Wie weckt man in Studierenden Interesse für unternehmerisches Denken? Mit welchen Bildungsmaßnahmen können Hochschulen Fachwissen und Fähigkeiten vermitteln, die hilfreich für eine erfolgreiche Unternehmensgründung und Unternehmensführung sind? Die „Entrepreneurial Skills Charta“ des Stifterverbandes beantwortet Fragen wie diese in elf Thesen und ist eine Orientierungshilfe für Lehrende. Die Universität Stuttgart war an der Erstellung beteiligt und ist Erstunterzeichnerin.
„Mit der gründungsorientierten Transferstrategie hat die Universität Stuttgart einen besonderen Fokus auf den Bereich Entrepreneurship gelegt. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Vermittlung der entsprechenden Fähigkeiten, wofür die Entrepreneurial Skills Charta des Stifterverbands eine sehr gut abgestimmte und prägnante Leitlinie für das deutsche Hochschulsystem aufzeigt“, begründet Professor Peter Middendorf, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer das Engagement der Universität Stuttgart.
„Es ist eine ausgezeichnete Initiative des Stifterverbands, grundlegende Ziele für Entrepreneurship Education in Deutschland zu entwickeln. Standards in der Entrepreneurship Ausbildung werden helfen, dass standortübergreifend noch besser kooperiert werden kann. Als Universität Stuttgart haben wir uns hier gerne beteiligt und unser Know-how eingebracht.", berichtet Professor Alexander Brem vom Institut für Entrepreneurship und Innovationsforschung.
Wie kann erfolgreiche Entrepreneurship Education gelingen?
Im Fördernetzwerk "Entrepreneurial Skills" des Stifterverbandes, der Dieter Schwarz Stiftung und der Campus Founders in Kooperation mit der Allianz SE haben Hochschulvertreter*innen mehrere Monate lang gemeinsam Lösungen und Ansätze entwickelt, wie Entrepreneurial Skills als Querschnitts- oder Zukunftskompetenzen strukturell in die Hochschulen integriert werden können.
Ausgehend von identifizierten Herausforderungen der mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden elf Thesen zur Entwicklung erfolgreicher, nachhaltiger Entrepreneurship Education entwickelt und in einem co-kreativen Prozess durch einen breiten Kreis von weiteren Expertinnen und Experten ergänzt. Sie dienen als Orientierungshilfe, um Lehrende und Hochschulleitungen bei der Ausgestaltung ihrer Entrepreneurship-Education-Formate zu unterstützen.
- Entrepreneurship Education umfasst eine Vielzahl von zukunftsrelevanten Kompetenzen.
- Entrepreneurship Education braucht eine wirkungsorientierte und datenbasierte wissenschaftliche Begleitung.
- Entrepreneurship Education ist praxisnah, evidenzbasiert und nutzt ganzheitliche Methoden.
- Entrepreneurship Education orientiert sich an den Bedarfen der Zielgruppe.
- Entrepreneurship Education muss fachspezifisch weiterentwickelt werden.
- Entrepreneurship Education muss organisationsstrukturell umfassend verankert werden.
- Entrepreneurship Education muss als Schnittstellenthema zu Transfer, Forschung, Gründungsservice und Wirtschaft entwickelt werden.
- Entrepreneurship Education braucht einen Kulturwandel an Hochschulen.
- Entrepreneurship Education muss im Curriculum strukturell verankert werden.
- Entrepreneurship Education ist interdisziplinär und kooperativ.
- Entrepreneurship Education bedeutet Bildung für gesellschaftliche Verantwortung, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit.
Tipps für angehende Gründer*innen
Die Universität Stuttgart bietet für alle Interessierten eine Erstberatung und ein Gründungscoaching an. Dabei begleitet ein interdisziplinäres Beraterteam Interessierte von der Idee bis hin zur erfolgreichen Gründung. Mehr zur Gründungsberatung der Universität Stuttgart.