Kleine weiße Kittel und große Laborbrillen auf der Nase – im Fehling-Lab wird Schülern Chemie zum Mitmachen geboten. Jährlich besuchen etwa 6.000 Kinder und Jugendliche das Experimentierlabor. Sie können dort mit einfachen naturwissenschaftlichen Versuchen bis hin zu komplexen Mikrowellenexperimenten Natur und Technik begreifen. In diesem Jahr feiert das gemeinsame Projekt der Universitäten Stuttgart und Hohenheim sein 20-jähriges Jubiläum. Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) und die Verbände in Baden-Württemberg haben das Projekt seit Bestehen mit über einer halben Million Euro gefördert. Auch in diesem Jahr erhalten die Organisatoren 20.000 Euro. Die Summe übergab Dr. Tobias Pacher von Chemie.BW – den Verbänden der Chemie- und Pharmaindustrie Baden-Württemberg – symbolisch an Dr. Marco Spurk und Prof. Dr. Peter Menzel vom Fehling-Lab.
Tobias Pacher sieht das Fehling-Lab als wichtiges Element der Bildung: „Praktisches Arbeiten ist für Schüler unbedingt nötig. Nur wenn Kinder etwas selbst gemacht haben, können sie es wirklich begreifen und verstehen, deswegen wird das Projekt von Beginn an von uns unterstützt“. Die natürliche Neugier und Begeisterung von Schülern gegenüber Naturphänomenen werde im Labor geweckt und gefördert, so Pacher. Von der guten naturwissenschaftlichen Grundausbildung profitiere schließlich auch der Chemie-Standort Baden-Württemberg, der gut ausgebildete Absolventen dringend braucht.
Gegründet hat das Experimentierlabor Prof. Dr. Peter Menzel. Das Fehling-Lab ist sowohl ein Schülerlabor für Naturwissenschaften, insbesondere Chemie, als auch ein Fortbildungszentrum für Erzieher- und Erzieherinnen sowie Lehrkräfte aller Schularten. Zusätzlich ist es ein Lehr-Lern-Labor im Lehramtsstudiengang Chemie. Während in Fortbildungen Themen des aktuellen Bildungsplans aufgegriffen und mit aktuellen Forschungsergebnissen kombiniert werden, steht im Schülerlabor die Förderung des Interesses an den Naturwissenschaften im Vordergrund. Das Lern-Lehr-Labor bietet außerdem Studierenden die Möglichkeit, ihre theoretischen Didaktik- und Pädagogikkenntnisse im direkten Kontakt mit Schulklassen in die Praxis umzusetzen.
Zum Fonds der Chemischen Industrie
Als Förderwerk des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) unterstützt der FCI seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds zahlreiche Stipendien und fördert die akademische Chemieforschung in Deutschland.
Zudem vergibt der Fonds Preise und Auszeichnungen an Wissenschaftler, Lehrer, Lehrbuchautoren und Schüler.