In keinem anderen Bundesland ist, laut Deutschem Freiwilligensurvey, der Anteil der Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, so hoch wie in Baden-Württemberg. Die sogenannte Engagement-Quote liegt bei über 46 Prozent. Am Internationalen Tag des Ehrenamtes (5. Dezember 2023) wird dieses Engagement anerkannt und gefeiert. Der Tag wurde von den Vereinten Nationen (UN) festgelegt.
Doch welche Rolle spielen die Angehörigen der Universität Stuttgart hierbei? Über diese Frage ist die Idee eines Azubi-Volunteerings entstanden. Am 29. November 2023 sind rund 30 Auszubildende aller Ausbildungsjahrgänge der Universität Stuttgart zu einer Auftaktveranstaltung zusammengekommen, um gemeinsam an der Ausgestaltung zu arbeiten.
Voneinander lernen
„Wir alle sollten gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und unseren Horizont kontinuierlich erweitern. Die Universität Stuttgart möchte Ihnen die Möglichkeit bieten, sich mit Ihren Erfahrungen, Kompetenzen und Wünschen einzubringen, um Ideen für ein soziales Engagement, das über Ihre Ausbildung hinausgeht, zu entwickeln. Es ist uns wichtig, diese Freiwilligenarbeit als Bestandteil unserer Organisationskultur und Ihrer Persönlichkeitsentwicklung mit Ihnen zu gestalten.“ Mit diesen Worten begrüßte Prof. Silke Wieprecht, Prorektorin für Diversity und Internationales, die Anwesenden. Peter Salzmann, Ausbildungsleiter, betonte ebenfalls, wie wichtig es der Universität Stuttgart sei, das soziale Engagement zu fördern und zu unterstützen: „17 verschiedene Ausbildungsberufe gibt es bei uns. Die Einsatzbereiche, in denen zahlreiche Auszubildende bereits freiwillig unterwegs waren, sind mindestens genauso vielfältig: von Feuerwehr über Kindergarten bis hin zu Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen. Wir haben geballte Kompetenz an diesen Tischen vor uns sitzen.“
Um herauszufinden, welche Formen das Volunteering annehmen könnte, bot ein Impulsvortrag zahlreiche Denkanstöße. „Uns geht es darum, Räume zu schaffen, in denen Menschen aus verschiedenen Lebenswelten zusammenkommen und mit- wie auch voneinander lernen können. Ich finde es schön, dass Sie eine Arbeitgeberin haben, die soziale Verantwortung übernimmt und Ihr Engagement unterstützt.“, so Raphaela Wehl von der mehrwert gGmbH, die sich für soziales Lernen einsetzt.
Im Anschluss daran war es Aufgabe der Auszubildenden, sich zunächst über ihre Interessen, Kompetenzen, Werte und Wünsche Gedanken zu machen, bevor die Ausarbeitung konkreter Projektideen an den Gruppentischen in den Fokus rückte. Hierbei erhielten sie Unterstützung durch Mitwirkende der Jugend- und Ausbildungsvertretung der Universität Stuttgart. Bei der Vorstellung der Ideen im Plenum und der sich daran anschließenden Priorisierung der Vorschläge zeichneten sich zwei Schwerpunktbereiche ab: Sport und Gesundheit sowie das Zubereiten/Verteilen/Verkaufen von Essen für einen guten Zweck.
Sei es ein gemeinsames Backen mit Verkauf, um den Erlös einer sozialen Einrichtung zu spenden, körperliche Fitness für Menschen mit Beeinträchtigungen, Gehirnjogging und ein musikalischer Abend mit Älteren, ein Fußballturnier mit Kindern oder ein Helpdesk-Angebot für weniger technikaffine Personen – bei allen eingebrachten Ideen stach vor allem der intergenerationelle Ansatz, verbunden mit einer großen Wertschätzung für die potenziellen Teilnehmenden, heraus.
„Sie haben den Gestaltungsspielraum heute Vormittag bestens genutzt. Vielen Dank für das Einbringen all dieser tollen Ideen und kreativen Vorschläge. Das ‚Was‘ wurde erarbeitet, das ‚Wie‘ wird noch folgen. Ich bin gespannt, welche konkreten Formen diese Projektideen noch annehmen werden.“ So schloss Prof. Dr. Silke Wieprecht die Kick-off-Veranstaltung.
„Es war sehr interessant und eine gute Gelegenheit, um zu sehen, was alles möglich ist.“, „Ich habe viele neue Einblicke erhalten. Top.“, „Es war ein tolles neues Erlebnis mit vielen motivierenden Aspekten.“, „Die Veranstaltung hat mich zum Nachdenken angeregt. Sehr hilfreich.“ – mit diesen und vielen weiteren Rückmeldungen zur Auftaktveranstaltung verabschiedeten sich die Auszubildenden, die die gemeinsame Zeit zudem zum Kennenlernen, Austauschen und für die Vernetzung genutzt hatten.
Wie geht es weiter?
Nun stehen die Auswertung der Ideensammlung sowie der Austausch zu den weiteren Schritten mit den Auszubildenden an, um konkrete Maßnahmen auszuarbeiten und gemeinsam in die Umsetzung zu gehen. Alle Auszubildenden sind eingeladen, sich in dieses freiwillige Angebot einzubringen.
Das Prorektorat für Diversity und Internationales, die Stabsstelle uniqUS, die Personal-, Organisations- und Prozessentwicklung, der Personalrat und die Jugend- und Ausbildungsvertretung unterstützen dieses Projekt, das als Maßnahme im Rahmen des Diversity-Auditierungsverfahrens durch das Rektorat beschlossen wurde.
Bei Rückfragen und Anregungen zum Azubi-Volunteering kann Kontakt mit Katrin Böhm, Personalentwicklung, oder Barbara Scheubert, Referentin für Diversity Management, aufgenommen werden.
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