Familienfreundlichkeit gut – wie können wir noch besser werden?

11. Dezember 2024

Fokus auf Strategie, Kinderbetreuung und Kommunikation: Am Dialogtag zur familiengerechten Hochschule im November 2024 haben Universitätsleitung und Beschäftigte diskutiert, welche Maßnahmen die Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie optimieren können.

„Die Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie ist fester Bestandteil der Hochschulstrategie“, betonte Rektor Peter Middendorf zu Beginn des Dialogtags familiengerechte Hochschule 2024, als das Rektorat zum Thema „Strategische Bedeutung des Zertifikats familiengerechte Hochschule für die Universität Stuttgart“ diskutierte. „Wir arbeiten konsequent an unserem Ziel, dass Vereinbarkeit noch besser von allen Beschäftigten und Studierenden umgesetzt und gelebt werden kann.“

Über das „audit familiengerechte hochschule“

Die Universität Stuttgart ist seit 2012 als „familiengerechte Hochschule“ ausgezeichnet, das Zertifikat wurde 2015 und 2018 erneut bestätigt. Seit dem erfolgreichen Abschluss des Dialogverfahrens 2022 trägt sie das europaweite Zertifikat „familiengerechte hochschule“ mit Prädikat auf unbegrenzte Zeit. Es muss alle drei Jahre an einem Dialogtag in Anwesenheit des Auditors von der berufundfamilie Service GmbH bestätigt werden – und dabei wird das Handlungsprogramm weiterentwickelt.

Im Fokus des Dialogtags standen in diesem Jahr die Themen „Anforderungen an eine Kindergroßtagespflege“ sowie „Information und Kommunikation von Prozessen und Angeboten“, zu denen in zwei Workshops konkrete Maßnahmen erarbeitet wurden.

Kinderbetreuung: Übergangslösung für ankommende Familien

Die Lage in Bezug auf das Kinderbetreuungsangebot in der Region Stuttgart ist sehr angespannt; es gibt kaum ein Angebot für Familien, die in die Region umziehen, sowie für Familien mit besonderem Betreuungsbedarf aufgrund des Wissenschaftsumfeldes und Diversitätsaspekten. An der Universität gibt es daher Überlegungen, auf dem Campus Vaihingen eine Kindergroßtagespflege einzurichten. Im Workshop wurde zunächst geklärt, welche Bedarfe Wissenschaftler*innen mit Familie haben, und dann erarbeitet, welche Anforderungen an eine Kindergroßtagespflege der Universität Stuttgart im Rahmen der rechtlichen und räumlichen Möglichkeiten gestellt werden sollten.

Kommunikation von Informationen zur Vereinbarkeit von Beruf, Studium und Familie

Von zentraler Bedeutung für die Realisierung einer familienfreundlichen Hochschule ist, dass alle mit Familien- oder Führungsverantwortung die Handlungsmöglichkeiten, gesetzlichen Grundlagen und Angebote kennen, leben und wissen, wo und wie sie Unterstützung erhalten. Voraussetzung dafür ist, dass zum einen die Informationen auf den verschiedenen Kanälen praxisorientiert aufbereitet, verfügbar und leicht auffindbar sind und zum anderen Führungskräfte, Lehrende und relevante Stellen diese kennen und anwenden.

Im Workshop sprachen die Teilnehmenden über Optimierungsbedarf am bestehenden Informationsangebot und den bisher genutzten Kommunikationsformaten. Es wurde deutlich, dass neben Prozessverbesserungen mit abgestimmten Informationsmaterialien und einer Überarbeitung der Webseiten insbesondere Wert auf die schwieriger zu verändernde Kultur an der Universität gelegt werden muss.

Kanzlerin Anna Steiger betonte: „Damit die Universität Stuttgart eine attraktive und verlässliche Arbeitgeberin ist, müssen wir auch Führungskräfte und Lehrende dabei unterstützen, gemäß unseren gemeinsamen Werten zu handeln. Durch offene, wertschätzende Kommunikation und eine gemeinsame, positive Haltung zu Vereinbarkeitsthemen können wir als Hochschule noch familienfreundlicher werden.“

Was plant die Universität Stuttgart noch für mehr Familienfreundlichkeit?

Das Team Uni und Familie integriert die am Dialogtag besprochenen Themen nun in Abstimmung mit der Hochschulleitung und dem Auditor in das Handlungsprogramm der Universität Stuttgart. Mögliche Maßnahmen für noch mehr Familienfreundlichkeit und zum Ausgleich von Standortnachteilen sind:

  • Kinderbetreuungsvermittlungsstelle
  • Wohnungsbörse als Vermittlungsplattform
  • Onboarding-Programme für verschiedene Zielgruppen mit Sensibilisierung für Familienthemen
  • Erweiterte Ausstattung für mobiles Arbeiten
  • Unterstützung für wissenschaftlichen Nachwuchs mit Familienverpflichtungen
  • Überbrückungsfinanzierung bei Drittmittelprojekten, für mehr Sicherheit bei der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familiengründung
  • Strukturelle Unterstützung für Uni-Angehörige mit Pflegeaufgaben
  • Ganzheitliches Konzept und Umsetzung der familienfreundlichen Infrastruktur

Eltern-Kind-Büros als Best Practice

Übrigens: Die Eltern-Kind-Büros der Universität Stuttgart sind im familyNET Online-Guide als Best-Practice-Beispiel aufgeführt. Im Online-Guide erhalten Interessierte kompakt und praxisorientiert Informationen für eine erfolgreiche Umsetzung der betrieblich unterstützten Kinderbetreuung. Das familiyNET-Netzwerk mit 2500 Unternehmen und Einrichtungen ist ein Angebot der Arbeitgeberverbände Südwestmetall und Chemie, koordiniert durch das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. mit dem Land Baden-Württemberg als Kooperationspartner.

Beruf und Familie

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Inken de Wit

 

Referentin Uni & Familie

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Julia König

B.A.

Service Uni & Familie

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