsgesellschaft. Dr. Matthias Hundt, heute Leiter Assets Management bei Uniper, reflektierte, wie die Zeit am IER ihn selbst auf das Berufsleben vorbereitet hat, und führte dies am Beispiel der angewandten energiewirtschaftlichen Modellanalyse im Zusammenhang mit der beschleunigten Kraftwerksstilllegung per Ausschreibung im Rahmen des Kohleausstiegs aus. Im zweiten Teil präsentieren die aktuell Promovierenden des IER in Poster-Sessions ihre aktuellen Forschungsarbeiten und Arbeitsergebnisse. Gäste aus Wirtschaft, Politik und Forschung nutzten diese Gelegenheit für einen interessanten und angeregten Erfahrungsaustausch genutzt.

Verleihung der iER-Preise

Ein Höhepunkt des diesjährigen IER-Symposiums war die Verleihung der iER-Preise 2022, die die Gesellschaft für intelligente Energie- und Ressourcennutzung als Förderverein des IER, unterstützt durch die Netze BW GmbH, jedes Jahr vergibt. Ausgezeichnet werden Masterarbeiten und Promotionen, die mit der Entwicklung neuer oder verbesserter Methoden bzw. Modelle den wissenschaftlichen Diskurs in der energiewirtschaftlichen Systemanalyse und Anwendung fördern. Die Jury mit Fachleuten aus Wirtschaft und Forschung bildeten Prof. Alfred Voß, Prof. Niklas Hartmann, Dr. Egbert Laege und Dr. Albrecht Reuter.

Preisträger*innen des iER-Preises in der Kategorie Promotion.

In der Kategorie „Promotionen“ erhielt Dr. Audrey Dobbins mit dem ersten Preis die höchste Auszeichnung. Mit ihrer Dissertation liefert sie die empirischen Grundlagen, um das Thema Energiearmut innerhalb der Transformationsprozesse transparent zu machen. Dies hat nicht zuletzt wegen der aktuellen energiewirtschaftlichen Entwicklung auch für Deutschland eine hohe gesellschaftspolitische Relevanz. Mit dem zweiten Preis wurde Dr. Nils Seckinger geehrt, der in seiner Promotion die Methodik des marginalen Emissionsfaktors weiterentwickelt hat, um bilanzielle Emissionsverschiebungen zwischen den einzelnen Sektoren oder Ländern verursachungsgerecht in einer stündlichen Auflösung berechnen zu können.

Den diesjährigen iER-Sonderpreis erhielt Dr. Dimitrij Chudinzow für die erste kumulierte Promotion am IER. In seiner Dissertation widmete er sich der Modellierung bifacialer Photovoltaik-Anlagen zur Analyse von Energieerträgen, zur Berechnung von Stromgestehungskosten, zur Ermittlung eines kostenoptimierten Anlagendesigns sowie zur Bewertung der Systemdienlichkeit bifacialer Anlagen.

Preisträger*innen des iER-Preises in der Kategorie Masterarbeiten.

Mit dem ersten Preis der Kategorie „Masterarbeiten“ wurde Felix Kaminski ausgezeichnet. Mit seiner Arbeit leistet er einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion um nodale Märkte und zeigt darüber hinaus nicht nur deren Bedeutung für ein klimaneutrales Energiesystem auf, sondern auch die Auswirkungen des regionalen Ausbaus erneuerbarer Energien. Der zweite Preis ging an Friederike Huber. Mit dem von ihr entwickelten Modell können die Folgen energetischer Sanierungsmaßnahmen untersucht werden, die aus der Dezentralisierung von Heizungstechnologie für Strom- und Wärmenetze entstehen können und es zum Beispiel Netzbetreibern ermöglichen, eine ganzheitliche Analyse für den Netzbetrieb durchzuführen.

Prof. Kai Hufendiek, Leiter des IER, blickt auf ein gelungenes Symposium zurück: „Der große Zuspruch aus der energiewirtschaftlichen Praxis und der Politik zeigt einmal mehr die Bedeutung und Relevanz solcher transdisziplinären Formate zum Austausch und Ideentransfer.“

Kontakt

Prof. Dr. Kai Hufendiek, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER)
Tel +49 711 685 87801
E-Mail

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