Das Face Shield ist extrem leicht und kann problemlos über einer Brille getragen werden.

Gesichts-Schilde für die Massenproduktion

14. Mai 2020, Nr. 32

Campus Schwarzwald und Universität Stuttgart initiieren Allianz für Entwicklung eines zertifizierten Gesichtsschildes
[Bild: Campus Schwarzwald]

Ein einfaches, krisenrelevantes Produkt für einen gewissen Schutz vor Corona hat der Campus Schwarzwald, Kooperationspartner der Universität Stuttgart, mit dem Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart, dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), dem Verpackungsexperten Koch Pac-Systeme GmbH und dem Vakuumspezialisten J. Schmalz GmbH entwickelt. Alle Materialien stammen aus Baden-Württemberg. Das Face-Shield lässt sich schnell und in hoher Stückzahl produzieren. 

„Es sollte ein neues Produkt werden. Eines, das auf einfache, aber effektive Weise das Risiko einer Ansteckung mit Corona mindert“, erklärt Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer des Campus Schwarzwald die Idee und betont: „In diesen Zeiten ist vor allem wichtig: Eine schnelle, kostengünstige Produktion in großer Stückzahl.“ Die Idee zu dem Produkt, auf das diese Beschreibung passt, wurde im Lock Down geboren und in die Tat umgesetzt. Das IFF der Universität Stuttgart initiierte den Zusammenschluss zur Produktion des Face-Shields und fungierte gemeinsam mit dem Fraunhofer IPA auch weiterhin als Ideengeber mit Zertifizierungskompetenz. Alle Abstimmungen in dem Prozess fanden in der Freizeit und im Urlaub über virtuelle Meetings statt.

Der Campus Schwarzwald ist als Symbiose ganz verschiedener Unternehmen direkt mit realitätsnahen, tagesaktuellen Themenstellungen befasst. Es lag nahe, mit der Idee des Face-Shields auf Firmen mit passender Expertise zuzugehen. Die J. Schmalz GmbH, kompetent in der Fertigung von Kunststoffteilen und die Koch Pac-Systeme GmbH, Experte für Verpackungsanlagen waren sofort begeistert. Beide Firmen verfügen neben ihrer Kompetenz auch über die nötigen Maschinen und ausreichend Kapazitäten.

Zwei Ausführungen

Das Ergebnis: Ein Face-Shield, das dem Träger Schutz vor Tröpfchen bietet, durch die Viren oder Bakterien übertragen werden können. Das Shield ist extrem leicht und kann problemlos über einer Brille getragen werden. Die geringe Auflagefläche verhindert das Schwitzen. Es ist schnell zu montieren und liegt in zwei Ausführungen vor. Erfolgt die Produktion für den hiesigen Markt zusammen mit der Firma J. Schmalz GmbH, wird der Bügel aus Kunststoff gefertigt. Ist allein die Firma Koch Pac-Systeme in die Herstellung involviert, wird das Face-Shield mit einem Drahtbügel ausgestattet. Dieser Bügel ist frugal, also auf das absolut Nötigste reduziert, und daher auch für Menschen in ärmeren Ländern erschwinglich.

Beide Produkte sind einfach herzustellen, so dass eine Fertigung hoher Stückzahlen von bis zu 100.000 Stück pro Woche gewährleistet ist. Alle Bauteile sind sortenrein und getrennt recycelbar. Die involvierten Firmen und das eingesetzte Material kommen aus Baden-Württemberg, was Lieferschwierigkeiten verhindert und Nachhaltigkeit garantiert. Die Anbindung des Campus Schwarzwald an die wissenschaftlichen Einrichtungen, dem IFF der Universität Stuttgart und Fraunhofer IPA, sorgt für Zertifizierungskompetenz.

Der Campus Schwarzwald entstand durch Initiative regionaler Unternehmen, dem Landkreis und der Stadt Freudenstadt sowie der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald. Durch die Kooperation mit der Universität Stuttgart und den kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie den Hidden Champions der Region wurde mit dem Campus Schwarzwald ein wichtiger Baustein für eine exzellente, universitäre Ausbildung und die Ausprägung neuester Technologien im Feld der Digitalisierung im Maschinenbau gelegt.

Fachlicher Kontakt:

Thilo Schlegel, Universität Stuttgart, Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb, Tel. +49 711 685-61892, E-Mail

Campus Schwarzwald, Freudenstadt: Stefan Bogenrieder, info@campus-schwarzwald.de 

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