Eine neue, friedlichere Weltordnung schien nach den Worten des damaligen US-Präsidenten George Bush anzubrechen, nachdem sich der kommunistische Ostblock 1989/90 aufgelöst hatte. Doch es sollte anders kommen: Zwei Kriege gegen den Irak, eine nie dagewesene Welle des internationalen Terrorismus, der Zerfall Jugoslawiens, Stagnation und Rechtsradikalismus im Innern sowie Globalisierungsschübe und heftige Erschütterungen der Weltökonomie hielten die deutsche Politik in Atem. Bis heute ist das wiedervereinigte Deutschland dabei, seine neue Rolle in der „neuen Weltordnung“ zu definieren.
25 Jahre nach der Wiedervereinigung wird der Freiburger Historiker Ulrich Herbert, einer der
besten Kenner der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, diese Entwicklungen im Rückblick
analysieren und Deutschlands neue Rolle in der Welt diskutieren. Zur
Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung 2015 laden wir herzlich ein.
Zeit: Montag, 7. Dezember 2015, 19.00 Uhr
Ort: Universität Stuttgart, Hörsaal 17.01, Keplerstr. 17,
Stuttgart
Aus Anlass des Todestages von Theodor Heuss am 12. Dezember 1963 veranstalten die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus und die Universität Stuttgart alljährlich die Theodor-Heuss-Gedächtnis-Vorlesung. Zum Andenken an den ersten Präsidenten der Bundesrepublik referiert eine herausragende Persönlichkeit der Wissenschaft oder des öffentlichen Lebens über ein Thema der Zeitgeschichte. Die Vorlesung steht in der Tradition der öffentlichkeitswirksamen Rede, mit der Theodor Heuss ein spezifisches und für die Nachfolger in seinem Amt verpflichtendes Zeichen setzte.
Theodor Heuss lehrte 1946 und 1947 an der Technischen Hochschule Stuttgart, der heutigen Universität Stuttgart, Geschichte und wurde 1948 zum Honorarprofessor berufen. Heuss‘ Verfügung, seine historische Bibliothek mit über 3.000 Bänden dem historischen Seminar zur Verfügung zu stellen, bedeutet für die Universität Stuttgart noch heute eine große Anerkennung.
Die Bücher wurden als Dauerleihgabe an die Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus gegeben, in deren Räumlichkeiten sie von allen Interessierten eingesehen werden können. Die Stiftung betreibt historische Forschung und politische Bildung mit dem Ziel, das Wirken von Theodor Heuss und die Frage nach seiner Aktualität stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Zu diesem Zweck unterhält die Stiftung auch das Theodor-Heuss-Haus auf dem Stuttgarter Killesberg. Heuss lebte in diesem Haus seit 1959 und starb dort im Dezember 1963. Das Haus ist heute eine Gedenkstätte mit angegliederter Dauerausstellung.
Kontakt:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Universität Stuttgart, Leiter Hochschulkommunikation und
Pressesprecher, Tel.: 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer [at] hkom.uni-stuttgart.de
Dr. Thomas Hertfelder, Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus, Geschäftsführer,Tel.:
0711 / 955 985 0, E-Mail: thomas.hertfelder [at] stiftung-heuss-haus.de