Die Auswirkungen der Energiekrise in den kommenden Jahren haben Ariadne-Forschende jetzt modellbasiert untersucht. Zusätzlich wurde der ökonomische Einfluss verschiedener Technologiepfade hin zur Klimaneutralität mit Modellen analysiert – etwa der Fokus auf direkte Elektrifizierung, auf die Nutzung von Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen. Während das Bruttoinlandsprodukt in allen Szenarien eine ähnliche Entwicklung aufweist, zeigen sich dagegen bei der Betrachtung einzelner Wirtschaftsbereiche und der Haushalte unterschiedliche Auswirkungen
Forschende des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) an der Universität Stuttgart untersuchten entlang der zwei Ariadne-Szenarien „Energiesouveränität“ und „Technologiemix“ die Auswirkungen der Energiekrise. Insgesamt sind die zusätzlichen ökonomische Wirkungen der Energiekrise mittel- bis langfristig eher moderat. Am stärksten negativ betroffen sind die Wirtschaftsbereiche aus der energieintensiven Industrie und dem Verkehr. Weiter analysierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung die ökonomische Wirkung unterschiedlicher Technologiepfade. Dafür wurden Szenarien mit Fokus auf der direkten Elektrifizierung, Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen mit dem Technologiemix-Szenario verglichen. Die Untersuchung legt keine starke Präferenz für einen bestimmten Technologiepfad nahe, wenn es um die Betrachtung der Wirtschaft als Ganzes geht. Vielmehr muss für jeden Wirtschaftszweig konkret untersucht werden, welche Vor- und Nachteile bei Fokus auf eine bestimmte Technologie entstehen. Zudem sollten bei der Entwicklung politischer Rahmenbedingungen verstärkt auf mögliche Hemmnisse geachtet werden, wie zum Beispiel Fachkräftemangel, Finanzierungsbedarfe und vulnerable Wertschöpfungsketten.
Kopernikus-Projekt Ariadne
Bereits seit Mitte 2020 erarbeitet das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Kopernikus-Projekt Ariadne Optionen zur Gestaltung der Energiewende. Durch Szenarien und Pfade, mit Analysen, Panelbefragungen oder durch die Bürgerdeliberation, vom einzelnen Sektoren bis zur Systemperspektive – im Konsortium von 27 Forschungsinstituten zeigen mehr als 100 Fachleute konkrete Wege zur Klimaneutralität auf.