Maschinentheater des Sonnenkönigs entschlüsseln
„Intelligent durch Vielfalt und Vielfalt der Intelligenz“. Nach diesem Prinzip forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der romanistischen Literaturwissenschaft (Fakultät 9: Kirsten Dickhaut, Alisa Winkens) und des Maschinenbaus (Fakultät 7: Oliver Riedel, Shan Fur) gemeinsam. Das Ziel ist, die Gestaltung eines der historischen Maschinentheater des Sonnenkönigs Ludwig XIV. aus dem französischen 17. Jahrhundert zu entschlüsseln und die historische Logik dieses Theaters zu verstehen. Die schwierige Datenlage erfordert einen engen Austausch zwischen den Disziplinen, um Informationslücken im historischen Material zu identifizieren, im zeitgenössischen Kontext auszuwerten und anhand moderner Simulations- und Visualisierungstechniken umzusetzen.
Für beide Fächer eine Innovation
Dadurch werden neue Erkenntnisse hinsichtlich der Funktions- und Wirkungsweise dieser Theaterform und deren technischer Gegebenheiten, die für beide Fächer gänzlich neu sind, erzielt. Dieses interdisziplinäre Projekt lässt eine historische Theater-Reproduktion entstehen, die einerseits sowohl für weiterführende Forschungen der Literaturwissenschaft, des Maschinenbaus, sowie der Mentalitäten- und Theaterwissenschaft grundlegend ist; andererseits aber auch wertvoll für Szenographien in der heutigen Aufführungspraxis oder für schulpädagogische Interessen ist.
Um das Bewusstsein für die Rolle von Kreativität und Innovation in allen Bereichen der menschlichen Entwicklung zu stärken, haben die Vereinten Nationen den 21. April zum entsprechenden Welttag erklärt. Kreativität und Innovation entstehen an der Universität Stuttgart durch die Diversität ihrer Mitglieder und Fachdisziplinen. Der Stuttgarter Weg zeigt, was erreicht werden kann, wenn Forschende aus einer Vielfalt disziplinärer Spitzenforschung kommend interdisziplinär zusammenarbeiten. Ein Beispiel ist das hier vorgestellte Projekt "Digitale Theater-Rekonstruktion der Salle des Machines".