Noch immer sind Frauen in den Wissenschaften unterrepräsentiert. Nur ein Drittel aller weltweit dort Beschäftigten sind weiblich (Quelle: UNESCO Science Report). In Deutschland liegt die Zahl mit 31 Prozent leicht darunter (Quelle: Destatis). Insbesondere in den MINT-Fächern ist der Frauenanteil niedrig.
Auch an der Universität Stuttgart macht sich der technische Schwerpunkt in den Frauenanteilen bemerkbar: Unter den 270 Professor*innen finden sich nur 35 Frauen, bei den akademisch Beschäftigten steht rechnerisch eine Frau drei Männern gegenüber und selbst bei den Studierenden sind es in den MINT-Fächern doppelt so viele Männer wie Frauen.
Chancengleichheit in der Wissenschaft
Mit dem Ziel, die Beiträge von Frauen zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen aufzuzeigen, stellen sich Wissenschaftlerinnen der Universität Stuttgart in kurzen Videoclips vor und geben Einblicke in ihre faszinierenden Arbeitsbereiche. In jedem der Videos wird die Leidenschaft und Freude an den jeweiligen Forschungsbereichen sichtbar – und auch wie vielfältig sich die Arbeit in der Wissenschaft gestaltet. Die Filme sind im Rahmen des „Pooling – Synergien für Chancengleichheit in Forschungsverbünden“, einem Zusammenschluss der DFG-geförderten Verbundforschungsprojekte der Universität Stuttgart, entstanden.
Trotz aller Leidenschaft und Begeisterung für die Forschung: Besonders nach der Promotion scheiden viele Frauen aus der Wissenschaft aus – die Gründe dafür sind vielfältig: unzureichende Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft, unsichere Perspektiven, die Karriere der Partnerin oder des Partners. Die im Pooling zusammengeschlossenen Verbundforschungsprojekte begleiten Wissenschaftlerinnen in frühen Karrierephasen in ihrer Karriereentwicklung.
Nachwuchs fördern - frei von Geschlechterklischees
Um bereits Mädchen der Klassenstufen 5 bis 10 für MINT-Fächer zu begeistern, organisieren zahlreiche Wissenschaftler*innen vielfältige Angebote zum Girls´ Day, der dieses Jahr am 27. April 2023 stattfinden wird. In diesem Rahmen können erste Einblicke und auch praktische Erfahrungen in Naturwissenschaft und Technik gesammelt werden.
Die Möglichkeit erste „Uni-Luft“ zu schnuppern, gibt es zudem für Schülerinnen der Oberstufe mit dem Angebot von „TryScience“. Hier können sie im Frühjahr und im Herbst in Workshops die MINT-Studiengänge der Universität kennenlernen.
Wer mehr über die Projekte mit Schwerpunkt Frauen/Mädchen der Universität Stuttgart für eine chancengerechtere und vielfältigere Zukunft erfahren möchte, kann sich hier informieren:
- Schülerinnen- und Schülerlabore
- Girls' Day
- TryScience
- Mentoring-Programme für Schülerinnen
- Studentinnenmentoring
- Partnerschaft im Femtec-Network
- Qualifizierungsangebote speziell für Nachwuchswissenschaftlerinnen im Rahmen des Poolings
- Angebote zur Vereinbarkeit von Studium oder Beruf mit Familie
- Arbeitskreise zur Barrierefreiheit sowie zu Bildung und soziale Ungleichheit
- Angebote zu Diversity in der Lehre
Entscheidender Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Welt
Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft [en] wurde am 22. Dezember 2015 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Er wird jährlich am 11. Februar begangen und soll an die entscheidende Rolle, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen, erinnern. Auf internationaler Ebene richten die UNESCO und UN-Women in Kooperationen mit Partner*innen und der Zivilgesellschaft die jährlichen Feierlichkeiten aus.
Die Gleichstellung der Geschlechter war schon immer ein zentrales Thema für die Vereinten Nationen. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Ermächtigung von Frauen und Mädchen werden nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Welt leisten, sondern auch zu Fortschritten bei allen Zielen und Vorgaben der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung [en].
Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, das enorme ungenutzte Talent unserer Welt freizusetzen - angefangen bei der Besetzung von Klassenzimmern, Labors und Vorstandsetagen mit Wissenschaftlerinnen.
UN Secretary-General António Guterres, www.un.org