Die Universität Stuttgart gehört zu den 56 Hochschulen bundesweit, die im Professorinnenprogramm 2030 von Bund und Ländern mit ihren gleichstellungspolitischen Zielen, Strukturen und Maßnahmen überzeugen konnten und zur Förderung ausgewählt wurden. Ende August letzten Jahres hatte die Universität Stuttgart ihr „Gleichstellungskonzept für Parität“ beim Projektträger für das Professorinnenprogramm eingereicht. Jetzt wurden die Ergebnisse der Begutachtung bekanntgegeben.
Leitgedanke „Intelligent durch Vielfalt“
Dank der Förderzusage können nun bis zu drei Frauen auf unbefristete W3-Professuren berufen und die im Gleichstellungskonzept vorgesehenen Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit realisiert werden. Diese leisten dem Ziel des Professorinnenprogramms Vorschub, einen nachhaltigen Struktur- und Kulturwandel hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen zu etablieren. Die Universität Stuttgart ist zuversichtlich, dass sie – wie auch schon in den Ausschreibungsrunden 2008 und 2012 – zwei Vorgriffsprofessuren erfolgreich besetzen wird. Zudem hat die Universität Stuttgart erstmals eine Regelprofessur zur Förderung beantragt, eine Professur, die im Rahmen einer regulären Wiederbesetzung mit einer Wissenschaftlerin besetzt wird.
In ihrem Gleichstellungskonzept hat die Universität Stuttgart fünf zentrale Handlungsfelder für die kommenden Jahre identifiziert, die nahtlos an die bisherigen Schwerpunkte ihrer Gleichstellungsstrategie sowie an den Leitgedanken „Intelligent durch Vielfalt“ anschließen:
- Nachhaltige Verbesserung der Repräsentanz von Frauen in MINT-Studienfächern
- Etablierung einer gendersensiblen und gleichstellungsfördernden Universitätskultur
- Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Förderung lebensphasenorientierter Karrierewege
- Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Spitzenpositionen durch Ausbau des gendersensiblen Berufungsmanagements
- Weiterentwicklung der Gleichstellungsaktivitäten durch Monitoring und Evaluierung
Als zusätzliche Maßnahmen sollen einerseits die Berufungskommissionen durch eine Professionalisierung der Rekrutierung von Bewerberinnen unterstützt werden. Andererseits erhalten neu an die Universität kommende Wissenschaftlerinnen mit Kindern individuelle Beratung und Hilfe bei der Suche nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Schulplätzen.
Frauenanteil bei Professuren kontinuierlich gesteigert
„Wir freuen uns sehr über den Erfolg der Universität Stuttgart im Professorinnenprogramm 2030“, so Rektor Prof. Peter Middendorf. „Die Entscheidung des Begutachtungsgremiums bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir arbeiten mit vielfältigen Maßnahmen daran, unsere Universität für Frauen auf allen wissenschaftlichen Qualifikationsstufen attraktiver zu machen. Für die Erhöhung des Professorinnenanteils ist das Programm für uns ein wichtiger Hebel.“
Seit 2008 konnte die Universität Stuttgart – gestärkt durch die Förderung des Professorinnenprogramms – den Frauenanteil bei Professuren kontinuierlich steigern: von 6,3 Prozent auf 20,6 Prozent im Jahr 2023.
Das Professorinnenprogramm ist das zentrale Förderinstrument von Bund und Ländern zur Gleichstellung von Frauen und Männern an Hochschulen. Ziel des Programms ist es, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen und auf Leitungsebenen nachhaltig zu steigern und der sogenannten Leaky Pipeline aktiv entgegenzuwirken. Seit 2008 unterstützt es Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Lebenszeitprofessur und trägt dazu bei, sie im Wissenschaftssystem zu halten. Das Programm wirkt sowohl quantitativ als auch qualitativ: Es erhöht den Frauenanteil bei Professuren und stärkt zugleich die Gleichstellungsstrukturen der geförderten Hochschulen durch gezielte Maßnahmen.
Kontakt | uniqUS – Stabsstelle für Inklusive Universitätskultur |
---|