Prof. Michael Saliba

Internationale Solarforschung schaut auf Prof. Michael Saliba

19. Juni 2024

Prof. Michael Saliba wurde am 10. Juni in Seattle mit dem Stuart R. Wenham Young Professional Award ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist in der internationalen PV-Community hoch angesehen und gilt als eine Art „Ritterschlag“ für herausragende Forscher*innen, die als führende Köpfe ihres Fachgebiets wahrgenommen werden.
[Bild: Universität Stuttgart / Uli Regenscheit]

Der renommierte Stuart R. Wenham Young Professional Award würdigt Forscher*innen, die einen bahnbrechenden wissenschaftlichen Beitrag im Bereich Photovoltaik geleistet haben. Der Award wird jährlich im Rahmen der IEEE-PVSC (Photovoltaic Specialists Conference) verliehen, einem der weltweit wichtigsten Treffpunkte der Photovoltaik-Industrie und -Forschung. Der Preis wurde zuvor erst einmal, im Jahr 2014, an einen deutschen Forscher verliehen. 2024, zehn Jahre später, geht der Stuart R. Wenham Young Professional Award nun nach Stuttgart. 

Prof. Michael Saliba, Leiter des Instituts für Photovoltaik (ipv) der Universität Stuttgart, nahm den diesjährigen Award bei der 52. PVSC am 10. Juni in Seattle entgegen. Saliba forscht zu kostengünstigen Materialen für hocheffiziente Solarzellen. Die von ihm maßgeblich mitentwickelten Perowskit-Materialien gelten als großer Hoffnungsträger für eine nachhaltige Energieproduktion.

Prof. Michael Saliba (rechts) und Prof. Xu Xixiang (links), beide Preisträger bei der diesjährigen IEEE in Seattle.
Zwei Preisträger, die von der IEEE im Juni in Seattle geehrt wurden: Prof. Michael Saliba (rechts) wurde mit dem Stuart R. Wenham Young Professional Award ausgezeichnet, Dr. Xu Xixiang ist Preisträger des „2024 IEEE William R. Cherry Award“.

Kostengünstig, vielseitig und hocheffizient: Solarzellen auf Perowskit-Basis

Bei Perowskiten handelt es sich um eine neue Halbleiterklasse. Perowskit-Dünnschichten können aus einer Lösung hergestellt und zum Beispiel als „Solar-Farbe“ an eine Wand gestrichen werden. Dort funktionieren sie in verfestigter Form als hocheffiziente Solarzellen. „Flexible, leichtgewichtige und faltbare Solarzellen auf Perowskit-Basis könnten zukünftig auch in Autos, in der Raumfahrt oder in Sensoren für das Internet der Dinge zur Anwendung kommen“, sagt Saliba. Auch in der Kombination aus Perowskiten und Silizium stecke großes Potential als sogenannte Tandem-Solarzelle: „Indem man die Stärken beider Materialklassen verbindet, lassen sich die Wirkungsgrade von Solarzellen erheblich erhöhen.“

Derzeit untersucht Saliba unter anderem, wie sich Perowskit-Dünnschichten bilden. Die neuen Erkenntnisse sollen Perowskit-Solarzellen deutlich effizienter und langlebiger machen. Für das Projekt LOCAL-HEAT erhielt Saliba vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einen mit 1,5 Millionen Euro dotierten ERC Starting Grant.

Über Prof. Michael Saliba

Prof. Michael Saliba promovierte 2014 in Oxford und ist ein führender Experte auf dem Gebiet der Metall-Halogenid-Perowskite. Nach Stationen an der École polytechnique fédérale de Lausanne, der Universität Fribourg und der TU Darmstadt wurde er im Juni 2020 an die Universität Stuttgart berufen und leitet dort das Institut für Photovoltaik (ipv). 2022 erhielt er für seine innovative Perowskit-Forschung einen ERC Starting Grant.

Der Stuart R. Wenham Young Professional Award ist ein weiteres Glied in der langen Kette der Auszeichnungen, die Michael Saliba erhalten hat, darunter der renommierte Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Curious-Mind-Award von Merck, der Helmholtz-High-Impact-Award oder der Kavli-Award Materials Research Society (MRS). Clarivate Analytics zeichnete Saliba 2023 zum sechsten Mal in Folge als „Highly Cited Researcher“ aus, womit er auf seinem Feld zu den Top 1% der einflussreichsten Forscher weltweit gehört.

Dieses Bild zeigt Lena  Jauernig

Lena Jauernig

 

Redakteurin Wissenschaftskommunikation / Wissenschaftlicher Nachwuchs

 

Hochschulkommunikation

Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

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